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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nach links.
    Jim stellte den Baum wieder auf den Stumpf. Mit dem Wasser aus seiner Vorratsflasche und viel Gefühl gelang es ihm, die Nahtstelle zwischen Stumpf und Baum wieder mit dem lehmartigen Boden des Weges zu verschmieren. Sie wandten sich nach links und gingen denselben Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Als sie aus dem Wald traten, dämmerte es im Osten bereits. Viel heller war es dadurch nicht geworden, doch nach der bedrückenden Atmosphäre im Wald kam es ihnen beinahe so vor, als träten sie ins helle Tageslicht. Sie gingen zurück zum Lager. Dort legten sie sich hin, hüllten sich in ihre Decken und bereiteten sich auf den Schlaf vor.
    »Wo ist eigentlich der Wolf abgeblieben?« erkundigte Giles sich müde, kurz bevor die anderen eingeschlafen waren. Er stützte sich auf den Ellbogen auf.
    »Macht bestimmt Jagd auf etwas Eßbares«, antwortete Jim. »Bedenkt, daß er im Wald nichts zu trinken und zu essen hatte und trotzdem bei uns ausgeharrt hat.«
    »Ich habe gesehen, wie er am Bach getrunken hat, bevor er aufgebrochen ist«, sagte Brian. »Der kann schon allein auf sich aufpassen, Giles. Laßt uns jetzt ruhen; ich schwöre, ich hab's nötig.«
    Und das galt offenbar auch für die anderen. Sie schliefen nämlich den ganzen Tag durch, bis die Sonne um den Vorsprung lugte und ihnen direkt in die Augen schien; dann erwachten sie schweißgebadet.
    In den folgenden drei Nächten pilgerten sie wieder an den geheimen Treffpunkt, doch ließ sich dort niemand blicken. Giles war bereit, die Warterei aufzugeben und ein paar der anderen Wege zu erkunden. Dies sagte er auch.
    »Wir sollten noch ein wenig Geduld haben«, meinte Jim. »Derjenige, den wir treffen wollen, wußte nicht einmal, in welcher Woche wir kommen würden, geschweige denn, an welchem Tag. Außerdem könnte es gut sein, daß er nur hin und wieder dort nachsehen kommt. Es wäre auch möglich, daß man ihn für eine Woche tagsüber eingeteilt hat.«
    Sie hielten drei weitere Nächte hindurch Wache, wiederum ohne Erfolg. Mittlerweile schwand auch bei Brian die Hoffnung, daß sich der erwartete Krötenmann noch zeigen würde.
    »Also gut«, sagte Jim, als es abermals zu dämmern begann. »Laßt es uns noch einmal versuchen. Wir können heute nacht sowieso nichts anderes mehr tun, und wir wissen nicht, welchen Weg wir einschlagen sollen, wenn wir über unser Versteck hinaus weiter vordringen wollen. Geben wir diesem ehemaligen Bediensteten noch eine Chance, sich mit uns zu treffen.«
    Die anderen gaben nach, wenngleich Jim sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, daß sie sich eher ihm als Anführer beugten, als daß sie sich von ihm hätten überzeugen lassen.
    Sobald es dunkel geworden war, drangen sie wieder in den Wald ein und begaben sich zu dem geheimen Treffpunkt.
    Sie hatten das Versteck kaum erreicht, als Aragh ihnen wieder einmal meldete, daß jemand sich nähere. Sie erhoben sich und zückten die Schwerter, Dafydd sein langes Messer.
    Sie hörten alle, wie sich Schritte näherten. Diesmal stockten sie. In diesem Moment brach der Mond durch ein besonders dichtes Astgewirr, und es wurde beinahe hell.
    Jim hatte in seiner Anspannung das Gefühl, ein Scheinwerfer sei auf sie gerichtet worden.
    Sie hörten, wie der falsche Baum beiseite gerückt wurde. Dann vernahmen sie eine leise, krächzende Stimme – die kaum eine Armlänge von ihnen entfernt zu sein schien.
    »Sir Raoul hat mich geschickt.«
    Die Männer entspannten sich, allerdings nur teilweise. Jim hielt den Schwertknauf so fest umklammert, daß ihm die Finger weh taten. Er lockerte den Griff ein wenig, ohne das Schwert jedoch zu senken.
    »Wenn Ihr der seid, den wir hier treffen sollten«, antwortete er so leise, daß sein Gegenüber ihn gerade eben noch verstehen konnte, »dann tretet vor – aber ohne eine Waffe in der Hand.«
    »Meine Hände sind leer«, krächzte der Fremde.
    Man vernahm ein kaum hörbares Rascheln, dann trat eine dunkle Gestalt in ihr Versteck. Mit dem Fremden war es dort so eng, daß sie einander beinahe ins Gesicht atmeten. Die Gestalt, die jetzt vom Mond beschienen wurde, hielt die Hände hoch, die eindeutig menschlich waren; und diese Hände waren leer.
    Gleichzeitig lief Jim ein Schauder über den Rücken. Trotz der menschenähnlichen Hände, Arme und Beine war das Wesen, das vor ihnen stand, stark deformiert. Der Oberkörper wirkte geradezu aufgedunsen, und der Kopf war unnatürlich groß und flach.
    »Nennt uns Euren Namen«, flüsterte Jim.
    »Ich bin

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