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Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow

Titel: Drachenpfade - Lukianenko, S: Drachenpfade - Ne wremja dlja drakonow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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von Colliers und Diademen verband sich mit dem weichen Leuchten des gläsernen Taus, den Lojs
Magie bereits vor dem Fest an den lebendigen Wänden des Saals verteilt hatte. Loj fasste noch einmal die Debütantin vom Wasserclan ins Auge und schüttelte den Kopf. Wieso kannte sie die junge Frau nicht? Wozu bezahlte sie eigentlich Spione? Jetzt war es zu spät, jetzt würde sie kein Kleid mehr auftreiben, das mit einem vernichtenden Kontrast die hellblaue Seide der Schönen in den Schatten stellte. Obgleich, vielleicht das strenge Jagdkostüm? Sie musste nachdenken …
    Arrogante Schneeleoparden, gekleidet in schneeweiße, gerade herabfallende Gewänder, schritten umher und ignorierten alle Pracht; sie waren – nach den Gnomen – die besten Waffenschmiede in der Mittelwelt. Ruhige, phlegmatische Bären schlenderten durch die Gegend; aber jeder wusste, dass sie, einmal in Wut versetzt, nicht mehr zu halten waren. Sie bevorzugten, ebenso wie die Elfen, Grünund Brauntöne und trugen dicke goldene Ketten aus rohen Klumpen. Wölfe in allen Grautönen streiften unablässig herum und waren immerzu bereit, sich in einen Kampf zu stürzen. Unerschütterliche Wanderfalken und noch jede Menge anderer Vertreter von den Totemistischen Clans waren gekommen.
    Und wie immer abseits und für sich, an den Ehrenplätzen unweit des gewaltigen Baumstamms, führten die Gäste der vier Elemente ohne Hast ihre Gespräche. Genaugenommen war nur der Clan der Erde in voller Besetzung erschienen – seine Angehörigen liebten Feierlichkeiten. Von der Luft waren lediglich zwei Vertreter anwesend, und das Feuer hatte nur jenen einzelnen armseligen Jüngling mit dem dunkelroten Tuch geschickt. Vom Wasser hatte sich eine größere Gruppe herabgelassen zu kommen; das Fehlen ihrer Anführer wurde durch die zauberhafte
Debütantin wettgemacht, um die bereits ein wahrer Reigen von Verehrern wirbelte, von denen ein jeder darauf brannte, in ihr heiß ersehntes Ballbüchlein eingetragen zu werden.
    Loj spürte eine leichte Unruhe. Irgendetwas stimmte nicht. Noch nie zuvor hatten sich so wenige Vertreter der Elemente auf ihrem Ball eingefunden. Wollten sie ihre Stärke demonstrieren? Im Geiste ging sie noch einmal die letzten Misserfolge durch – nichts Ernstes, nichts, was eine derartig heftige Reaktion rechtfertigen würde. Dieses Verhalten kam schon fast einer Aufkündigung der diplomatischen Beziehungen, einer Kriegserklärung gleich.
    Sie musste Chor rufen. Und Kundschafter losschicken. Und … auch wenn sie versprochen hatte, es nicht zu tun, würde sie wohl nicht umhin können, ein paar rein geschäftliche Küsse in der Ecke auszutauschen … und vielleicht nicht nur Küsse.
    Und dann … dann erzitterten plötzlich die Zweige, die den Eingang verhängten, erzitterten wie vor Schreck und schwangen zur Seite. Ein kalter dunkler Wind fegte herein und fachte die ängstlich flackernden, vielfarbigen Flammen der strahlenden Leuchter an. In der ovalen Öffnung des Eingangs erschienen mehrere Gestalten – schon von weitem erkannte Loj die unvergleichlich zarte Aura der Luft, die jedoch demonstrativ von einem Streifen brodelnden Blutes zerteilt wurde.
    Das Zeichen des Drachenbezwingers. Das man wohl verbergen, jedoch niemals verlieren, rauben, teilen oder sich aneignen konnte.
    Ritor kam zu Loj Iwers Ball.
    Der berühmte Magier war allein. Neben ihm gingen die besten Kämpfer des Clans des Wassers und warfen aufmerksame
Blicke in alle Richtungen. Angeführt wurden sie von ihrem Oberhaupt, von Torn. Er war der Einzige, der Ritor direkt in die Augen sah. Ihren Gesichtern nach zu urteilen, sprachen sie über etwas deutlich Wichtigeres als übers Wetter. Aus ihrer Aura war nichts abzulesen, beide waren viel zu stark, um auch nur eine Andeutung ihrer Angelegenheiten, Worte oder gar Gedanken nach außen dringen zu lassen.
    Und dennoch wäre Loj Iwer nicht die, die sie war, wenn sie nicht im selben Augenblick das Unheil gespürt hätte. Es war etwas wahrhaft Furchtbares geschehen. Wenn Ritor hier war … was kam als Nächstes? Wer war er – der Vorbote des Krieges, eines inneren Krieges, den die Katzen immer so sehr gefürchtet hatten?
    Sie musste es wissen. Ebenso wie sie in Erfahrung bringen musste, warum das Feuer so schwach vertreten war.
    Ritor konnte sich kaum erinnern, wie er von dem verfluchten Ort weggekommen war. All seine Gefährten waren tot. Und keiner wusste, was die Magier des Wassers, die nicht weniger kunstfertig waren als er selbst, nun mit

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