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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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eines Patryn geraten
wäre, aber ich nehme an,
es ist möglich.« Seufzend strich er sich mit der
Hand über den kahlen Schädel.
»Besonders bei mir.«
    Der Hund merkte, daß
er sich gedulden mußte. Es sah nicht so aus, als
würde dieser sympathisch
riechende, aber etwas spinnerte Zweibeiner Haplo demnächst aus
dem Ärmel
zaubern. Hechelnd ließ er sich zu Füßen
des Sartan auf die Erde fallen.
    Alfred machte die
Hitze ebenfalls zu schaffen. Er schwitzte und hielt nach einem
schattigen
Plätzchen Ausschau, wo er sich hinsetzen und erholen konnte.
Nicht allzuweit
entfernt entdeckte er ein kleines, quadratisches
Gebäude aus dem unvermeidlichen
reinweißen Marmor, den die Sartan so liebten,
während Alfreds anfängliche
Begeisterung im Schwinden begriffen war. Die umlaufenden Arkaden
verliehen ihm
das steife, formelle Aussehen eines öffentlichen
Gebäudes, im Gegensatz zu der
individuellen Architektur eines Privathauses.
    Seltsam, daß es so
abseits stand, weit entfernt von den übrigen
öffentlichen Gebäuden im Zentrum
der Stadt, dachte Alfred, während er darauf zuging. Der
kühle, schattige
Portikus versprach willkommene Zuflucht vor dem grellen
Sonnenschein, der
tagein, tagaus die Stadt der Sartan vergoldete. Der Hund trottete
hinter ihm
drein.
    Als er den Vorbau
erreicht hatte, mußte Alfred enttäuscht
feststellen, daß es keine Bänke gab,
auf denen er ausruhen konnte. In der Annahme, im Innern eine
Sitzgelegenheit zu
finden, wartete er, bis seine Augen sich an das veränderte
Licht gewöhnt
hatten, und las dann die Inschrift an dem doppelt mannshohen
Bronzeportal.
    Es war eine Warnung
vor unbefugtem Betreten, wenn auch nicht so eindeutig wie jene, die
ihnen
seinerzeit den Zutritt zum Sanktuarium 29 in Abarrach verwehrt hatten. Diese Runen waren
um einiges weniger schroff und forderten Alfred in
liebenswürdigen
Formulierungen auf, sich zu entfernen, wie es sich für einen
wohlerzogenen
Sartan gehörte. Falls er drinnen zu tun hatte, legte man ihm
nahe, beim Rat um
Genehmigung nachzusuchen.
    Jeder andere Sartan –
Samah, zum Beispiel, oder Orla
    – hätte
gelächelt, genickt, sich umgedreht und wäre
gegangen. Auch Alfred war guten Willens. Er wollte genau das
tun – sich
umdrehen und gehen.
    Eine Hälfte von
Verstand und Körper wandte sich tatsächlich
ab, bedauerlicherweise faßte die
andere gleichzeitig den Entschluß, die Tür
einen winzigen Spalt zu öffnen und
hindurchzulugen, mit dem Ergebnis, daß Alfred ins Stolpern
geriet, über die
Schwelle torkelte und platt aufs Gesicht fiel.
    Ein Spiel, dachte der
Hund und sprang hinterher, leckte Alfred durchs Gesicht und schnappte
spielerisch nach seinen Ohren.
    Alfred hatte Mühe,
sich des ausgelassenen Vierbeiners zu erwehren. Während er auf
dem staubigen
Boden mit Händen und Füßen um sich schlug,
stieß er versehentlich gegen den
offenstehenden Türflügel, der krachend ins
Schloß fiel. Staub wölkte auf.
Alfred und der Hund fingen an zu niesen.
    Der Sartan nutzte den
Augenblick, in dem sein Peiniger abgelenkt war, um hastig
aufzustehen. Ihm war
unbehaglich zumute, auch wenn er sich nicht erklären konnte,
weshalb.
Vielleicht lag es an dem Fehlen von Licht. Im Innern des
Gebäudes war es zwar
nicht völlig dunkel, aber es herrschte ein dämmriges
Zwielicht, in dem alle
Umrisse verzerrt und bedrohlich wirkten.
    »Wir gehen besser«,
meinte Alfred zu dem Hund, der sich mit den Pfoten die Nase rieb,
wieder nieste
und denselben Wunsch zu haben schien.
    Der Sartan tastete
sich durch das Halbdunkel zum Ausgang und suchte den Türgriff.
Es gab aber
keinen Griff. Er starrte auf das Portal und kratzte sich am Kopf.
    Die Tür hatte sich so
gründlich geschlossen, daß nicht der kleinste Spalt
mehr zu sehen oder zu
fühlen war. Er stand vor einer glatten Wand. Alfred war
verwirrt. Kein Haus
hatte ihm bisher einen solchen Streich gespielt. Er fixierte die
Stelle, an der
sich die Tür befunden hatte, und wartete darauf, daß
Runen aufleuchteten, die
ihn belehrten, daß er widerrechtlich versuchte, das
Gebäude durch einen
Eingang zu verlassen, und ihm rieten, die Hintertreppe zu benutzen.
    Nichts dergleichen.
Kein Rat, kein Hindernis, keine Auflösung des
Rätsels.
    Alfred, dessen
Unbehagen wuchs, sang mit bebender Stimme einige Runen, die geeignet
waren,
Türen zu öffnen oder ihm einen Ausweg zu zeigen.
    Die Runen leuchteten
auf und erloschen. Die Tür

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