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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mußten sie nun solange warten, bis die Ritter, Gemeinen oder was auch immer Malvinnes Krieger sein mochten, zu dem Schluß gekommen waren, daß sie auch diesen Tag wieder mit sinnloser Warterei zubringen würden. Diesmal fiel das Warten den im Wald Versteckten fast ebenso schwer wie ihren schwergepanzerten Gegnern.
    Aber nur fast. Denn die im Wald Wartenden befanden sich im Schatten und genossen relative Bewegungsfreiheit, während die hinter der Burg postierten Männer in der Sonne laut fluchten und sich in die kleinen Schatteninseln flüchteten, als die Sonne am Himmel emporkletterte und der Schatten der Burg immer mehr schrumpfte.
    Dann endlich kam der Moment, auf den Brian gewartet hatte. Gegen Mittag brachten Bedienstete aus der Burg den Bewaffneten etwas zu Essen. Zur Genugtuung der heimlichen Zuschauer langten diese kräftig zu. Sie legten sich keinerlei Einschränkungen auf, da sie offenbar nicht damit rechneten, daß Jim, Brian, Dafydd und die anderen vor dem Nachmittag oder dem Abend auftauchen würden.
    Als sie sich die Bäuche vollgeschlagen hatten, rekelten sie sich im Gras, zu müde, um die Spiele fortzusetzen, mit denen sie bislang die Zeit totgeschlagen hatten. Brian – der geborene Befehlshaber und als dieser von allen akzeptiert – ließ den im Halbkreis des umliegenden Waldes Verborgenen ausrichten, sie sollten sich bereitmachen.

43
     
    Als die bewaffneten und gepanzerten Männer gesättigt in der Sonne dösten, da es hinter der Burg mittlerweile überhaupt keinen Schatten mehr gab, erscholl rechts hinter der Burg der heisere Schrei eines Fasanenhahns. Ihm antwortete ein ähnlicher Schrei an der Westseite.
    Plötzlich kamen jeweils drei Pferde an den entgegengesetzten Seiten der Burg aus dem Wald hervorgaloppiert, deren Geschwindigkeit von den brennenden Reisigbündeln, die sie nachschleppten, kaum beeinträchtigt wurde. Sie stürmten in vollem Galopp über die Lichtung und näherten sich den angepflockten Pferden.
    Malvinnes Krieger, die am Boden gedöst hatten, stützten sich erst auf die Ellbogen auf, dann rappelten sie sich mühsam hoch. Als sich die Mehrheit endlich aufgerichtet hatte, waren die sechs Reiter bereits bei den Pferden, und das verdorrte Gras hatte vom brennenden Reisig Feuer gefangen. Die festgebundenen Pferde wieherten furchtsam, rissen sich von den Pflöcken los und rannten in alle möglichen Richtungen davon.
    Mittlerweile hatten die galoppierenden Reiter die Schnüre, an denen sie die brennenden Reisigbündel nachgeschleppt hatten, durchtrennt und waren wieder im Wald untergetaucht. Die angepflockten Pferde waren ebenfalls verschwunden.
    Das trockene Gras brannte lichterloh und entwickelte dichten Qualm; zwar reichte er nicht aus, das Schlachtfeld zu vernebeln, doch bewirkte er zumindest, daß den Kriegern die Nasen liefen und die Augen tränten. Während sie noch damit beschäftigt waren, eine Art Schlachtordnung einzunehmen, wurden sie von erneutem Hufedonnern abgelenkt, und im nächsten Moment kamen weitere Berittene aus dem Wald hervorgestürmt.
    Dies aber waren keine unbewaffneten Einheimische, wie die Reiter der ersten sechs Pferde es gewesen waren. Das waren Bewaffnete in leichter Rüstung, mit Lanzen, die sie machtvoll in ihre Ziele trieben. Diese Ziele waren die Männer, die soeben ihre Pferde verloren hatten, und obwohl sie sich noch so sehr anstrengten, auszuweichen und die Schwerter zu ziehen, lagen zwei Drittel von Malvinnes Kämpfern binnen Minuten flach am Boden, erblickten Messerspitzen hinter ihren Visieren und vernahmen die Aufforderung, sich zu ergeben.
    Fünfzehn bis zwanzig waren immer noch auf den Beinen und hatten mit erhobenen Schilden und Waffen eine Igelstellung gebildet, die nicht so leicht zu überwältigen sein würde wie verstreute Einzelkämpfer.
    Gleichwohl tat der Aufprall einer Lanze, auch wenn sie nur von einem leichtgepanzerten Reiter auf einem Reitpferd geführt wurde, seine Wirkung. Die Außenstehenden wurden getroffen und anschließend nur noch von ihren Kameraden aufrecht gehalten.
    Schließlich war die Igelstellung aufgerieben. Erst jetzt griffen Jim und Brian persönlich ins Kampfgeschehen ein. Die zermürbten Gegner, auf die sie trafen, als sie zu Pferde angriffen, vermochten ihnen keinen nennenswerten Widerstand entgegenzusetzen. Nicht lange, und kein einziger von Malvinnes Kriegern stand mehr auf den Beinen. Währenddessen hatte man von den Mauern aus begonnen, sie mit Armbrüsten zu beschießen, und die außerhalb der Burg

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