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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sind und weil sie sich die Gelegenheit, unter Gleichgestellten und Gleichgesinnten zu sein, nicht entgehen lassen werden.«
    »Ich weiß, es gibt immer welche, die sich dafür entscheiden, vom Krieg und vom Plündern zu leben«, bemerkte Dafydd, »doch bislang kannte ich nur Ritter, die sich um des bloßen Vergnügens willen auf ein solch blutiges Handwerk einlassen würden.«
    »Es geht dabei weniger ums Vergnügen, als vielmehr um Stolz, bei Rittern wie bei Gemeinen«, sagte Brian. »Würde der beste Armbrustschütze von Genua vielleicht abseits stehen, während womöglich Männer, die weniger fähig sind als er, heldenhafte Taten vollbringen und den Ruhm einheimsen? Wie ich schon sagte, es werden viele dort sein. Darunter bestimmt auch ein paar der allerschlimmsten Sorte. Aber wir werden uns schon die besten herauspicken.«
    »Glaubt Ihr wirklich?« fragte Dafydd, der neben dem Teller mit dem Fleischmesser herumspielte.
    »Bei ähnlichen Anlässen habe ich es selbst schon erlebt«, antwortete Brian, »wenngleich ich zugeben muß, noch nie an einer solch großen Unternehmung teilgenommen zu haben. Wie Ihr aber wohl wissen dürftet, lockt ein jeder Jahrmarkt, gleich welcher Größe, die besten Bogenschützen des ganzen Landes an, die erpicht darauf sind, sich miteinander zu messen.«
    »Ich habe selbst schon an einigen kleineren Wettkämpfen teilgenommen«, meinte Dafydd versonnen, noch immer mit dem Messer herumspielend. »Ihr sagt, es würden sich dort sehr verdiente und tüchtige Armbrust und Bogenschützen einfinden?«
    »Du läßt dich von ihm beschwatzen!« sagte Danielle gereizt. »Er will dich mit diesen großartigen Bogenschützen doch bloß herumkriegen. Es braucht bloß jemand zu behaupten, er sei besser als du, und schon wirst du schwach.«
    Dafydd schob das Messer weg, hob den Kopf und lächelte sie an.
    »So ist es«, sagte er. »Du kennst mich eben zu gut, mein Goldvogel. Es stimmt, bei solchen Gelegenheiten gerate ich leicht in Versuchung.«
    Er streckte die freie Hand nach ihr aus und spielte einen Moment mit den weichen Spitzen ihres blonden Nackenhaars.
    »Keine Angst«, sagte er, »ich werde der Versuchung widerstehen. Und wohlgemerkt, so wird es auch bleiben.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Mylady«, sagte Brian. »Ich habe tatsächlich versucht, Euren Gemahl in Versuchung zu führen. Jetzt aber sehe ich ein, daß dies ein unwürdiges Unterfangen war, und bitte Euch wie auch ihn inständig um Vergebung.«
    »Dazu besteht kein Anlaß, Sir Brian«, meinte Dafydd rasch. »Nicht wahr, Danielle?«
    »Natürlich nicht«, sagte Danielle. Ihr Tonfall allerdings strafte ihre Worte Lügen.
    Dies waren so ziemlich die letzten Worte, die an der Tafel zum Thema Krieg gewechselt wurden. Aufgrund der allgemeinen Erschlaffung infolge des üppigen Mahls sowie der späten Stunde zerstreute sich die Gesellschaft an der hohen Tafel kurz darauf. Jim und Angie hatten sich den Gepflogenheiten ihrer Umgebung mittlerweile soweit angepaßt, daß sie den Sonnenuntergang als Aufforderung betrachteten, sich zur Ruhe zu begeben, während der Sonnenaufgang das Signal zum Aufstehen war. Erst als sie in ihrem Schlafgemach allein waren, ließ Angie eine Bombe in ihre sprunghafte und schläfrige Unterhaltung fallen.
    »Sie ist schwanger, weißt du«, sagte Angie.
    Jim, der gerade im Begriff war, sich das Unterhemd über den Kopf zu ziehen, hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Was?« fragte er.
    »Ich habe gesagt«, wiederholte Angie mit überdeutlicher Betonung, »Danielle ist schwanger.«
    Während Jim sich das Unterhemd endgültig über den Kopf streifte, versuchte er die Nachricht zu verdauen.
    »Ich habe eh nicht geglaubt, daß er sich von Brian würde anwerben lassen«, sagte Jim, »aber wenn ein Baby unterwegs ist, wird er seine Frau bestimmt nicht allein lassen.«
    Angie ließ die zweite Bombe hochgehen.
    »Er weiß es noch gar nicht.«
    Jim starrte sie verständnislos an. »Dafydd weiß nicht, daß seine Frau schwanger ist?«
    »Das waren meine Worte«, antwortete Angie.
    »Man sollte doch eigentlich annehmen, daß sie es ihm zuerst sagt«, meinte Jim. »Das ist doch wohl das Naheliegende, oder?«
    »Normalerweise schon«, sagte Angie.
    Nachdem Jim sich vollständig entkleidet hatte, kroch er unter die mehrlagigen Felle, wobei er Angie aufmerksam beobachtete. Er kannte Angie. Im Moment war sie entweder sehr wütend oder hatte sich zumindest über irgend jemanden oder irgend etwas aufgeregt. Ersteres erschien ihm

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