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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Banketträumen her kannte, war es doch angenehm warm nach der nächtlichen Kälte.
    Giles ließ sie auf Hockern am Tisch Platz nehmen und verlangte nach Wein und Bechern, die mit der gleichen verräterischen Schnelligkeit gebracht wurden, welche die Bediensteten schon auf dem Hof bei den Pferden und dem Gepäck an den Tag gelegt hatten.
    Ihnen auf den Fersen folgte eine Gestalt, neben der sie alle klein erschienen.
    »Vater, das sind die beiden edlen Ritter und der berühmte Bogenschütze, mit denen ich in Frankreich war und von denen ich Euch berichtet habe!« sagte Giles strahlend. »James... Brian... Dafydd, das ist mein Vater, Sir Herrac de Mer.«
    Giles hatte sich nicht gesetzt, und neben seinem Vater wirkte er wie ein Zwerg.
    Herrac de Mer war mindestens zwei Meter groß und entsprechend muskulös. Sein Gesicht war kantig und grobknochig, das flachsfarbene Haar trug er kurzgeschnitten. An den Schultern war er mindestens eine Handspanne breiter als Dafydd, der auch nicht gerade schmächtig gebaut war.
    Als er die Fremden an der hohen Tafel erblickte, schaute er zunächst finster drein. Dann aber hellte sich seine Miene auf.
    »Setzt Euch! Setzt Euch!« rief er, denn bei seinem Eintreten hatten sich alle erhoben. »Ja, du auch, Giles, wenn das Freunde von dir sind...«
    »Danke, Vater!« Giles ließ sich bereitwillig mehrere Plätze von den anderen entfernt auf einem Hocker nieder. Ein Platz an der hohen Tafel mochte ihm als Ritter und Familienmitglied zwar zustehen, doch offenbar durfte er sich erst mit Erlaubnis seines Vaters setzen.
    Auch die anderen nahmen Platz.
    »Vater«, erklärte Giles, »der Herr, der Euch am nächsten sitzt, ist Sir James Eckert, Baron de Malencontri et Riveroak, und der Herr gleich neben ihm ist Sir Brian Neville-Smythe. Neben Sir Brian sitzt Meister Dafydd ap Hywel - der unter den Langbogenschützen nicht seinesgleichen hat.«
    »Ich danke Euch«, murmelte Dafydd, »wenngleich mich tatsächlich noch kein Schütze an Weite und Treffsicherheit übertroffen hat.«
    Herracs schwarze Brauen, die er über seinen tiefliegenden, braunen Seehundaugen ein wenig zusammengezogen hatte, hoben sich beim Anblick des mit einem Lederwams bekleideten Mannes. Natürlich war er es nicht gewohnt, einen Bogenschützen an seiner hohen Tafel zu bewirten. Dieser Bogenschütze stellte allerdings eine Ausnahme dar.
    »Giles hat mir schon viel von Euch erzählt«, sagte er. Er hatte eine volltönende, grollende Baßstimme, die tief aus seinem Innern zu kommen schien. »Die Ballade vom Verhaßten Turm wird häufig in diesem Saal gesungen, Mylords. Ihr seid alle willkommen. Ihr könnt meine Gastfreundschaft genießen, solange Ihr wollt. Was führt Euch zu uns?«
    Mit diesen Worten nahm auch er an der hohen Tafel Platz.
    Er war nicht nur groß, sondern gehörte wie Dafydd zu den Männern, die ihren Rücken pfeilgerade hielten. Aus diesem Grund schien er sie jetzt noch weiter zu überragen als im Stehen.
    Dafydd und Brian warteten. Offenbar stand es Jim als Ranghöchstem zu, die Frage zu beantworten.
    »Wir wollten Eurer Familie die Nachricht von Giles' Tod überbringen«, sagte Jim. »Sir Brian und ich haben gesehen, wie er im Meer verschwand...«
    Er hatte seine Worte mit Bedacht gewählt, denn er war sich nicht sicher, ob das Eingeständnis seines Sohnes, daß in seinen Adern das Blut eines Silkies floß, bei Sir Herrac auf Verständnis gestoßen wäre. Jim fuhr fort.
    »...doch hätten wir uns nie träumen lassen, daß er uns hier im Vollbesitz seiner Kräfte gesund und munter begrüßen könnte!«
    »Das verdanken wir dem Segen der heiligen Kirche«, grollte Herrac, »doch abgesehen davon, daß er in einer großen Schlacht in Frankreich ums Leben gekommen ist, hat Giles uns nur sehr wenig erzählt. Meine übrigen Söhne werden bald hier sein; in der Zwischenzeit können wir ein Mahl vorbereiten, wie es Euer würdig ist.«
    Er hob entschuldigend seine mächtige Pranke.
    »Das wird etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Dürfte ich vorschlagen, daß wir zunächst einen Krug Wein leeren, bevor Euch Giles Euer Zimmer zeigt? Dann könnt Ihr Euch darauf vorbereiten, gehörig zuzulangen , sofern Ihr dies für angebracht haltet. Wenn Ihr dann wieder herunterkommt, könnt Ihr meiner Familie alles berichten. Bedauerlicherweise« - einen Moment lang wurde sein Gesicht von schmerzlichen Erinnerungen überschattet - »kann meine Frau nicht zugegen sein; sie ist vor sechs Jahren drei Tage vor Heiligabend an einem plötzlichen

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