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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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allzu stark von den Elfen inspiriert; die geschmückte Menge stand um Tischchen mit Speisen, ein prächtiges Orchester war dabei, die wundersamsten Blasinstrumente zu stimmen (aus irgendwelchen Gründen erkannten die Katzen keine Saiten- und Tasteninstrumente an), und das ganze Schauspiel war in den Glanz gläsernen Taus, in das satte Gold des Laubs, in den leichten Atem eines frischen Windes getaucht.
    Und in das Murmeln fließenden Wassers. In Loj Iwers Ballsaal waren alle Elemente gleich stark vertreten.
    »Von Loj kommst du nicht fort«, wiederholte Torn hartnäckig; sein spitzes Kinn vollführte eine komplizierte Bewegung, als würde den Magier des Wassers sein loser blauer Kragen unerträglich drücken. »Du musst das verstehen. Die Sache ist zu weit fortgeschritten, als dass wir auf irgendwelche dummen Traditionen Rücksicht nehmen könnten. Du hast die Wahl, Ritor – Kampf oder Tradition. Wir können dich nicht ziehen lassen, auch wenn das bedeutet, dass es bei den Katzen ein Blutvergießen gibt.«
    »Sie werden alle ohne Ausnahme über euch herfallen«, war das Einzige, was der Magier der Luft dazu sagen konnte.

    »Du täuschst dich.« Torn vergaß nicht, höfliche Verbeugungen mit entgegenkommenden Gästen auszutauschen und den Damen unter liebenswürdigem Lächeln Komplimente zu machen. Ritor brütete finster vor sich hin und starrte auf den Boden. »Du täuschst dich, o Drachenbezwinger. Einigkeit gab es nie und wird es auch nie geben. Uns wird schon etwas einfallen, wenn es einer wagen sollte, eine Erklärung zu fordern. Sicher, eure Freunde werden sich an uns rächen wollen; aber wir werden uns auch mit ihnen einigen. Auch wenn uns dieser Ort hier natürlich für alle Zeiten versagt sein wird.« Er seufzte gekünstelt. »Im Übrigen wird er das ohnehin sein, solltest du deine Absichten verwirklichen und den Drachen in unsere Welt rufen.«
    »Den Drachen kann man nicht rufen«, sagte Ritor mit dumpfem Kummer in der Stimme. »Er kommt von selbst, wenn seine Zeit anbricht …«
    »Das haben wir schon einmal von dir vernommen«, erwiderte Torn spöttisch. »Genaugenommen haben wir beide ein und dasselbe Ziel, Ritor. Hinter deinen hochtrabenden Phrasen strebst auch du nach der Macht. Nach der Macht über alle Clans der Mittelwelt. Du glaubst, wenn du nur möglichst viele Verbündete unter den Magiern gewinnst, wirst du auf diese Weise vielleicht den Drachen von deiner – sagen wir mal – Nützlichkeit überzeugen können. Ein schlauer Plan, ohne Zweifel. Die Geflügelten Herrscher wussten treue Dienste stets zu schätzen, allerdings verachteten sie Verräter. Genau wie wir übrigens. Was zuckst du so? Willst du mir eine Ohrfeige versetzen, eine einfache Backpfeife ohne jeden magischen Schnörkel? Der Wahrheit tut das keinen Abbruch.«
    »Was willst du, Torn?« Ritor war berühmt für seine Selbstbeherrschung. Doch diesmal schien sie bis aufs Äußerste strapaziert zu werden.

    »Ich genieße es einfach, in deine verzerrte Miene zu blicken. Ich beleidige dich, ich lache dir ins Gesicht, und du kannst nichts anderes tun, als hilflos mit den Zähnen zu knirschen. Denn du weißt so gut wie ich, dass ich die Wahrheit sage.«
    »Du lügst, Torn«, sagte Ritor gleichgültig und mit unerwarteter Erschöpfung. Die Gleichgültigkeit kostete ihn unendlich viel, aber das konnte der Anführer des Wassers nicht ahnen. »Du weißt doch genau, dass ich nie nach Macht gestrebt habe, obwohl ich, so wahr es die Winde wissen, die Möglichkeit gehabt hätte. Und du weißt auch, dass nur der Drache in der Lage ist, uns vor dem Angriff der Angeborenen zu retten. Insbesondere wenn sie der Erschaffene Drache anführt.«
    »Wir wissen, was wir ihrem Drachen entgegenstellen können, Ritor. Hast du das vergessen?«
    »Ich bin zu alt. Ich habe alles verloren, was ich besaß. Und wer weiß, ob unser neuer Drachentöter zu helfen vermag, Torn? Wer weiß, was die Angeborenen in ihr Scheusal hineinlegen? Diesmal ist die Angelegenheit zu ernst. Nur die Große Kraft, die reine Große Kraft vermag die Mittelwelt zu retten. Also, warum willst du meinen Plan durchkreuzen? Du fürchtest meine Diktatur? Unsinn, dafür bist du zu klug und zu lange mit mir verfeindet. Sag, Torn, klingeln womöglich Münzen aus der alten Heimat in deinen Taschen?«
    »Willst du sagen, die Angeborenen hätten mich gekauft?«, fragte der andere, ohne im Geringsten beleidigt zu sein, und lachte dabei auf. »Nun ja, du wirst nicht viel auf mein Wort geben, dennoch

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