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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Arme.
    »Ha!« rief er. »Schön, Euch zu sehen, Giles! Ihr wart schon fast eine Woche tot, als wir Euren Leichnam im Ärmelkanal versenkten; schneller ging es nicht. Wohl wahr, wir haben gesehen, wie Ihr Euch bei der Berührung mit dem Wasser in einen Seehund verwandelt habt. Aber anschließend - kein Wort mehr. Nichts.«
    Weitere Korblaternen waren an den Innenwänden des Hofes verteilt, aber sie waren zu weit entfernt und nicht hell genug, als daß man hätte erkennen können, ob Giles errötete. Aufgrund langer Erfahrung nahm Jim, der zusammen mit Dafydd nun ebenfalls absaß, dies allerdings an.
    »Ein Silkie kann an Land nicht sterben«, sagte Giles, »aber ich gebe zu, es war eine traurige Zeit. Ich kam hierher zurück und meine Familie erkannte mich natürlich auch, schaffte es aber nicht, mich wieder in einen Menschen zu verwandeln. Das gelang ihnen erst, als ein frommer Abt nach Berwick kam und sie ihn für ein paar Tage zu uns einluden. Schließlich bewegte ihn mein Vater dazu, mich zu segnen, worauf ich wieder zum Menschen wurde. Mein Vater wies mich allerdings darauf hin, daß ich dem Tod kein zweites Mal ein Schnippchen schlagen könne, sollte ich erneut als Mensch an Land sterben. Nach dem Segen würde ich mich vielleicht im Wasser in einen Silkie verwandeln, doch an Land könnte ich meinem Schicksal nicht entgehen... James!«
    Nun umarmte und küßte er Jim. Das Knirschen, mit dem sich die Kettenglieder seines Hemds an Jims Rüstung rieben, war nicht zu überhören, und nicht minder unangenehm bemerkbar machten sich Giles Bartstoppeln, die sich in Jims Wangen bohrten.
    Der Kuß war die damalige Entsprechung des Händeschüttelns - jeder küßte jeden. Ein Handel oder ein Geschäft mit einem Wildfremden wurde mit einem Kuß besiegelt - und die meisten Menschen dieser Zeit hatten äußerst schlechte Zähne und folglich einen schlechten Atem. Man küßte auch die Gastwirtin, nachdem man in ihrer Herberge eingekehrt war.
    Bis jetzt war es Jim meistens gelungen, diesen Brauch zu umgehen. Bei Giles wäre es ihm jedoch kaltherzig vorgekommen, hätte er den Kuß nicht aus ganzem Herzen erwidert. Jim fragte sich, wie Frauen die Berührung von Bartstoppeln bloß aushielten.
    Er nahm sich vor - wobei er sich gleichzeitig schuldbewußt eingestand, daß er seinen Vorsatz bei seiner Rückkehr längst vergessen haben würde -, darauf zu achten, daß er möglichst glattrasiert war, wenn er Angie das nächstemal küßte. Außerdem fragte er sich, wie es sich wohl für Giles anfühlen mochte, von Brians metallgepanzerten Armen umschlungen zu werden.
    Giles beklagte sich jedoch nicht und ließ keinerlei Anzeichen von Unbehagen erkennen. Anschließend umarmte er Dafydd, der ebenfalls ganz zufrieden wirkte, wenngleich sich Giles Kettenhemd spürbar in Dafydds Lederjacke eingedrückt haben mußte.
    »Aber tretet doch ein!« Giles wandte sich halb um. »Ho, heraus aus den Ställen! Kümmert euch um die Pferde dieser Herren!«
    Ein halbes Dutzend Bediensteter ließen sich mit der gleichen verräterischen Schnelligkeit blicken, die auch Jims Bediensteten in Malencontri zu eigen war, wann immer irgend etwas Interessantes vor sich ging. Sie führten die Pferde fort, und zwei von ihnen, die mit unterschiedlich gefärbten und gemusterten Kilts bekleidet waren, kümmerten sich um die Sättel und das Gepäck.
    Giles ging ihnen voran und riß die Tür eines langen, ganz aus Holz erbauten Gebäudes auf, das offenbar der Palas war und zum Turm führte. Der Palas war merklich kleiner als der in Jims Burg; allerdings war er ähnlich eingerichtet, mit einem langen Tisch, der die ganze Länge des Saals einnahm, und einem kürzeren - der >hohen Tafel< -, der rechtwinklig dazu auf einer Plattform an der Stirnseite des Raumes stand.
    Giles geleitete sie zum Tisch auf der Plattform, der, den Düften nach zu schließen, unmittelbar vor der Küche lag, die anscheinend im Erdgeschoß des Turms untergebracht war. Die Tür, durch die sie eingetreten waren, wie auch die, welche zur Küche führte und gerade weit offenstand, waren so breit und hoch, daß man zu Pferd hätte hindurchreiten können.
    Es war nicht zu übersehen, daß diese Burg wie so viele Grenzburgen vor allem zu Verteidigungszwecken errichtet worden war. Sie war so ausgelegt, daß sich notfalls jedermann hinter die massiven Steinmauern des Wehrturms flüchten konnte.
    Die hohe Tafel lag verlassen da, und obwohl die gleichen Gerüche vorherrschten, die Jim schon von anderen

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