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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Pferde gestanden hatten.
    »Seht Ihr«, meinte er leise zu Jim, »die Pferde werden lediglich an Pflöcken festgebunden. Es müßte möglich sein, ein wenig Erde wegzukratzen, die Pflöcke teilweise durchzusägen und dann die Erde wieder drüberzuschieben. Den normalen Zug eines Pferdes müßte der Pflock dann noch aushalten, aber wenn das Tier in Panik gerät, wird er mühelos brechen. Laßt uns abwarten, bis es dunkler geworden ist, und die Pflöcke derweil markieren. Dann bleibt uns die ganze Nacht, um sie im Schutz der Dunkelheit durchzusägen.«
    Dies taten sie, und etwa eine halbe Stunde später waren fünfzehn Gestalten – Jim, Brian, Dafydd und ein paar der Rekruten – mit ihren Messern damit beschäftigt, die Pflöcke mehr oder weniger nach Gefühl teilweise durchzuschneiden und die Schnittstelle mit Erde zu bedecken.
    Als sie fertig waren, zogen sie sich in den Wald zurück, bevor der Mond aufging. Es kam nur selten vor, daß Gemeine das Haus nach Anbruch der Dunkelheit verließen – weniger deshalb, weil sie bei Sonnenaufgang mit der Arbeit beginnen mußten, sondern eher aus abergläubischer Angst vor den Gefahren der Dunkelheit.
    Die Einheimischen nahmen die Bogenschützen und Bewaffneten in ihre kleinen Häuser mit. Brian, Jim und Dafydd zogen es vor, um ein Lagerfeuer herum im Wald zu kampieren, weit genug von der Burg entfernt, so daß das Feuer von dort aus nicht zu sehen war. Keine der Hütten, in denen die unteren Ränge aufgenommen worden waren, wäre Brian für einen Ritter angemessen erschienen, und so konnten sie ihr weiteres Vorgehen ungestört besprechen.
    Jim hatte seine eigenen Gründe, nicht in einer der Hütten zu nächtigen. Darin wimmelte es bestimmt von Flöhen, Läusen und anderem Ungeziefer. Gänzlich davon verschont geblieben war er nicht auf seiner Reise nach Frankreich und zurück, doch wollte er sich möglichst sauber halten, bis er die Burg wieder betreten, seine Kleidung gründlich auskochen und in der Abgeschiedenheit der Gemächer, die ihm und Angie vorbehalten waren, ein Bad nehmen konnte.
    Den ganzen Abend über herrschte reges Kommen und Gehen. Die Reisigbündel, die sie in Brand stecken wollten, mußten vorbereitet werden. Dafydd wollte noch seine Bogenschützen instruieren. Es war ihm gelungen, aus den dreißig bis vierzig Bewerbern mindestens ein Dutzend passabler Schützen auszuwählen. Deren Aufgabe würde es sein, Bogen- oder Armbrustschützen auf den Zinnen daran zu hindern, die Angreifer zu beschießen. Zumindest würden sie die gegnerischen Schützen veranlassen, die Köpfe unten zu behalten. Der Befehlshaber der Bewaffneten mußte ebenfalls noch Anweisungen erteilen.
    Gleichwohl waren gegen zehn Uhr alle verschwunden. Das Feuer war heruntergebrannt und im Begriff, sich in ein Häuflein Glut zu verwandeln. Die drei Gefährten rollten sich in Satteldecken ein, und Dafydd und Brian schliefen auf der Stelle ein, als wäre morgen ein ganz gewöhnlicher Tag. Um dieses Fähigkeit hatte Jim sie schon häufiger beneidet.
    Er lag noch eine Weile wach, in Gedanken weniger mit dem bevorstehenden Kampf beschäftigt, als vielmehr mit den Bedingungen, unter denen Angie in der Burg gefangengehalten wurde. Schließlich tröstete er sich damit, daß es sich für Malvinne nicht auszahlen würde, wenn er die drei in der Burg befindlichen Frauen mißbrauchte, bevor er wußte, daß Jim und seine beiden Gefährten in seiner Gewalt waren, und schlief endlich ein.
    Wie die anderen erwachte auch er im Morgengrauen. Sie hatten kaum das Lagerfeuer entfacht, um sich zu wärmen, als einige Einheimische ihnen auch schon Essen und selbstgebrautes Bier zum Frühstück brachten. Jim entwickelte zu seiner Überraschung einen ebensolchen Heißhunger, wie Dafydd und Brian es üblicherweise taten. Vielleicht, überlegte Jim, übernahm er ja allmählich die gängigen Verhaltensmuster.
    Sie füllten die Sattelflaschen mit Bier und banden Proviantbündel am Sattel fest, dann machten sie sich daran, ihre Streitmacht in Position zu bringen. Brian hatte darauf hingewiesen, daß dies geschehen müßte, bevor die Berittenen aus der Burg kamen, damit sie nicht womöglich aufmerksam wurden.
    Bald darauf verließen ihre ahnungslosen Gegner die Burg, saßen ab, banden die Pferde an den Pflöcken fest, ließen sich nieder und beschäftigten sich fortan mit Spielen, angefangen vom Würfelspiel bis zu einer primitiven Form des Schachs.
    Und jetzt kam der schwierige Teil.
    Wie Brian am Vorabend ausgeführt hatte,

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