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Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Drachenritter 02 - Der Drachenritter

Titel: Drachenritter 02 - Der Drachenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sie Fragen richten können«, sagte er zu Sir Raoul gewandt. »Auch Malvinne hat zweifellos mit ihr zu tun, allerdings könnte er sie ebensowenig dazu benutzen, uns ausfindig zu machen, wie wir im umgekehrten Fall. Die Revisionsabteilung führt lediglich Buch darüber, über wieviel magische Energie jeder von uns verfügt. Außerdem habe ich Euch schon gesagt, daß ich mich noch in der Ausbildung befinde.«
    »Die Engel mögen mich vor einem solchen Lehrling bewahren!« sagte Sir Raoul.
    Aber wenigstens nahm sein Gesicht allmählich wieder Farbe an, und seine Pupillen schrumpften wieder zu normaler Größe. Er schenkte sich mit zitternder Hand Wein nach und stürzte den Inhalt des Bechers in einem Zug hinunter.
    »Ich möchte diese Stimme nicht noch einmal hören«, sagte er, »und Eure Erklärung hat mich auch nicht ganz zufriedengestellt. Das beweist wieder einmal, daß alle Magier vom gleichen Schlag wie Malvinne sind. Sie sind ausnahmslos böse, wie er.«
    »Nein, nein. Bitte hört mich an, Sir Raoul«, bat Jim eindringlich, »das hängt alles vom Charakter des einzelnen Magiers ab. Ich kenne einen Magier, und zwar einen sehr hochrangigen, der mir vor kurzem noch gesagt hat, wie sehr ihm Malvinne und dessen Methoden zuwider seien.«
    Jim schmückte Carolinus Bemerkungen ein wenig aus. Nachdem es schon solche Mühe bereitet hatte, Sir Raoul auch nur so umgänglich zu stimmen, wie er gewesen war, bevor sich die Revisionsabteilung zu Wort gemeldet hatte, war Jim fest entschlossen, sich das bißchen an gutem Willen, das der französische Ritter zuvor gezeigt hatte, nicht zu verscherzen. Wie er fand, schadete es unter den gegebenen Umständen nicht, die Tatsachen ein wenig auszuschmücken. Carolinus letzter Äußerung zu dem Thema nach zu schließen, kam Jims Version den Tatsachen recht nahe.
    »Ihr könnt mich nicht überzeugen«, meinte Sir Raoul grimmig. »Alle Magier sind des Bösen. Wie sollte es auch anders sein, da sie doch Umgang haben mit Dingen, die dem normalen Begreifen ganz und gar entzogen sind?«
    »Ich bitte Euch«, sagte Jim. »Es hat auch gute Zauberer gegeben.«
    »In der Tat!« warf Sir Brian ein. »Wie steht es beispielsweise mit dem mächtigen Merlin? Und mit Carolinus? Männer, die viel Gutes getan haben und stets auf der Seite der Rechtschaffenen standen.«
    »Ha«, meinte Sir Raoul zur Seite blickend. »Ständig führt man die Namen von Magiern an, die dem Reich der Erinnerungen und Fabeln zuzurechnen sind.«
    »Carolinus ist keine Fabel«, widersprach Jim. »Vielmehr ist er mein Lehrer auf dem Gebiet der Magie. Er wohnt weniger als sieben Leagues von meiner Burg Bois de Malencontri entfernt.«
    Sir Raoul blickte ihm gerade in die Augen. »Nach allem, was man sich hier erzählt, gehört er dem Reich der Fabel an!«
    »Ich sage Euch doch«, widersprach Jim, »das tut er nicht! Er ist ein weiser Magier und quicklebendig!«
    »Und welchen Grund hätte ich, Euch zu glauben, abgesehen davon, daß Ihr mir dies sagt und daß Ihr selbst ein Magier seid – während ich gelernt habe, Zauberern zu mißtrauen?« entgegnete Sir Raoul.
    »Sir James sagt die Wahrheit«, knurrte Brian. »Carolinus Besitz liegt weniger als neun Leagues von meiner Burg Smythe entfernt. Ich habe ihn und sein Haus selbst gesehen, und zwar des öfteren.«
    Sir Raoul blickte von einem zum anderen, von Brian zu Jim.
    »Dann wollt Ihr also behaupten, daß dieser Carolinus, der in ganz Frankreich als Fabelwesen gilt, nicht nur gelebt hat, sondern gegenwärtig in England lebt?« fragte er. »Weshalb sollte ich Euch das glauben?«
    »Ob Ihr es glaubt oder nicht, das liegt bei Euch«, antwortete Jim, »aber besucht doch irgendwann England und seid mein Gast in Malencontri. Dann stelle ich Euch Carolinus vor. Ihr werdet sehen, daß er ganz anders lebt als Malvinne. So wie er anders ist als dieser. Heißt es in Euren Fabeln, er sei böse?«
    »Nein«, räumte Sir Raoul bedächtig ein. »Genau wie Merlin schreibt man ihm alle möglichen guten Eigenschaften zu. Schwört Ihr mir, daß er lebt?«
    »Ich schwöre es«, antworteten Jim und Brian im Chor.
    »Dann will ich Euch etwas sagen«, meinte Sir Raoul, sich gerade aufrichtend und die Worte mit Bedacht formend, wobei er von einem zum ändern sah. »Solltet Ihr tatsächlich unbeschadet bis in Malvinnes Burg vordringen, Euren Prinzen befreien und ihn unversehrt nach England zurückbringen, dann werde ich Euch sobald wie möglich einen Besuch abstatten und mich mit eigenen Augen vergewissern,

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