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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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zu kleineren Verletzungen kam; das ist nichts Ungewöhnliches. Aber damit alle Geladenen die zwölf Weihnachtstage möglichst bis zur Gänze auskosten können, ist man seit einigen Jahren darauf verfallen, das Turnier erst am letzten, also am zwölften Weihnachtstag abzuhalten. Am Dreikönigstag, dem 6. Januar.«
    »Na bestens«, sagte Jim, dessen Stimmung sich wieder besserte. »Dann habe ich noch jede Menge Zeit, zuerst diese leidige Angelegenheit mit dem Grafen und dem Troll zu erledigen und mich um alle anderen Dinge zu kümmern, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Ich könnte die Drachen an diesem letzten Tag herkommen lassen, wenn alle beim Turnier sind - es werden doch alle beim Turnier sein, sobald es eröffnet wurde, Brian?«
    »Das würde sich niemand entgehen lassen«, erwiderte Brian. »Ritter, Damen, Edelleute, bis hinunter zum niedrigsten Diener, Pächter oder Leibeigenen.«
    »Das ist ja wunderbar«, sagte Jim. »Dann kann ich also die Drachen herkommen lassen, während das Turnier im Gange ist, und den Prinzen für kurze Zeit wegholen, damit er ihnen das Gefühl gibt, geziemend gesegnet worden zu sein. Dann können sie wieder verschwinden, und niemand wird auch nur wissen, daß sie hier waren. Was für ein hervorragender Plan!«
    Er goß sich etwas Wein in den nächstbesten Becher und trank ihn aus, während er sich gleichzeitig zu seinem Einfall beglückwünschte.
    »Aber seid Ihr sicher, daß alle beim Turnier sein werden?« fragte er Brian.
    »Habe ich das nicht gerade gesagt?« entgegnete Brian.
    »Dann könnte es gar nicht besser sein«, meinte Jim, der genausosehr mit sich selbst sprach wie mit Brian und Aragh. Plötzlich hatte er noch eine Erleuchtung. Möglicherweise konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    »Das bringt mich auf eine andere Idee«, sagte er. »Brian habe ich dir erzählt, daß Angie mir sagte, all unsere Gäste hätten die Aufführung der Schlacht von Sluys während des Mahls am Weihnachtstag sehr genossen?«
    »Na und ob!« rief Brian. »Ich konnte mich selbst kaum bezähmen; am liebsten hätte ich mich mitten ins Schlachtgetümmel gestürzt. Obwohl ich natürlich wußte, daß es nur ein Schauspiel war. Außerdem hatte ich gar kein Schwert bei mir und war auch sonst nicht für die Schlacht gerüstet. Aber es wirkte alles so echt, James, Ihr könnt es Euch gar nicht vorstellen!«
    »Das sagte Angie auch«, antwortete Jim, der sich nun mit einem leisen Gefühl des Unbehagens daran erinnerte, wie sehr ihn Angies Bericht über das kitschige Schauspiel belustigt hatte. »Aber die Sache hat Angie auf eine Idee gebracht. Sie dachte, daß sie und ich an einem anderen Tag dieser Zusammenkunft zur Belustigung der Gäste ebenfalls etwas aufführen könnten. Wir würden natürlich Eure Hilfe brauchen, Brian, und auch Eure, Aragh - möglicherweise auch die von Carolinus und einigen anderen. Der letzte Tag, vielleicht nach dem Essen, das dem Turnier zweifellos folgen wird, wäre der beste Zeitpunkt dafür. Angie hatte an die Krippenszene gedacht.«
    »Die Krippenszene?« Brian runzelte die Stirn.
    »Ihr wißt schon«, sagte Jim, dem plötzlich klar wurde, daß Brian mit dem Gedanken nicht vertraut war, »ich meine den Augenblick nach der Geburt Christi, in dem Stall mit den Eseln und Ochsen, der heiligen Maria und dem heiligen Josef und den Hirten, die herbeikamen, um dem neugeborenen König zu huldigen.«
    »Ach ja?« sagte Brian mit einer Stimme, die Erstaunen und Bewunderung ausdrückte. »Das war mir gar nicht klar gewesen - aber was für eine wunderbare Idee, James. Das solltet Ihr unbedingt tun. Und ich helfe nur zu gern. Dasselbe gilt doch sicher auch für Euch, nicht wahr, Aragh?«
    »Warum?« fragte Aragh.
    Brian wandte seine Aufmerksamkeit hastig von dem Wolf ab und richtete das Wort wieder an Jim.
    »Aber es wäre eine wunderbare Sache für den letzten Tag«, sagte er. »Vor allem, nachdem das Essen am zwölften Tag das Ende der ganzen Feierlichkeiten ist und die Leute noch nie zuvor etwas hatten, worauf sie sich darüber hinaus noch freuen konnten. Ihr würdet es während des Essens im Saal aufführen, so wie es bei der Schlacht zu Sluys gemacht wurde?«
    »Um genau zu sein«, sagte Jim, »hatte ich mir überlegt, daß wir die Aufführung besser draußen fern der Burg stattfinden lassen, die ja immer noch unter dem Segen des Bischofs steht. Wir könnten die Szene wahrscheinlich sehr viel eindrücklicher gestalten, wenn Carolinus und ich mit ein wenig Magie

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