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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sie entmutigt und durcheinanderbringt, so daß plötzlich alles schiefzulaufen scheint, dann könnten sie wohl in heillose Verwirrung geraten, so daß man sie über den Haufen reiten und aufreiben kann.«
    »Ich glaube, da habt Ihr recht, Brian«, sagte Jim. »Ihr habt den wunden Punkt getroffen. Vor allem kommt es darauf an, daß etwas geschieht, womit sie überhaupt nicht gerechnet haben. Wir müssen sie angreifen, nicht umgekehrt. Und wir sollten es nicht nur zu einem Zeitpunkt tun, zu dem sie es am wenigsten erwarten, sondern uns auch etwas ausdenken, das sie vollständig überrumpeln wird.«
    Er dachte an die gerodete Fläche hinter der Burg. Wie auf der gerodeten Fläche davor waren dort nur ein paar Baumstümpfe stehen geblieben, und anschließend waren das Gras und das Unkraut, die jetzt die Sonne abbekamen, nachgewachsen. Abgesehen von den Baumstümpfen gute Vorbedingungen für einen Angriff Berittener auf einen lagernden Gegner. Sein Verstand begann zu arbeiten, als sei er gerade erst aufgewacht.
    »Es gibt dabei noch einen Gesichtspunkt, den wir bedenken sollten«, dachte er abermals laut nach. »Weshalb tut Malvinne das?«
    »Um an Euch Rache zu nehmen«, brummte Brian. »Welchen Grund sollte er sonst haben?«
    »Das reicht als Begründung wohl aus, nehme ich an«, sagte Jim. »Ich habe ihm alles genommen, was er besaß, habe dazu beigetragen, seine Pläne zu vereiteln, und ihn gezwungen, die Dunklen Mächte zu enttäuschen. Allerdings scheint mir, daß Malvinne womöglich mehr als Rache im Sinn hat. Bestimmt wird er versuchen, sich zu rächen; gleichzeitig aber wird er danach trachten, einen Vorteil zu erringen, um sich wieder in den Besitz der verlorenen Macht und der Position zu bringen, die er ursprünglich innehatte.«
    »Wenn er Euch lebendig ergreifen würde«, sagte Brian, »könnte er Euch natürlich wieder nach Frankreich schleppen; entweder um ein Lösegeld zu erpressen, oder um Euch nach französischem Recht vor Gericht zu stellen, so daß Ihr alles, was Ihr durch die Beendigung der Schlacht in den Augen der Franzosen und der Engländer gewonnen habt, wieder verlieren würdet. Vielleicht hofft er sogar darauf, sich mit König Jean zu versöhnen.«
    »Ja«, meinte Jim nachdenklich, »der Hinterhalt dient bestimmt dazu, mich und vielleicht auch Euch und Dafydd gefangenzunehmen – anstatt uns zu töten. Auch meine Anklage bei der Revisionsabteilung stünde auf tönernen Füßen, wenn ich als Ankläger ausgerechnet von der angeklagten Person gefangengehalten würde.«
    »Aber man würde doch wohl nicht gegen Euch urteilen?« fragte Dafydd, der die ganze Zeit über zugehört hatte. »Man wird doch wohl nach der Sachlage und nicht nach dem Augenschein entscheiden.«
    »Ich denke schon«, sagte Jim. »Aber jetzt, wo wir gerade davon sprechen, würde ich am liebsten Carolinus danach fragen – wäre er denn hier. Aber Ihr habt davon gesprochen, Malvinnes Ritter oder was sie auch sein mögen durch etwas Unerwartetes in Verwirrung zu stürzen. Sie sind gerüstet und bewaffnet, um zu Pferde zu kämpfen, und die Pferde haben sie bestimmt bei sich. Angenommen, sie sind schwerer bewaffnet und gerüstet als unsere Männer. Aber wenn sie nun auf dem Boden kämpfen müßten, während unsere Bewaffneten sie zu Pferd mit Lanzen angreifen? Könnten unsere Männer dann etwas gegen sie ausrichten, was meint Ihr?«
    Jim blickte Brian an.
    In Brians Augen glomm ein bösartiges Feuer.
    »Worauf Ihr Euch verlassen könnt, James«, sagte er. »Die schwere Rüstung würde sie am Boden behindern, während unsere leichtgepanzerten Berittenen sie mit den Lanzen ohne große Mühe überrennen würden. Doch wie gedenkt Ihr Malvinnes Leute die Pferde zu rauben?«
    »Mir ist gerade eine Idee gekommen«, antwortete Jim. »Wir wollen heute nachmittag sowieso nicht mehr bis zur Burg weiterreiten, nicht wahr?« Er wartete die Antwort nicht ab, denn das verstand sich von selbst. »Wenn wir uns am Waldrand verstecken, können wir am Abend – bis dahin sind es nur noch ein paar Stunden – beobachten, wie sie wieder in die Burg hineingehen. Wir können jeden Mann zählen und uns ein Bild von dem Gegner machen, mit dem wir es zu tun haben. Währenddessen kann Wat die Umgebung nach Bogenschützen oder anderen Mitstreitern abkämmen. Ich habe keine Ahnung, ob er jemanden auftreiben wird…«
    »So solltet Ihr nicht denken«, sagte Brian. »Ihr seid bei Eurem Gesinde wie auf all Euren Ländereien bereits als guter Herr bekannt. Das hat

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