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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Feuerwolke gehüllt. Sirluîn war einer von dreien, die sich über den rückwärtigen Gang gerettet hatten. Seine beiden Begleiter waren jedoch wenig später gestorben. Er allein hatte sich dem Tod widersetzt und galt seit seiner Genesung als unerbittlicher Feind der Drachen.
    Nun, wenn man es eine Genesung nennen will.
    Das elfische Aussehen war jedenfalls dahin, und, wenn man mich fragt, dann hatte er mehr als nur äußerliche Narben davongetragen. Jedenfalls gab er sich für einen Elfen äußerst kratzbürstig. Manchmal sprach er in Reimen oder bestand darauf, in der Sprache der Nigilischen Elfen zu reden, von denen niemand weiß, ob sie jemals existiert haben. Vielleicht war es nicht einmal Nigilîs, was er da sprach. Wer könnte das schon bezeugen oder widerlegen? Ich hatte damals ein wenig von diesem Nigilîs von ihm gelernt, als wir noch entschlossen gewesen waren, die Drachen ein für alle Mal aus den Bergen zu vertreiben.
    Tja.
    „Und“, sagte ich. „Wie geht´s?“
    Sirluîn zuckte die Achseln.
    „Wie soll es schon gehen?“ Er wies auf den Sirtâsh auf meiner Stirn. „Wollen wir dich von nun an auch Schönauge nennen? Oder wäre Drachenzunge angemessener?“
    Ich tat ihm nicht den Gefallen, wütend zu werden. Er liebte Auseinandersetzungen und pflegte dabei zu beißen und zu kratzen. Außerdem wusste er sein Knie so zu platzieren, dass es weh tat. Danach war mir nun wirklich nicht.
    „Was machst du hier?“, fragte ich deswegen.
    „Ich wandere durch den Wald, wie es Elfen nun einmal tun.“
    „Nicht in diesem Wald.“
    „Weshalb denn nicht? Ah, wegen der Drachen, meinst du? Ich fürchte sie nicht, wie du wissen solltest.“
    „Solltest du aber vielleicht. Willst du nun damit herausrücken, warum du hier bist, oder weiterhin ein Geheimnis daraus machen?“
    Er lachte. Sein Lachen war immer noch das makellos perlende Elfenlachen, nur hinsehen durfte man nicht, denn sein Mund wirkte dabei noch furchtbarer. Eine rote Spalte inmitten von geschundenem Fleisch.
    „Ist es ein Geheimnis, dass ich Drachen jage?“
    „Falls du je einen gekriegt hast, so ist das jedenfalls ein Geheimnis“, sagte ich unbedacht und es folgte die unschöne Rangelei, die ich eigentlich hatte vermeiden wollen.
    Keuchend und würgend lag ich auf widerlich feuchtem Laub, als über uns der Wipfel eines Baumes verschwand. Lynfirs lange Schnauze schob sich durch die entstandene Lücke.
    Sirluîn starrte einen Augenblick wie gebannt zu dem blauen Auge hinauf, das ihn fixierte, dann machte er auf dem Absatz kehrt und war verschwunden, ehe ich genügend Atem hatte, um ihm nachzubrüllen.
    Lynfir kicherte. Ich presste die Hand auf den Mund, um seinen Atem fernzuhalten, denn übel war mir schon zur Genüge.
    „Der elfische Held“, sagte Lynfir. „Wahrlich ein Drachenbezwinger! Kannst du aufstehen?“
    „Der Bastard hat mich getroffen, wo es am Wirkungsvollsten ist.“ Ich kroch bis zum nächsten Baumstamm, um mich dann ganz vorsichtig aufzurichten.
    „Hat er etwas Nützliches erzählt?“, fragte Lynfir.
    „Wir kamen nicht dazu, uns zu unterhalten.“
    „Verstehe. Soll ich ihn zurückholen?“
    Der Gedanke gefiel mir, aber ich kannte Sirluîns Stolz.
    „Nicht nötig. Ich finde ihn selbst. Wir treffen uns morgen wieder hier. Bis dahin habe ich mit ihm geredet.“
    Das waren große Worte, denn wenn ein Elf nicht gefunden werden will, kann es Tage kosten, ihn ausfindig zu machen.
    Glücklicherweise wollte Sirluîn gefunden werden. Nur eben nicht von einem Drachen.
    Jedenfalls stand er plötzlich neben einem schmalen Graspfad, der in den Erlenbruch führte, in dem ich ihn schon einmal getroffen hatte – vor mehr als zwei Jahren.
    „Du hast inzwischen recht große Freunde“, sagte er.
    „ Freunde ist wohl kaum eine treffende Bezeichnung. Man hat mich unmissverständlich aufgefordert, etwas für die Drachen zu erledigen.“
    Sirluîn zog die Brauen hoch – besser gesagt jene kahlen Stellen, an denen einmal seine fein geschwungenen Augenbrauen gesessen hatten – und lächelte ironisch.
    „Etwas erledigen sollst du also? Was? Oder wen?“
    „Einen Mörder.“
    Das rutschte mir heraus, ehe ich auf den Gedanken kam, dass sich Sirluîn auf der Liste der Verdächtigen nur allzu gut ausnehmen würde. Schließlich war es Nyredds entflammter Atem gewesen, der ihm seine unschönen Narben beschert hatte.
    „Seit wann kümmert die Drachen ein Mord?“, fragte Sirluîn.
    „Seitdem es einen von ihnen getroffen hat.“
    Der Elf strich sein

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