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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Verhängnis geschlittert? Warst du es leid, verhöhnt zu werden? Stellst du dich nun auf die Seite der Starken, nur um nicht länger zu hungern und in Lumpen herumzulaufen?“
    Missmutig rappelte ich mich auf.
    „Ich habe keine Wahl!“
    Er lachte trocken.
    „Wir haben immer eine Wahl.“
    Das reichte nun.
    „Und wer ist vorhin davon gelaufen, als er einen Drachen nur von ferne sah?“
    Sirluîns Blick wurde kühl.
    „ Ich bestimmte den Zeitpunkt einer Begegnung. Ich lasse mir diesen Zeitpunkt nicht aufzwingen. Ich bereite mich vor …“
    „Du bereitest dich schon recht lange vor.“
    Ehe ich es mich versah, krachte mir etwas auf den Kopf. Ich erinnere mich noch, wie meine Knie nachgaben.

    Als es mir gelang, die Augen aufzuschlagen, war es dunkel. Ich lag auf dem widerlich feuchten Laub und ganz in meiner Nähe hörte ich ein Schnüffeln.
    Der Blutgeruch, den ich verbreitete, hatte offenbar Appetit geweckt. Ich hielt den Atem an, um zu lauschen.
    Wieder dieses Schnüffeln.
    Ich spannte die Muskeln an, ballte die Hand zur Faust und schnellte nach vorne. Dabei wurde mir zwar übel, doch ich traf etwas Haariges, das aufjaulte, ehe es nach mir biss.
    Kurz darauf hörte ich ein heiseres Kläffen.
    Rotwölfe!
    Sie sind keine sehr entschlossenen Jäger und gerade deshalb gefährlich. Sie umschleichen ihr Opfer, ermüden es mit Scheinangriffen, ziehen sich oft sogar ein ganzes Stück zurück, um dann irgendwann aus lauter Verdruss einen einzelnen, schnellen Vorstoß zu unternehmen, der das Ende bringt. Ich habe bereits erwähnt, dass ich Wölfe nicht fürchte, aber nun war meine Lage doch ungemütlich. Blut sickerte aus einer Wunde mitten auf meinem Scheitel. Es lief mir über die Ohren und tropfte in meinen Kragen, was ich überhaupt nicht leiden kann. Ich besaß keine Waffe. Es war stockdunkel. Und sie waren zu siebt. Das sind sie immer.
    „Haut ab“, sagte ich.
    Es raschelte irgendwo.
    „Husch! Ab mit euch!“
    Ich hörte, wie sich eines dieser Viecher kratzte. Also war es verunsichert.
    „Geht nach Hause“, brüllte ich.
    Ich konnte förmlich sehen, wie sie sich duckten. Aber sie blieben, wo sie waren.
    „Oh, wegen mir.“ Ich fand einen toten Ast, zog mich hoch, meinte ein Glitzern wie von Augen zu sehen, und drosch mit meinem Prügel dorthin. Morsches Holz flog durch die Gegend.
    Einer der Rotwölfe gab ein misslauniges Geräusch von sich.
    „Elender Köter“, schrie ich. „Wenn´s dir hier nicht gefällt, dann geh doch dahin, wo du hergekommen bist!“
    Weit oben über den Wipfeln hörte ich so etwas wie ein ersticktes Lachen, dann ein fauchendes Geräusch. Im nächsten Augenblick war es taghell.
    Sieben Rotwölfe glotzten mich aus nächster Nähe an. Dann senkten sie die Ruten und machten sich davon.
    Lynfir schluckte die Flamme. Es wurde wieder dunkel.
    „Ich habe keine Hilfe gebraucht“, sagte ich.
    „Ah, so“, erwiderte Lynfir. „Dann also bis morgen früh! Ich warte an der Stelle, an der wir verabredet waren.“
    Mein Stolz sorgte dafür, dass ich rief: „Ich werde da sein“, doch ich hätte am liebsten geheult, denn es war dunkel, meine Kopfwunde blutete noch immer, und ich hatte nicht die geringste Ahnung, in welcher Richtung unser Treffpunkt lag.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Nachts im Wald
     
    Nun wäre mir die Gegenwart einer Drachenjungfer gelegen gekommen. Jeden noch so übel schmeckenden Trank hätte ich gerne geschluckt, um das Gefühl herabrinnenden Blutes loszuwerden.
    Leider bekam ich keine Gelegenheit, Tränke einzunehmen. Ganz im Gegenteil: Der Rest der Nacht sollte noch weit ungemütlicher werden.
    Es begann mit einem Rascheln.
    Ich dachte, die Wölfe hätten wieder Mut gefasst, doch als etwas an mir vorbeizischte, begriff ich, dass ich es mit einem sehr viel gefährlicheren Gegner zu tun hatte.
    Es war mehr als zwei Jahre her, dass jemand mit einer Avela nach mir geschlagen hatte. Diese magischen Gerten finden selbst im Dunkeln ihr Ziel und bleiben niemals in Gestrüpp hängen. Sie reißen tiefe Wunden und machen das Opfer benommen. Ich hatte Menschen und Zwerge gesehen, die man mit einer Avela totgeprügelt hatte – kein schöner Anblick!
    Ich brachte Abstand zwischen mich und diese gefährliche Waffe. Wer wanderte nachts durch den Wald und stolperte dabei ausgerechnet über mich? Und wer trug eine Avela bei sich?
    Eigentlich konnte es nur ein Magier sein. Und gewiss kein weißer.
    Die Gerte fegte Blätter von einem Zweig und ritzte meine Haut.
    Ich nahm

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