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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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halben Höhe abbiegen könnten, bevor der untere Teil an den oberen stieße, wenn sie Gelenke wie ein Georg hätten. Also, das Wesentliche dabei ist, daß ein Unhold, wenn er seine Keule schwingt, das mit diesem Ellbogen nur in einer Richtung tun kann. Das heißt, nach oben und nach unten. Wenn er sie seitwärts schwingen will, muß er das aus der Schulter heraus tun. Wenn du ihn folglich erwischen kannst, sobald er die Keule unten hat und an einer Körperseite, bist du im Vorteil; er braucht zwei Bewegungen, um sie wieder hinauf und in die richtige Richtung zu lenken – statt nur eine, wie ein Georg.«
    »Ja, ja …«, sagte Jim und beobachtete unbehaglich das Vorrücken des Wurms.
    »Nicht ungeduldig werden, Junge. Bleib kühl! Also, seine Knie haben dieses Doppelgelenk nicht, wenn du ihn also zu Boden werfen kannst, hast du einen wirklichen Vorteil. Aber versuche es nicht, wenn du nicht ganz sicher bist, daß du es auch schaffst, denn wenn er es einmal fertigbringt, dich mit seinen Armen zu umschlingen, bist du weg vom Fenster. Die einzige Art mit ihm zu kämpfen ist vor und zurück – schnell. Warte auf seinen Schwung, weiche ihm aus, geh dann an ihn heran, während sein Arm unten ist, reiß ihn auf und ziehe dich wieder zurück. Verstanden?«
    »Verstanden«, sagte Jim dumpf.
    »Gut! Was du auch tust, denke immer daran, er darf dich nicht zu fassen kriegen. Und kümmere dich nicht darum, was mit uns anderen geschieht, ganz gleich, was du aus den Augenwinkeln zu sehen oder zu hören glaubst. Sobald es einmal losgeht, ist jeder auf sich allein angewiesen. Konzentriere dich nur auf deinen eigenen Gegner. Und, Junge …«
    »Ja?« antwortete Jim.
    »Behalte einen klaren Kopf!« Die Stimme des alten Drachen klang beinahe flehentlich. »Was du auch tust, laß deine Dracheninstinkte nicht dazwischenkommen, laß dich nicht von ihnen fortreißen. Deswegen haben nämlich die George die ganzen Jahre her ständig über uns gesiegt. Vergiß nicht, du bist schneller als dieser Unhold, und dein Verstand wird für dich siegen, wenn du auf Abstand bleibst, einen kühlen Kopf behältst und nichts übereilst. Ich sage dir eines, Junge …«
    Er wurde durch einen plötzlichen Freudenschrei von Brian unterbrochen, der in den Körben hinter Blanchards Sattel herumgekramt hatte.
    »Was sagt man nun dazu«, rief Brian und lief, in Anbetracht seiner schweren Rüstung mit überraschender Leichtigkeit und Beweglichkeit, auf Jim zu. »Der wunderbarste Glücksfall! Seht nur, was ich gerade gefunden habe!«
    Er wedelte mit einem dünnen weißen Stoffstreifen vor Jims Nase herum.
    »Was denn?« fragte Jim mit hüpfendem Herzen.
    »Gerondes Liebespfand! Und auch noch gerade im rechten Augenblick! Tut mir den Gefallen, bitte«, fuhr Brian zu Carolinus gewandt fort, »und bindet es mir um die Armschiene, hier, am Schildarm… Danke, Zauberer.«
    Carolinus warf ihm einen wütenden Blick zu, klemmte sich aber dennoch seinen Stab in die Armbeuge und befestigte mit den jetzt freien Händen das Tuch am Panzer von Brians rechtem Unterarm. Brian drehte sich um, trieb seine Lanze in den Boden und befestigte Blanchards Zügel daran. Dann ergriff er seinen Schild, drehte sich wieder um und zog mit der anderen Hand sein Schwert. Die blanke Schneide glänzte selbst in diesem trüben Licht. Er neigte sich nach vorne, um das Gewicht seiner Rüstung vor sich zu bringen; und dann stürmte er auf den Wurm zu, der jetzt kaum mehr als ein paar Meter entfernt war.
    »Ein Neville-Smythe! Ein Neville-Smythe! Geronde!« schrie er, als sie aufeinandertrafen.
    Jim hörte den Zusammenprall, konnte ihn aber nicht beobachten, denn jetzt geschah alles auf einmal. Oben auf dem Hügel kreischte plötzlich Bryagh wütend auf und schlitterte den Abhang herunter und in die Luft, mit ausgebreiteten Flügeln setzte er wie ein großer Bomber zu einer Bruchlandung an. Hinter Jim war das wilde Flattern ledriger Flügel zu hören, als Secoh sich in die Luft schwang, um auf Bryagh loszugehen – aber das wurde übertönt von einem plötzlichen, kurzen grunzenden, tief aus der Brust kommenden Schrei, einer Art wortlosem Zuruf. Der Unhold war mit erhobener Keule aus den Felsbrocken herausgetreten und kam mit schweren, weitausgreifenden Schritten geradewegs den Abhang herunter.
    »Viel Glück, Junge!« sagte Smrgol Jim ins Ohr. »Und noch etwas, Gorbash…«
    Irgend etwas in der Stimme des anderen veranlaßte Jim, den Kopf zu wenden und ihn anzublicken. Die furchteinflößende

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