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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Gott will.«
    »Gott?« knurrte Aragh unvermittelt. »Euer Gott, Ritter, nicht der meine! Wenn jemand Aragh rettet, dann er selbst. Als ich erst halb erwachsen war und mir eine ausgewachsene Bärin das rechte Vorderbein brach, so daß ich überhaupt nicht mehr laufen konnte, war es da der Gott der Menschen, der mich gerettet hat? Nein, ich war es – Aragh! Ich stand und kämpfte und grub meine Zähne durch den Pelz und die lose Kehlhaut bis zu der großen Vene in ihrem Hals, bis sie starb und ich am Leben blieb. So war es immer bei einem englischen Wolf – und so wird es immer sein. Behaltet Euren Gott, wenn Ihr wollt, Herr Ritter, aber behaltet ihn für Euch allein!« Er hielt inne, leckte seine Lefzen mit einem schnellen Schwenken seiner roten Zunge und gähnte ausgiebig. »Aber ich vergesse mich«, sagte er. »Ich habe ja schon gesagt, diese Sache mit Eurer Dame und der Burg geht mich nichts an.«
    »Also. Was ist nun mit Eurem Plan, Sir Brian?« fragte Giles.
    Brian machte ein finsteres Gesicht.
    »Meister Geächteter, ich möchte Euch noch einmal daran erinnern – nicht ich habe Euch hergebeten. Wir versuchen hier nicht zu entscheiden, welche Streitmacht wir für die Rettung brauchen, sondern, wie wir es mit den Mitteln schaffen können, die uns zur Verfügung stehen. Wenn wir den Wolf nicht haben, dann haben wir ihn eben nicht, das ist alles.«
    »Wie …?« begann Giles. »Nein, mit allem Respekt, Sir Brian, ich glaube, meine Reise war …«
    »Einen Augenblick, Vater!« sagte Danielle. »Ich war diejenige, die nach dir geschickt hat.«
    Sie wandte sich um und sah Aragh unverwandt an. Aragh öffnete das Maul in stummem Gelächter.
    »Ich bin Aragh«, brummte er. »Hast du gedacht, ich sei auch ein liebeskranker Bogenschütze?«
    »Nein…«, erwiderte Danielle, »ich dachte, du seist Aragh, mein Wolfsfreund, der mich niemals im Stich lassen würde, ebensowenig, wie ich Aragh im Stich lassen würde. Als ich nach meinem Vater und seinen Männern schickte, kam es mir gar nicht in den Sinn, daß Aragh seine Freunde, wie Sir James und mich, verraten könnte. Aber nachdem er …«
    Sie wandte sich zum Tisch zurück.
    »Ich kann es vielleicht nicht mit zwei Soldaten aufnehmen, höchstens mit dem Bogen und aus sicherer Entfernung«, sagte sie. »Aber ich könnte noch nützlicher sein als der Wolf, um die Aufmerksamkeit von Sir Brian abzulenken, und mit Hilfe der Überraschung könnte ich Euch vielleicht sogar unterstützen, wenn Ihr Sir Hugh tötet und Geronde befreit. Sobald das geschehen ist, kann ich vielleicht nicht so leicht um meine Freiheit kämpfen, aber ich habe einen Vorteil vor Aragh – wie Sir Brian kann auch ich meine Rettung Gott anheimstellen.«
    »Mädchen…«
    »Still, Vater! Ich bin jetzt mein eigener Herr. Also. Sir Brian, Sir James, Ihr könnt bei dem Angriff auf die Burg mit mir rechnen.«
    Sie blickte zu Aragh zurück. »Und du kannst derweilen in der Sonne schlafen!« fuhr sie ihn an.
    Aragh öffnete das Maul, leckte sich die Lefzen und schloß es wieder. Dann tat er etwas, das Jim überraschte: er winselte.
    »Nein!« sagte Danielle heftig. »Du hast deine Chance gehabt. Jetzt gehe ich in diese Burg, und du wirst nichts damit zu tun haben!«
    Araghs Kopf senkte sich. Er senkte sich immer tiefer, bis die Schnauze beinahe den Boden berührte. Der Wolf kroch fast auf Danielle zu und stieß mit dem Kopf gegen ihre Knie.
    Einen Augenblick lang sah sie ihn nur böse an. Dann setzte sie sich, legte die Arme um seinen pelzigen Hals und drückte seinen Kopf an sich.
    »Ist schon gut… ist ja schon gut«, sagte sie.
    »Ich hätte auch nicht zugelassen, daß Gorbash etwas geschieht«, brummte Aragh unterdrückt in die Wattierung ihres Wamses. »Ich wollte nur warten, bis es Zeit war zu gehen. Wozu bin ich denn gut, wenn ich nicht für meine Freunde töten kann?«
    »Ist schon gut.« Sie kraulte ihn hinter den Ohren. »Jetzt ist ja alles wieder in Ordnung.«
    »Ich werde sogar diesen Ritter hinterher sicher wieder herausbringen.«
    »Das weiß ich«, sagte Danielle. »Aber vielleicht brauchst du das gar nicht.«
    Sie blickte zu ihrem Vater auf.
    »Nachdem Giles o'the Wold jetzt weiß, daß er drei starke Verbündete innerhalb der Burg haben wird, kann er es vielleicht in Betracht ziehen, sich selbst und seine Männer beim Sturm auf die Burg doch noch nutzbringend einzusetzen?«
    »Tochter«, sagte Giles, »du hältst dich auf jeden Fall aus der ganzen Sache heraus.«
    »Richtig«, beharrte Aragh und

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