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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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für ihren Vater, der vielleicht tot im Lande der Heiden liegt. Sie würde die Burg verteidigen, bis zu ihrem Tod oder bis zu ihrer Gefangennahme.« Brians Zähne schlugen aufeinander. »Und ich werde nicht an ihren Tod glauben, bis ich einen sicheren Beweis dafür habe. Daher ist sie für mich gefangen.«
    »Wie Ihr meint, Herr Ritter«, sagte Aragh.
    »Ganz bestimmt, Herr Wolf. Und jetzt müssen wir dieses Wirtshaus genauer untersuchen, um sicherzugehen, daß es keine Falle für uns ist.«
    Araghs Maul grinste wieder.
    »Habt Ihr geglaubt, ich würde hierherkommen, ohne zuerst einen Blick auf die Kiste da unten zu werfen? Ich schlich mich von hinten ganz nahe heran, bevor ich hierherkam, und lauschte. Der Wirt ist da, seine Familie und zwei Diener. Auch ein Gast. Und das ist alles.«
    »Aha«, sagte Brian. »Dann gehen wir hinein.«
    Er ging voran, und die anderen folgten ihm, sie marschierten offen im letzten Tageslicht über die Schneise; aber als sie näher an den Graben kamen, der sie von der offenen Vordertür trennte, erschien ein Stirnrunzeln auf Sir Brians Gesicht.
    »Das sieht Meister Dick, dem Schankwirt, gar nicht ähnlich, daß er nicht herauskommt, um nachzusehen, wer wir sind und was für Absichten wir haben«, sagte er.
    Trotzdem ging er weiter. Seine gepanzerten Füße erzeugten einen hohlen Klang auf den rohbehauenen Bohlen der Brücke, die über den Graben zur Tür des Wirtshauses führte. Er schritt auf die künstliche Insel, auf der das Wirtshaus stand, erstieg den kleinen Abhang und betrat den düsteren Raum, wo man anscheinend nur eine einzige Fackel zur Beleuchtung aufgestellt hatte. Die anderen folgten ihm hinein und fanden ihn unbeweglich einen Schritt innerhalb des Gebäudes.
    Er starrte auf eine schlaksige Gestalt, die in einem grobgezimmerten Stuhl saß, die Beine in Kniehosen auf den Tisch davor gelegt. In einer Hand hielt die sitzende Gestalt den längsten Bogen, den Jim je gesehen hatte; die andere Hand hielt einen Pfeil leicht an die Sehne gelegt.
    »Und vielleicht sagt Ihr mir jetzt besser, wer Ihr seid«, sagte die Gestalt mit weicher Tenorstimme und einem seltsam musikalischen Akzent. »Ich kann jeden von Euch mit einem Pfeil durchbohren, bevor Ihr auch nur einen Schritt tun könnt, das solltet Ihr wissen. Aber Ihr scheint eine seltsame Reisegesellschaft zu sein, und wenn Ihr etwas habt, was ich wissen sollte, seht Ihr, dann bin ich bereit, es mir anzuhören.«

12
     
    »I CH BIN S IR B RIAN N EVILLE -S MYTHE !« sagte Brian barsch. »Und Ihr solltet es Euch noch einmal sehr gut überlegen, ob Ihr wirklich uns alle mit Pfeilen durchbohren könnt, ehe einer von uns Euch erreicht. Ich glaube, ich selbst könnte Euch gerade noch erreichen!«
    »O nein, Herr Ritter«, sagte der Mann mit dem Bogen. »Glaubt nicht, daß Euch Eure Rüstung zu etwas Besserem macht als die anderen. Aus dieser Entfernung sind das Wams der Dame ebenso wie Euer Eisenpanzer so gut wie nichts für meine Pfeile. Den Drachen könnte ein Blinder nicht verfehlen; und was den Wolf angeht…«
    Er brach plötzlich ab und lachte eine Sekunde lang geräuschlos.
    »Das ist also ein schlauer Wolf«, sagte er, »und noch dazu ein ganz heimlicher. Ich habe nicht einmal gesehen, wie er verschwunden ist.«
    »Meister Bogenschütze«, sagte Araghs Stimme unsichtbar hinter der offenen Tür. »Ihr werdet eines Tages dieses Wirtshaus verlassen müssen und durch die Wälder ziehen. Wenn dieser Tag kommt, werdet Ihr keine Kehle mehr zum Atmen haben, noch ehe Ihr Eure Finger um eine Bogensehne schließen könnt, und das wird in einem Augenblick passieren, wo Ihr es am wenigsten erwartet, falls Gorbash oder Danielle o'the Wold etwas zustößt.«
    »Danielle o'the Wold?« Der Bogenschütze schaute Danielle neugierig an. »Das muß diese Dame sein, deren Gesicht ich genauso wenig sehen kann wie die Gesichter von euch anderen, weil Ihr das Licht der untergehenden Sonne hinter Euch habt. Solltet Ihr irgendwie verwandt sein mit Giles o'the Wold, mein Fräulein?«
    »Mein Vater«, sagte Danielle.
    »Tatsächlich! Dann ist er der Mann, und der Schütze – wenn die Berichte wahr sind –, den ich dringend kennenzulernen wünsche.« Der Bogenschütze hob die Stimme. »Seid beruhigt, Herr Wolf. Die Dame hat nichts mehr von mir zu befürchten; weder jetzt noch irgendwann sonst.«
    »Warum wollt Ihr meinen Vater kennenlernen?« fragte Danielle scharf.
    »Nur, um mit ihm über die Kunst des Bogenschießens zu sprechen«, sagte der Mann am

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