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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wie wir es wollen, sondern sie muß am Zügel gehalten und geführt werden.«
    Er zuckte zusammen, zog seine Reiseflasche und den Becher hervor und nahm einen Schluck Milch. Dann steckte er die Utensilien wieder weg und wandte sich an Dafydd.
    »Meister Bogenschütze«, sagte er beinahe formell. »Die Harpyien sind jetzt wieder im Turm, aber wenn die anderen angreifen, werden auch sie erneut herauskommen. Seht nur, wie die Wolken dort oben von der Höhe des Turms herabsinken.«
    Er zeigte nach oben. Es stimmte: Die Wolkendecke bauchte sich jetzt wie eine brüchig gewordene Decke in einem uralten Zimmer. Der dichte, die Augen narrende Dunst hing weniger als dreißig Fuß hoch über ihren Köpfen.
    »Die Harpyien werden blitzschnell aus dieser Schicht herabstürzen«, sagte der Zauberer, »und Euch fast keine Zeit zum Schießen lassen, ehe sie über Euch sind. Glaubt Ihr, sie unter diesen Bedingungen mit Euren Pfeilen treffen zu können?«
    Dafydd schielte nach oben.
    »Wenn die Wolken nicht noch tiefer kommen …«, begann er.
    »Das können sie nicht«, sagte Carolinus. »Die Macht meines Stabes hält sie in dieser Entfernung.«
    »Dann«, erwiderte Dafydd, »vorausgesetzt, sie kommen nicht schneller als die, die ich vorhin erschossen habe, stehen meine Chancen recht gut, seht Ihr. Ich sage nicht, daß mir nicht eine durchschlüpfen könnte, denn ich bin schließlich auch nur ein Mensch, auch wenn es Leute gegeben hat, die mich, was Pfeil und Bogen angeht, für etwas mehr hielten. Aber es besteht eine gute Chance, daß ich jede einzelne mit einem Pfeil durchbohre, ehe sie uns Schaden zufügen kann.«
    »Gut!« sagte Carolinus. »Keiner von uns kann mehr als eine gute Chance verlangen. Vergeßt aber nicht, daß ihr Biß giftig ist, auch dann noch, wenn die Harpyie schon tot ist.«
    Er wandte sich wieder an Brian.
    »Ich würde vorschlagen, Sir Brian«, sagte er, »besonders, nachdem Ihr zu Fuß kämpfen müßt, daß Ihr den Wurm übernehmt. Auf diese Weise seid Ihr am nützlichsten. Ich weiß, Ihr würdet diesen abtrünnigen Drachen vorziehen, aber der Wurm ist für die anderen, die keine Rüstung haben, die größere Gefahr.«
    »Schwierig zu töten, nehme ich an?« forschte der Ritter, hielt beim Befestigen des Armriemens an der Innenseite seines Schilds inne, um den Hang hinauf zu der nahenden Schneckengestalt zu schielen.
    »Die lebenswichtigen Organe liegen tief im Inneren«, erklärte Carolinus, »und nachdem er keinen Verstand hat, wird er noch lange weiterkämpfen, auch nachdem er tödlich verletzt ist. Wenn Ihr könnt, schneidet ihm zuerst diese Augenfühler ab, damit blendet Ihr ihn.«
    »Was…«, begann Jim, dann merkte er, daß seine Stimme durch die Trockenheit seiner Kehle beinahe versagte. Er mußte schlucken, ehe er weiterreden konnte. »Was soll denn ich tun?«
    »Natürlich gegen den Unhold kämpfen, Junge! Kämpfe gegen den Unhold!« brüllte Smrgol; und der unmenschliche Riese auf dem Abhang hörte ihn und wandte seine runden Augen von dem Wurm ab, um sie auf den alten Drachen zu richten. »Und ich werde diese Laus von Bryagh übernehmen. Der Georg hier wird den Wurm in Stücke hauen, der Bogenschütze kümmert sich um die Harpyien, der Zauberer wehrt die bösen Einflüsse von uns ab, der Wolf hält die Sandmerker in Schach – und das wäre alles!«
    Jim öffnete den Mund, um Gorbashs Großonkel von seinem scheinbar schweren Anfall von falschem Optimismus zu kurieren – dann erkannte er plötzlich, daß diese Ansicht keineswegs zutraf. Smrgol versuchte bewußt, die Angelegenheit zu verharmlosen, um Jim Mut einzuflößen. Und das, obwohl der alte Drache doch selbst halb tot und sicherlich kein Gegner für den starken, jungen Bryagh war.
    Auf einmal war es Jim, als würde ihm das Herz in der Brust umgedreht. Er blickte sich nach den anderen um. Wenn der alte, verkrüppelte Smrgol keinen ebenbürtigen Gegner für Bryagh abgab, war denn Brian ein besserer Gegner für diesen abscheulichen Wurm, der jetzt nur mehr etwa dreißig Meter entfernt war? War es denn ein fairer Kampf, Aragh auf drei Beinen, trotz seiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Geschnatter, gegen die Horde kleiner Sandmerker, die noch am Leben geblieben waren? Und Dafydd, auch wenn er ein Wunderschütze war, wie konnte er hoffen, unfehlbar die Harpyien zu treffen, die sich blitzartig auf ihn stürzen mochten? Und schließlich, war es fair, von dem alten Zauberer zu erwarten, daß er allein all das ungreifbare Böse an diesem Ort

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