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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Haaren herbeigezogen.
    Allerdings konnte er sich vorstellen, wie Angie reagieren würde, wenn er ihr mitteilte, er beabsichtige, an einem Turnier teilzunehmen. Der Kampf ließ sich schon kaum rechtfertigen, wenn er unumgänglich war. Aber Leben und Gesundheit zum Spaß aufs Spiel zu setzen...
    »...Aber das macht nichts, obwohl ich traurig sein werde, wenn Ihr nicht dabei seid«, sagte Brian, inzwischen wieder ganz der Alte. »Jedenfalls sind wir unterwegs nach Hause, und ich kann es kaum erwarten, Geronde wiederzusehen. Euch, James, ergeht es mit Lady Angela wohl ebenso wie Dafydd mit seiner geliebten Danielle.«
    Jim musterte ihn fassungslos.
    »Ihr freut Euch darauf, Lady de Chaney wiederzusehen?«
    »Aber gewiß doch!« sagte Brian. »Sind wir uns nicht aus ganzem Herzen zugetan und wollen heiraten? Und zwar sobald ihr Vater, dieser alte - aber ich darf über meinen zukünftigen Schwiegervater nichts Schlechtes sagen, schließlich ist er ein angesehener Ritter und liebenswürdiger Gentleman - von dem Kreuzzug zurückkehrt, den er vor so langer Zeit begonnen hat.«
    »Aber...« Jim suchte nach einer passenden Entgegnung. »Ich dachte, Ihr hättet es Euch anders überlegt und liebtet jetzt...«
    »...die reizende Lady Liseth de Mer?« vollendete Brian den Satz. »Nichts weiter als eine flüchtige Laune, James. Als ich erfuhr, daß sie Lachlan, diesen verrückten Schotten, liebt, wurde mir schmerzhaft klar, daß sie niemals mich lieben könnte, wenn sie einen solchen Mann zu lieben imstande ist.«
    »Aber ich dachte, Ihr mögt Lachlan?« meinte Jim. »Habt Ihr nicht all die Abende mit ihm gezecht?«
    »Als Trinkgenossen und Waffengefährten mag ich ihn durchaus«, antwortete Brian ernsthaft. »Er ist ein guter Kämpfer - ein Prachtbursche, wie man in dieser Gegend sagt. Aber wie kann man jemanden als Gentleman bezeichnen, der sich splitternackt auszieht, bevor er auf den Feind losgeht?«
    »Aber, Brian«, sagte Jim, der sich unversehens in die Lage versetzt sah, Lachlan MacGreggor in Schutz nehmen zu müssen, »das ist doch eine Frage der jeweiligen Sitten und Gebräuche. So kämpfen Hochlandschotten eben.«
    »Mag sein«, erwiderte Brian düster, »aber mir geht es gegen den Strich.«
    »Aber wenn er da ist, wenn Ihr ihn braucht? Abgesehen davon, daß er splitternackt kämpft, müßt Ihr ihm vieles zugute halten.«
    »Ja, natürlich«, sagte Brian. »Ihr scheint jedoch etwas zu übersehen, das ihn vollkommen kompromittiert. Er ist kein Engländer.«
    Brian blickte Jim mit todernster Miene an.
    Jim war sprachlos. Gegen dieses Argument war in dieser Welt einfach nichts auszurichten. Ein jeder stand in seiner Vorstellung an der Spitze einer sozialen Pyramide. An ihrem jeweiligen Platz waren sie die besten, und der Ort, an dem sie sich befanden, war besser als jeder andere Ort auf der Welt. Von dieser Meinung konnte er Brian ebensowenig abbringen, wie er Snorrl davon hätte überzeugen können, daß ihm ein Wolf, der nicht aus Northumbrien stammte, in jeder Beziehung ebenbürtig und gleichberechtigt sei. Lachlan hätte zweifellos behauptet, Brians einziger Fehler bestünde darin, daß er kein Schotte sei.
    »...Ihr müßt den Tatsachen ins Auge sehen«, beharrte Brian.
    Jim seufzte innerlich. »Ja, Brian«, entgegnete er, »Ihr habt recht. Er ist kein Engländer.«
    »Da habt Ihr es!« sagte Brian. »Wenn man den wahren Kern in allem sieht, dann liegen die Antworten auf der Hand. So habe ich es stets gehalten - und das hat mir die meisten Entscheidungen erleichtert. Meint Ihr das nicht auch, Dafydd?«
    »So ist es«, antwortete Dafydd. »So halte ich es auch.«
    »Seht Ihr, James?« Brian beugte sich zu Jim hinüber und legte ihm tröstend die Hand auf die Linke, mit der Jim Gorps Zügel hielt. »Wenn man die wenigen wichtigen Tatsachen betrachtet und das Beiwerk beiseite läßt, wird das Leben sehr viel einfacher.«
    Jim war in Gedanken jedoch schon woanders.
    »Hmm«, machte er nachdenklich. »Da habt Ihr wohl recht. Sagt mal, Brian, kennt Ihr einen geeigneten Ort, wo ich einen großen Strauß Frühlingsblumen pflücken könnte? Ich würde Angie gern einen Strauß in die Hände drücken - bevor sie Gelegenheit hat, mir Vorwürfe zu machen.«
     

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