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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Steinmauer endete. Über eine Treppe, die zur Linken nach unten führte, hätten sie den Weg fortsetzen können.
    »Ob das wieder eine magische Falle ist?« fragte der Prinz, der die Treppe bekümmert betrachtete. Der Treppengang lag im Dunkeln, und feuchter Erdgeruch drang heraus.
    »Durchaus nicht, Hoheit«, antwortete Jim mit einiger Gewißheit, denn die Treppe wies eine schlichte Steinfarbe auf. Nirgends war eine Spur Rot zu sehen.
    »Ich glaube, wir haben die Außenmauer der Burg erreicht«, fuhr Jim fort. »Wenn ich mich nicht irre, dann führt die Treppe am Fundament entlang und dann darunter hindurch zu einer Art Fluchtweg oder einem Tunnel. Malvinne wird sich für den Notfall bestimmt einen Notausgang vorbehalten haben.«
    »Da habt Ihr wohl recht, James«, sagte Brian, »ich kenne keine Burg, deren Besitzer nicht einen geheimen Notausgang angelegt hätte.«
    »Dann also los«, sagte Jim.
    Er zauberte ein Reisigbündel herbei, das Brian mit Stahl und Feuerstein aus seiner Tasche entzündete. Sie betraten die Treppe. Dieser Abstieg hatte nichts zu tun mit der rasenden Fahrt in der spiralförmigen Rutsche, die ins Totenreich hinabgeführt hatte. Eher war es, als stiege man in einen lange nicht mehr betretenen Keller hinab. Schließlich gelangten sie in einen rechtwinklig abknickenden Tunnel, der bald darauf unter der Mauer hindurchführte. Die Wände waren mit Balken abgestützt, und der Boden war gepflastert. Trotzdem war noch genügend Dreck um sie herum, und es roch ausgesprochen erdig.
    Sie eilten den Gang entlang, und die Flammen der Fackel bogen sich im Luftzug und warfen unstete Schatten auf die Stützbalken und den Steinboden. Sie mußten eine beträchtliche Strecke zurücklegen, und selbst Jim fragte sich allmählich, ob sie nicht doch etwa einer neuen Falle entgegenmarschierten. Doch dann endete der Gang unvermittelt an einer massiven Holztür.
    Die Tür war mit einem schweren Riegel gesichert, der auf zwei L-förmigen metallenen Stützen auflag. Den Riegel schien man leicht anheben zu können, dennoch zögerte Jim. Zwar war nirgendwo die Farbe Rot zu sehen, gleichwohl aber war er mißtrauisch.
    Er wandte sich zu Aragh herum.
    »Aragh«, sagte er, »riecht Ihr an der Tür oder dahinter etwas, das uns gefährlich werden könnte?«
    Aragh näherte sich der Tür und beschnüffelte sie eingehend, besonders an den Fugen.
    »Dahinter sind nur Pflanzen und Erde«, meinte er schließlich.
    »Also gut«, sagte Jim, »dann wollen wir mal.«
    Er packte den Riegel. Er war nicht sonderlich schwer, war aber so lange nicht mehr bewegt worden, daß er an den Halterungen ein wenig eingerostet war. Brian kam ihm zu Hilfe, und gemeinsam hoben sie den Riegel aus der Halterung. In dem Moment, wo sie ihn entfernt hatten, schwang die Tür aufgrund ihres eigenen Gewichts nach innen auf.
    In der Öffnung eines schrägen Erdlochs erblickten sie einen Ausschnitt des Nachthimmels, übersät mit Sternen und eingerahmt von Grashalmen und Gebüsch.
    »Ich gehe als erster hoch und schaue mich mal um«, sagte Jim. »Brian, Ihr bleibt bei den anderen und bewacht Seine Hoheit.«
    »In manchen Dingen seid Ihr doch ein Narr, James«, knurrte Aragh. »Laßt jemanden vorgehen, der sich besser aufs Erkunden versteht als Ihr.«
    Und schon schoß Aragh an ihnen vorbei und die Schräge hoch. Oben angelangt, verdeckte er einen Moment lang die Sterne; dann war er verschwunden.
    Sie warteten.
    »Glaubt Ihr, er könnte in Schwierigkeiten geraten sein oder beschlossen haben, uns endgültig zu verlassen?« wisperte der Prinz Jim nach einigen Minuten besorgt ins Ohr.
    »Nein, Euer Hoheit. Niemals«, flüsterte Jim zurück. »Er hatte recht mit dem, was er gesagt hat. Wenn einer von uns dort hinaufgehen, sich umschauen und unbeschadet wieder zurückkommen kann, dann er. Wir müssen eben warten.«
    Sie warteten voller Unbehagen. Währenddessen steigerte sich auch Jims Unruhe immer mehr. Angenommen, Aragh war etwas zugestoßen? Aus Angst, seine Gefährten mutlos zu machen, wagte er es nicht, seinen Befürchtungen Ausdruck zu verleihen. Denken allerdings mußte er daran.
    Dann kam Aragh auf einmal wieder die Schräge herunter, und eine andere Gestalt, die aufrecht am Rand des Erdlochs stehenblieb, verdeckte die Sterne.
    »Alles in Ordnung«, knurrte Aragh. »Es hat sogar jemand auf uns gewartet. Und zwar der da oben.«
    »Wer ist das?« fragte Jim und spähte angestrengt zu der in der Dunkelheit am Rand des Lochs wartenden Gestalt empor.
    »Ein

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