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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Freund«, antwortete Aragh. Jim vermochte Araghs Maul in der Finsternis nicht zu erkennen, stellte sich aber vor, daß es offenstand, aufgerissen in dem lautlosen Gelächter, das typisch war für Araghs wölfischen Humor. »Dann los.«
    Das Schwert für alle Fälle gezogen, kletterte Jim als erster die Böschung hoch. Es stellte sich allerdings heraus, daß er keine Verwendung für das Schwert hatte, abgesehen davon, daß er es in die Erde treiben konnte, um sich auf der unkrautüberwucherten Böschung zusätzlich Halt zu verschaffen. Oben angelangt, sprach ihn eine vertraute Stimme an.
    »Schön, Euch zu sehen«, sagte die Stimme. »Da seid Ihr also, wie man es mir gesagt hat.«
    Es war Bernards Stimme. Jim wischte sich das Schwert an den Blättern ab und steckte es zurück in die Scheide.
    »Wer hat Euch das gesagt?« fragte Jim. »Und weshalb habt Ihr hier auf uns gewartet? Woher habt Ihr gewußt, daß wir hier auftauchen würden?«
    »Alle diese Fragen werden beizeiten beantwortet werden«, sagte Bernard, während Jim beiseite trat, um den anderen Platz zu machen. »Es gibt jemanden, der diese Fragen besser zu beantworten vermag als ich. Meine Aufgabe ist es, Euch so rasch wie möglich zu ihm zu bringen.«
    »Zu Sir Raoul?« fragte Jim aufs Geratewohl.
    »Der ist auch da«, antwortete Bernard. Wie zuvor wandte er dem Mondschein den Rücken zu, so daß sein Oberkörper im Dunkeln lag. »Aber ich werde keine Fragen mehr beantworten. Wenn alle herausgeklettert sind, folgt mir bitte.«
    Sie folgten ihm. Sie befanden sich in einem von Malvinnes Gärten; zur Rechten ragte der Wald auf wie eine schwarze Wand. Bernard führte sie im Laufschritt hindurch, bis er auf einmal abbog und sie zu einer Lücke in der undurchdringlichen Wand der Baumstämme und Zweige dirigierte.
    Anschließend führte er sie im Licht der Handvoll Sterne, die das verflochtene Astgewirr durchdrangen, weiter im Laufschritt etwa zwei Meilen weit über einen gewundenen Trampelpfad, bis sie unvermittelt ins Freie gelangten und vor sich die offene Hügellandschaft erblickten.
    »Hier können wir für einen Moment ausruhen«, sagte Bernard.
    Er achtete nach wie vor darauf, daß nur das schwache Licht der Sterne auf sein Gesicht und seinen Oberkörper fiel, und das reichte nicht aus, um in der unförmigen dunklen Masse seines Oberkörpers irgendwelche Einzelheiten zu erkennen.
    Sobald sie sich ausgeruht hatten, führte er sie in eine Schlucht inmitten der Hügel, die eine große Ähnlichkeit mit dem Einschnitt aufwies, in dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten, bevor sie in den Wald eingedrungen waren. Diese Schlucht führte allerdings weiter in die Hügel hinein. Im Gegensatz zu dem Einschnitt gab es keinen Wasserlauf darin, wenngleich einmal Wasser darin geflossen sein mußte, denn am Boden gab es weder Erde noch Gras, bloß nackten Fels.
    Eine Weile knirschten ihre Schritte über diesen Fels. Jim versuchte, die Entfernung zu schätzen, doch aufgrund der vielen Windungen, welche die Schlucht beschrieb, hatte er nicht nur die Orientierung verloren, sondern konnte auch nicht mehr sagen, wie lange es her war, seit sie den Wald verlassen hatten.
    Schließlich gelangten sie auf einen weiteren Hang, der von spärlich bewaldeten Anhöhen umschlossen war und wo ein Feuer brannte, in dessen Schein sie ein grasendes Pferd und zwei – nein, drei – Gestalten ausmachten.
    Jim starrte die dritte Gestalt verwundert an. Denn diese überragte die anderen beiden, wenngleich er sie von seinem Standort aus nur als Silhouette sah. Es war die Gestalt eines kleinen Drachen.
    Jim und dessen Gefährten schlugen einen Bogen um das Feuer und näherten sich den drei davor sitzenden Gestalten, die der von Bernard angeführten Gruppe bislang den Rücken zugewendet hatten.
    Der eine war Sir Raoul, dessen schmales Gesicht im unsteten Feuerschein boshaft zu grinsen schien. Der andere war Carolinus, wie Jim anhand der Silhouette bereits vermutet hatte. Das war eine Überraschung, aber so überraschend auch wieder nicht. Carolinus vermochte sich auf magische Weise von einem Ort zum anderen zu begeben. Nach dem entscheidenden Sieg über die Dunklen Mächte am Verhaßten Turm hatte er sie sogar alle in den Gasthof befördert, wo sie später ihren Sieg gefeiert hatten.
    Die Anwesenheit des dritten aber stellte eine Sensation dar.
    »Secoh!« rief Jim.
    »Überrascht, James?« Secoh warf sich in die Brust. »Vielleicht hättet Ihr mich erkannt, wenn ich Euch damals mit dieser Stimme

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