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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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unter dem er steht, bringt es nämlich mit sich, daß er sich nur außerhalb der Burg aufhalten kann, um diese zu bewachen; außerdem könnte er keinen guten Grund dafür angeben, daß er sich in der Burg aufhält. Von da an seid Ihr auf Euch allein gestellt.«
    Seine Zuhörer ließen sich das durch den Kopf gehen. Sir Raoul schenkte sich zerstreut nach und trank den halben Becher leer.
    »Dieser Bernard wird uns demnach sagen, wie wir zum Prinzen gelangen können?« erkundigte sich Brian schließlich. »Und uns ein paar Hinweise geben zu seiner Befreiung? Und uns sagen, wie wir die Burg anschließend wieder verlassen sollen?«
    »Ich fürchte, darum werdet Ihr Euch selbst kümmern müssen«, antwortete Sir Raoul. »Wenn es Euch gelingt, aus der Burg hinauszukommen, wird Bernard Euch an einem bestimmten Ort erwarten, falls er nicht gerade zu anderen Aufgaben eingeteilt ist. Dann wird er Euch und den Prinzen wieder aus dem Wald hinausführen.«
    »Und das ist alles, was wir an Unterstützung bekommen?« Sir Giles zupfte an seinem Schnurrbart.
    »Wenn ich Euch mehr Unterstützung geben könnte, so würde ich es tun«, sagte Sir Raoul. »So wie die Dinge liegen, hätte ich Euch außer dem Ort, an dem die Burg liegt, und meinen Gebeten, daß Ihr unbeschadet hinein- und mit dem Prinzen wieder herausgelangen möget, nichts zu bieten gehabt, wenn nicht Bernard gewesen wäre.«
    »Wenn das alles ist, dann kann man eben nichts machen«, sagte Jim.
    Er legte die Hand auf die Landkarte.
    »Aber Ihr könnt uns noch in einer anderen Beziehung behilflich sein«, sagte er. »Zum einen könnt Ihr uns eine klarere Vorstellung von der Gegend vermitteln, durch die wir kommen werden. Des weiteren könnt Ihr uns sagen, wie lange wir brauchen werden und mit welchen Gegnern oder Gefahren wir unterwegs zu rechnen haben.«
    »Das werde ich gerne tun«, antwortete Sir Raoul und stützte die Ellbogen abermals auf den Tisch.
    Er hob zu sprechen an. Sein Wissen über das Terrain und die Gegend, durch die sie kommen würden, war ebenso enzyklopädisch, wie die Karte fragmentarisch war. Jim hätte sich liebend gern Notizen gemacht. Dann erinnerte er sich aufgrund seines häufigen Umgangs mit Sir Brian, daß sowohl Brian wie auch Giles, beide als Kinder ihrer Zeit des Lesens und Schreibens nur in sehr eingeschränktem Maße kundig, daran gewöhnt waren, sich mündliche Informationen einzuprägen und im Gedächtnis aufzubewahren. In dieser Zeit war es immer noch üblich, daß ein Edelmann einem Boten lange gesprochene Nachrichten anvertraute, die dieser nach Tagen, Wochen oder Monaten andernorts wortwörtlich an den Empfänger zu übermitteln hatte. Kurz gesagt, ihre Ohren waren aufs Zuhören und ihr Gedächtnis aufs Erinnern trainiert.
    Folglich tat er am besten daran, aufmerksam zu lauschen, mußte aber bald feststellen, daß er sich bei den Einzelheiten auf seine Gefährten würde verlassen müssen. Er nahm sich vor, sich nach Sir Raouls Aufbruch Schreibutensilien zu besorgen, sich seine eigene Karte anzufertigen und Notizen zu machen, sowohl aus dem Gedächtnis wie aufgrund dessen, was Brian und Giles außerdem noch würden beisteuern können.
    Die Unterredung währte mehrere Stunden, Giles und Brian stellten ein paar wichtige Fragen, die Gegend und die Gefahren betreffend, denen sie unterwegs begegnen mochten. Die Kategorien, in denen sie dachten, umfaßten Männer, Pferde und Waffen, mit denen sie es zu tun bekommen könnten, eventuelle Vorkommen großer und gefährlicher Tiere, die Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser sowie zahlreiche andere Dinge, auf die auch Jim irgendwann gekommen wäre – wahrscheinlich aber nicht mehr im Beisein von Sir Raoul.
    Im Verlauf des Gesprächs wurde Sir Raoul immer umgänglicher, bis sie am Ende alle gut Freund miteinander waren.
    »Wir werden Vorräte einkaufen und wahrscheinlich sogar ein paar Bedienstete anheuern müssen, die sich um die Pferde kümmern«, meinte Brian geschäftsmäßig, als Sir Raoul gegangen war. »Wenn die Männer hier wären, die wir mit John Chester zurückgelassen haben, könnten wir ein paar von ihnen mitnehmen. Vielleicht könnte ich mir vorübergehend ein, zwei Männer von den anderen Engländern in der Stadt ausborgen – aber das ist unwahrscheinlich.«
    »Jedenfalls«, meinte Sir Giles frohlockend, »gibt es endlich wieder etwas für uns zu tun, wie es Rittern geziemt, und morgen früh fangen wir an. Sobald wir uns über den Proviant und andere Notwendigkeiten geeinigt haben,

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