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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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paar Jahre; denn ich ging als Mensch hinauf und kam als das wieder herunter, was ich heute bin, ohne beim Emporsteigen die leiseste Ahnung gehabt zu haben, was mich erwartete. Mit einem Verhör, mit Folter und mit meinem Tod hatte ich fast schon gerechnet; das jagte mir keinen Schrecken ein. Solche Dinge gehören zum Leben eines Bewaffneten. Doch damit… damit habe ich nicht gerechnet. Aber um Eure Frage zu beantworten: nein.«
    »Wie breit sind sie dann?« fragte Jim.
    »Breit genug für drei, wenn Ihr Euch eng beieinander haltet«, sagte Bernard, »aber wenn Ihr Euch den Schwertarm freihalten wollt, schlage ich vor, daß Ihr lediglich zu zweit, Seite an Seite, die Treppe hochsteigt. Ihr werdet feststellen, daß die Stufen an einer Seite an eine Mauer angrenzen, denn die Treppe windet sich innen an der Außenmauer des Turms empor. Nachdem Ihr mehrere Stockwerke hochgestiegen seid, sind dort nur noch die nackten Stufen und die Wände des Turms, die immer weiter in die Höhe ragen, und ein Abgrund am freien Ende der Treppe, der immer tiefer wird, je höher Ihr kommt, und das geht solange weiter, bis Ihr ganz oben angelangt seid. In einer der oberen Etagen wird der Prinz gefangengehalten.«
    Er hielt inne, als bereite ihm das viele Reden mit seiner krächzenden Stimme Schmerzen. »In einem der oberen Stockwerke«, fuhr er fort, »befindet sich auch Malvinnes geheimes Arbeitszimmer. Wie Ihr seht, hält sich der Gefangene ständig in der Nähe der größten Geheimnisse auf, und wird daher gewiß nicht ausschließlich mit Hilfe von Schlössern und Riegeln verwahrt – dort oben hat nämlich niemand Zutritt, es sei denn auf besonderes Geheiß –, sondern auch mittels Magie.«
    Er brach ab und näherte sich rückwärts gehend dem Eingang.
    »So geht denn«, sagte er, »und möge das Glück auf Eurer Seite sein. Ich würde Euch Gottes Segen wünschen, bezweifle aber, daß Gott einem wie mir Gehör schenken würde. Und solltet Ihr bei Eurem Befreiungsversuch Malvinne zufällig erschlagen, könnt Ihr für den Rest meines Lebens über mich verfügen.«
    Er öffnete hinter sich die Tür, zögerte aber noch.
    »Ich werde mich bemühen, in der Nähe zu sein, wenn Ihr wieder herunterkommt«, meinte er zum Abschluß, »aber versprechen kann ich es nicht, da ich meistens nicht frei über meine Zeit verfügen kann. Sollte ich aber frei haben, werde ich in der Nähe warten. Aber zählt nicht auf mich, sondern begebt Euch unverzüglich zu dem Pfad, über den Ihr hergekommen seid und auf den ich Euch ausdrücklich hingewiesen habe. Habt Ihr diesen erst einmal erreicht, seid Ihr schon zur Hälfte frei; hoffentlich sind Euch dann nicht Malvinnes Kreaturen auf den Fersen.«
    Er ging hinaus und schloß hinter sich die Tür.
    »Laßt uns aufbrechen«, sagte Giles ungeduldig. »Ich könnte schwören, daß ich bereits spüre, daß Seine Hoheit uns schon erwartet.«
    Sie traten nacheinander durch die Tür. Im ersten Raum war niemand gewesen, und im zweiten hielten sich nur wenige Personen auf – einige rein menschlich, andere zur Hälfte Tiere –, die damit beschäftigt waren, Säcke zu stapeln, von denen Jim vermutete, daß sie Korn oder andere Nahrungsvorräte enthielten, so daß es sich bei dem Raum um eine Art Lager oder Vorratskammer handeln mußte.
    Niemand sprach sie an, und auch sie sprachen niemanden an, sondern wandten sich geradewegs zur linken Tür.
    Sie gelangten in eine Küche, die offenbar der Zubereitung von Geflügel diente, und dahinter lagen weitere Räume, in denen gerade irgendwelche Gegenstände verstaut oder von den Stapeln an den Wänden geholt wurden. Es dauerte nicht lange, und sie standen vor der letzten Tür.
    Hier zögerten sie einen Moment lang. Die anderen schauten Jim an.
    Jim schaute die Tür an und wünschte sich, er könnte hindurchsehen. Dabei war er sicher, irgendwo in seinem Innern über die dazu notwendigen magischen Mittel zu verfügen. Er wußte nur nicht, wie er daran herankommen sollte.
    »Wir müssen es riskieren«, sagte er schließlich; daraufhin öffnete er die Tür und trat als erster hindurch.
    Bernard hatte nicht übertrieben. Der Raum, in den sie kamen, war beinahe ebenso groß wie alle anderen, durch die sie bislang hindurchgekommen waren, zusammengenommen. Die Wände ragten mindestens zehn bis fünfzehn Meter in die Höhe, und der Boden war nicht nur mit einem einzigen Teppich bedeckt, sondern mit zahllosen kleinen, was dieselbe Wirkung hatte. Einige mit kunstvollen Schnitzereien verzierte

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