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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Reißaus.
    Unglücklicherweise war mein Verfolger wendig und kannte sich in diesem Teil des Waldes aus. Vielleicht trug er auch eine magische Maske, die es ihm erlaubte, mich trotz der Dunkelheit zu sehen. Er jedenfalls stolperte nicht über Baumstümpfe und gefallene Äste. Ich schon. Dabei zuckte die Avela immer häufiger über meinen Rücken, riss mir den Nacken auf und trieb mich zu noch mehr Eile an.
    Ich ertappte mich dabei, über übelwollende Geister und unheilvolle Sterndurchgänge nachzudenken, während ich in der pechschwarzen Nacht über Hindernisse hinwegrollte, darunter hindurch kroch, Abhänge hinabpurzelte und mir dabei die neuen, kostbaren Kleider in Fetzen riss.
    War es denn zu fassen, dass ich nicht nur gefunden und zu einem Gesandten der Drachen gemacht worden war, sondern auch, dass mich ein Freund bewusstlos schlug? Und nun traf ich inmitten eines einsamen Waldes einen Schwarzmagier, der mit einer magischen Gerte nach mir schlug?
    Nun, vielleicht stand wirklich ein misslauniger Stern über dem Haus meiner Geburt, vielleicht hatte diese nächtliche Jagd aber auch ganz irdische Gründe. Vielleicht gefiel jemandem mein Auftrag nicht.
    Schließlich war Nyredd nicht eben beliebt gewesen. Schon gar nicht bei den Menschen.
    Vielleicht war der wild um sich dreschende Magier ausgesandt, um meine Nachforschungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu beenden.
    Er hatte ganz einfach Lynfirs Flug beobachtet, gesehen, wie ich mit Sirluîn sprach …
    Einem Augenblick lang machte ich mir Sorgen um den Elf, doch dann blieb mir nicht mehr genügend Aufmerksamkeit für andere. Ich verlor zunehmend an Kraft. Blut hatte mein Hemd durchtränkt. Ich sah violette Lichter tanzen und wusste, dass sie nicht irgendwo vor mir waren, sondern eine Ohnmacht ankündigten. Ich rang nach Atem und tat dann das einzige, das mir noch übrig blieb:
    Ich schrie Lynfirs Namen.
    Vielmehr versuchte ich, zu schreien. Es kam kaum mehr als ein Flüstern aus meiner Kehle. Ich tröstete mich damit, dass Drachen noch viel unbedeutendere Geräusche wahrnehmen können.
    Doch Lynfir kam nicht.
    Ich keuchte, kletterte über einen Felsbrocken hinweg, den ich zu anderer Zeit einfach übersprungen hätte, rief, rief wieder.
    Nichts.
    Oh, du rabenschwarze Missgeburt von einem Drachen!
    Ich fiel auf die Knie. Die Gerte traf meinen Scheitel. Meine Nase tauchte in eine Schicht aus Laub. Ein Stiefel kam auf meinem Rücken auf.
    Sonderbar. Mein letzter bewusster Gedanke galt Veshira, war eine Entschuldigung, weil ich sie enttäuschte.
     
    Vielleicht beeindruckte es mich deshalb so, als ich zu mir kam und in zwei amethystfarbene Augen sah.
    Ich lag auf einer Wiese und über mir stand Veshira, die Flügel halb geöffnet und mit einem ganz und gar nicht freundlichen Zug ums Maul.
    Dieses Maul öffnete sich und schnappte zu. Glücklicherweise traf Veshiras Unmut nicht mich, sondern Lynfir, der quiekte, als sich die langen Zähne in seinen Nacken bohrten.
    Sie schüttelte ihn erst und brüllte dann auf ihn ein: „Du Nichtsnutz! Du armseliger Maulwurf! Kann man dir denn gar nichts anvertrauen? Na, warte – wenn ich das deiner Mutter erzähle.“
    „Nein, nein, nein“, kreischte Lynfir. „Das nächste Mal passe ich besser auf! Bestimmt! Aber nicht der Mama sagen, bitte!“
    Nun, ich gebe zu, es tat gut, das zu hören. Es weckte meine Lebensgeister.
    „Es war nicht seine Schuld“, sagte ich. „Meine Kehle war einfach zu trocken.“
    Keiner der beiden Drachen beachtete mich.
    Veshira schüttelte Lynfir noch einmal und bewies, dass ihre Kehle kein bisschen zu Trockenheit neigte, denn sie brüllte wohl eine Viertelstunde lang auf Lynfir ein, der immer kleiner zu werden schien und schließlich am Boden kauerte und den Schwanz über die Augen geschlagen hatte.
    Ich hob den Fuß und trat Veshira mit aller verfügbaren Kraft gegen den kleinen Zeh.
    „Schluss“, schrie ich.
    Diesmal nahm sie mich wahr.
    Sie fuhr zu mir herum.
    „Was ist?“
    „Es war nicht Lynfirs Schuld. Wir hatten uns eigens getrennt, damit ich Sirluîn suchen konnte …“
    „Sirluîn. Aha.“ Veshiras Stimme war auf einmal leise. „Der Elf schleicht also auch immer noch hier herum?“
    Ich nickte.
    Veshira leckte sich die Mundwinkel.
    „Ihr beide hört mir nun zu“, sagte sie dann. „Ich – will – wissen – wer – Nyredd – umgebracht – hat! Ich will keine Verzögerungen, kein Herumtappen und vor allem WILL ICH KEINEN TOTEN DRACHENJÄGER!“
    Ich presste die Hände auf die

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