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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sein. Er
warf einen rotgrün schillernden Blick auf seine
Vasallen. »All unsere
Informationen weisen auf etwas anderes hin. Er ist der
Drachenmagier.«
    »Eure Informationen
sind falsch.« Haplo schüttelte den Kopf und
mußte wieder lachen. Allein der
Gedanke! Alfred, ein Drachenmagier! Was immer das sein mochte,
er war’s nicht.
    »Nun ja«, sinnierte
die Schlange. »Das erfordert einiges Nachdenken.
Doch mir scheint, daß wir vom
ursprünglichen Thema abgekommen sind. Ich fragte, was
man wegen der Sartan
unternehmen könne. Du, glaube ich, hast eine
Antwort.«
    Haplo trat einige
Schritte auf die Drachenschlange zu, ohne den warnenden Schimmer der
Runen auf
seiner Haut zu beachten.
    »Diese drei Rassen von
Nichtigen scheinen gut miteinander auszukommen. Sie waren
sogar im Begriff,
sich gegen euch zu verbünden. Wenn wir sie nun
überzeugten, daß sie einen noch
gefährlicheren Gegner haben?«
    Die Schlangenaugen
glühten auf und färbten sich tief rot. Der feurige
Glanz war so grell, daß
Haplo die Augen zusammenkniff und geblendet die Hand hob.
    »Aber diese Nichtigen
sind friedfertig. Sie werden nicht kämpfen.«
    »O doch, Erhabener,
glaub mir. Wenn es ums Überleben geht, werden sie
kämpfen!«
    »Ich sehe die Umrisse
eines Plans in deinem Bewußtsein und muß
zugeben, du hast recht. Es wird gelingen.«
Die Glut der Augen erlosch, die Drachenschlange senkte das Haupt.
»Wahrlich,
Haplo, ihr Patryn verdient es, Herren dieser Welt zu sein. Wir
verneigen uns
vor euch.«
    Sämtliche
Drachenschlangen beugten den Nacken und wanden sich in
unterwürfiger
Ehrerbietung. Haplo fühlte sich plötzlich
erschöpft und so matt, daß er
schwankte.
    »Geh nun zu deiner
wohlverdienten Ruhe«, lispelte die Drachenschlange.
    Haplo stolperte durch
den Sand zum Eingang der Höhle, in der die Nichtigen
schliefen. Nie zuvor,
jedenfalls konnte er sich nicht entsinnen, war er je so
unbeschreiblich müde
gewesen. Es mußte daran liegen, daß er seine Magie
verloren hatte. Er trat in
die Höhle, warf einen Blick auf seine Schützlinge, um
sich zu vergewissern,
daß sie heil und gesund waren, dann gaben seine Knie nach, er
sank auf das
duftende Graspolster und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Der König der
Drachenschlangen bettete seinen dreieckigen Schädel
wieder in das Nest der
gewaltigen Schlingen. Die grünroten Augen glühten
versonnen in der von dem
Pulsschlag stummer Qual erfüllten Dunkelheit der
Höhle.
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Kapitel 16
Surunan, Chelestra
    Alfred, begleitet von
Haplos Hund, verließ die Ratsversammlung so bald,
wie es sich eben noch mit
den Geboten der Höflichkeit vereinbaren
ließ, und wanderte ziellos durch die
Straßen. Die Freude an der neugefundenen Heimat war
dahin. Er sah Schönheit,
die ihn nicht mehr beglückte; lauschte einer Sprache, die
seine eigene war und
ihm doch fremd vorkam; fühlte sich als Fremder in einer
Umgebung, die ihm
Zuhause hätte sein sollen.
    »Haplo suchen«, beschwerte
er sich bei dem Hund, der beim Klang des geliebten Namens aufgeregt zu
winseln
begann. »Wie stellen die sich das vor? Und was soll ich mit
ihm tun, falls ich
ihn finde?«
    Bekümmert und ratlos
bog er in immer neue Alleen und Seitengassen ein, ohne auf den Weg zu
achten.
    »Wie soll ich deinen
Herrn finden, wenn selbst du es nicht kannst?« Der Hund sah
mitfühlend zu ihm
auf, wußte aber auch keine Antwort.
    Alfred stöhnte
verzweifelt. »Weshalb wollen sie nicht begreifen? Warum
lassen sie mich nicht
in Ruhe?«
    Plötzlich blieb er
stehen und sah sich um. In Gedanken war er immer
weitergegangen und fand sich
jetzt in einem Stadtviertel wieder, in dem er noch nie gewesen war.
Müde fragte
er sich, ob sein Körper wieder einmal den Entschluß
gefaßt hatte davonzulaufen,
ohne den Kopf darüber zu informieren.
    »›Wir
wollen nichts weiter, als dem Patryn einige Fragen
stellen.‹ Samahs Worte, und
der Archont würde mich nicht anlügen. Er könnte es nicht. Ein Sartan ist
nicht fähig, einen anderen Sartan zu belügen. Warum
also«, fragte Alfred
unglücklich den Hund, »fällt es mir so
schwer, Samah zu trauen? Warum traue ich
ihm weniger als Haplo, einem Feind?«
    Der Hund hatte auch keine Erklärung parat.
    »Vielleicht hat Samah
recht«, fuhr Alfred niedergeschlagen fort.
»Vielleicht hat der Patryn mich
korrumpiert. Ob sie die Macht haben, das zu tun? Ich habe noch
nie von einem
Sartan gehört, der unter den Bann

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