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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Klauen, Zähnen und Flügeln gleichzeitig um sich.
    Er sah nur verschwommen, was um ihn herum vorging. Er sah plötzlich einen halben Pfeil aus dem eisernen Brustschild eines Reiters sprießen; er sah, wie zu seiner Rechten blitzendes Metall in den Kampf eingriff. Die Spitze von Brians Lanze hob einen Reiter einfach aus dem Sattel und warf ihn auf einen anderen Berittenen, der ebenfalls vom Pferd stürzte. Dann wurde die Lanze fallengelassen, und Brians Schwert hieb nach rechts und links; während das unbeholfene weiße Streitroß sich plötzlich unter ihm verwandelte, sich aufbäumte, wieherte, mit den Vorderbeinen auskeilte und mit den Zähnen um sich schnappte, um die leichteren Pferde in der Umgebung zu Boden zu werfen.
    Links von Jim verschwand plötzlich ein Reiter aus dem Sattel; einen wahnsinnigen Augenblick lang ritt statt dessen Aragh das Pferd, mit grinsendem Maul warf er sich von dem Leder unter sich auf einen anderen der gegnerischen Reiter. Ganz plötzlich war alles vorbei. Zwei oder drei der berittenen Krieger und ebenso viele reiterlose Pferde stürzten davon. Aragh, jetzt wieder auf dem Boden, riß allen die Kehle auf, die noch am Leben waren. Jim fing sich wieder, schnaubte schwer durch die Nüstern und sah sich um.
    Weder Aragh noch Brian schienen verletzt. Jim war froh, als er Danielle einige Häuser weiter unten auf der Straße sah; sie kam gemächlich auf sie zu, den Bogen noch in der Hand, einen Pfeil schußbereit, aber nicht auf der Sehne. Sie war anscheinend vernünftigerweise zurückgeblieben und hatte ihre Waffe so eingesetzt, wie es sich gehörte – aus einiger Entfernung.
    Jim blickte auf seine Vorderpfoten und seinen Körper hinunter. Er war mit Blut beschmiert, das wahrscheinlich zum Teil sein eigenes war; aber er spürte nichts. In sich war er sich widerstreitender Gefühle bewußt. Der Drache in ihm war heftig enttäuscht, daß es keine Feinde mehr umzubringen gab; dem Menschen war kotzübel.

11
     
    »H ALTET STILL !« sagte Danielle. »Wie kann ich Euch denn abwaschen, wenn Ihr Euch dauernd bewegt?«
    Er wollte ihr sagen, daß es das Drachenadrenalin war, das ihn immer noch zucken ließ. Aber er wußte nicht recht, mit welchen Worten er ihr das erklären sollte. Zuerst hatte ihn ein rein menschlicher Abscheu beim Anblick des toten Mädchens ohne Hände angetrieben, aber dann war er nur noch Drache gewesen. Oder nicht? Der Einfall ließ ihn innehalten und überlegen. Vielleicht nicht. Vielleicht war er in mancher Beziehung ebenso wild wie Aragh oder Brian, oder wie die Männer, die er getötet hatte.
    »So, das war's«, sagte Damelle, als sie ihn gesäubert hatte. Sie war eine geschickte, aber nicht unbedingt mitfühlende Krankenschwester. »Ihr seid ganz schön zugerichtet, aber es ist nichts Schlimmes. Drei oder vier von den Schrammen könnten etwas Öl und einen Verband vertragen. Aber wenn Ihr sie sauberhaltet, sollten sie auch ohne das gut heilen. Wälzt Euch nicht im Dreck, Sir James.«
    »Wälzen? Warum sollte ich mich wälzen wollen…«, begann Jim, als Brian, der damit beschäftigt gewesen war, seinen Helm und die Handschuhe abzulegen, nachdem er seine Lanze geholt und auf Beschädigungen untersucht hatte, ihn unterbrach.
    »Es ist eindeutig«, sagte er, »daß da nichts weniger als ein Angriff auf Burg Malvern stattgefunden hat. Dieses schweinische Pack würde nicht so zu plündern wagen, wenn die Streitkräfte von Malvern nicht mindestens in den Mauern der Burg eingesperrt wären und am Ausbruch gehindert würden. Am besten werfen wir erst einmal vorsichtig einen Blick auf die Burg, bevor wir unsere Anzahl und unseren Aufenthaltsort in der Umgebung bekanntwerden lassen.«
    »Ich würde mich einer Burg nie auf andere Weise nähern, da könnt Ihr sicher sein.« Aragh stand in der Nähe. Obwohl seine Worte für ihn typisch waren, war der Ton ungewöhnlich sanft. »Und wenn nun die Burg nicht mehr in den Händen Eurer Dame ist? Sollen wir dann umkehren?«
    »Nicht weit«, antwortete Brian gepreßt. Seine Kinnmuskeln waren verkrampft, und die Knochen seines Gesichts schienen scharf unter der Haut hervorzustechen. »Wenn die Burg eingenommen wurde, muß ich Mylady entweder befreien oder Rache für sie nehmen – und das hat Vorrang gegenüber meinem Wunsch, Sir James zu helfen. Wenn die Burg tatsächlich in der Gewalt von Feinden ist, müssen wir für heute nacht einen anderen Platz finden. Es gibt ein Wirtshaus, nicht weit entfernt. Aber zuerst wollen wir nachsehen, wie es

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