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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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fuhr er fort, »ansonsten möchte ich, daß ihr den Troll und das Wildschwein mit doppelter Anstrengung verborgen haltet, bis Sir James und ich kommen. Alle bis auf einen von euch - diese Aufgabe übernehmt am besten Ihr, Theoluf - kommen dann mit John und mir zum Hauptzelt, weil ich jetzt die letzte Tjost des Morgens gegen Sir Harimore reiten werde. John wird mich ankleiden. Ihr, Theoluf, solltet vor dem großen Zelt stehenbleiben, um die Tjost zu beobachten und dann zurückzukehren und Sir James zu berichten, wie die Dinge ausgegangen sind. Habt Ihr verstanden, Theoluf? Selbst wenn ich verletzt werden sollte und man mich in das große Zelt bringt, müßt Ihr sofort zu Sir James gehen. Habt Ihr mich verstanden?«
    »Ich habe verstanden, Sir Brian«, erwiderte Theoluf. »Ich werde alles so machen, wie Ihr es wünscht.«
    »Gut!« Brian schlug dem ehemaligen Bewaffneten auf die Schulter. »Ich weiß, ich kann mich auf einen erfahrenen Kämpen wie Euch verlassen.« Schließlich wandte er sich wieder seinem eigenen Knappen zu.
    »Wenn ich soweit vorbereitet bin, geht Ihr mit diesen Burschen, John; und bei den beiden Bestien werden alle Angelegenheiten Eurem Befehl unterstehen, bis wir kommen. Habt Ihr ebenfalls verstanden?«
    »Jawohl, Mylord«, antwortete John.
    »Dann gehen wir jetzt.« Brian sah sich über die Schulter hinweg nach Jim um. »Ihr bleibt still da sitzen, James. Ich bin gewiß, daß ich Sir Harimore aus dem Sattel werfen und in Kürze zurück sein werde.«
    Die Knappen und Bewaffneten traten beiseite, um Brian hinauszulassen und ihm dann zu folgen. Jim saß allein im Zelt. Er war überaus dankbar, allein gelassen zu werden, und - so unglaublich es schien - spürte langsam den beruhigenden Einfluß des Weins, den er getrunken hatte.
    Dann versuchte er in Gedanken zu ergänzen, was er in den letzten Stunden verschlafen hatte. Brian mußte, wahrscheinlich in Absprache mit Sir Harimore, dafür gesorgt haben, daß sie den letzten Kampf des Tages ausfochten. Es war eine vernünftige Bitte, da beide Männer als Anwärter auf den Preis des Tages galten. Beide waren Favoriten der Zuschauer, und in gewisser Weise stellten ihre Tjosten den Höhepunkt des Morgens dar. Zudem schuf dieser Kampf auch die ideale Situation, in der der Schwarze Ritter erscheinen und seine Herausforderung aussprechen konnte, womit er den scheinbar feststehenden Ausgang des Tages ins Wanken zu bringen drohte.
    Auf der Tribüne hatte Jim vergeblich überlegt, wie er mit Carolinus Kontakt aufnehmen konnte. Jetzt, da sein Kopf klarer war, begriff er die Nutzlosigkeit dieses Unterfangens. Wenn Carolinus früher keinen Kontakt mit ihm gewünscht hatte, würde er ihn gewiß auch jetzt nicht erreichen können. Mit dieser Angelegenheit würde Jim ganz allein fertig werden müssen.
    Draußen hörte er das ferne Brüllen der Menge auf den Tribünen, wahrscheinlich das Zeichen, daß Sir Brian und Sir Harimore gerade aus ihren jeweiligen Zelten herausgeritten waren. Nach kurzem Warten hörte er das Krachen von Speeren gegen Metall und das erregte Wiehern eines Pferdes, dann herrschte wieder Stille.
    Zum ersten Mal machte Jim sich ernsthaft Sorgen um Brian. Sein Instinkt sagte ihm, daß er aufstehen, das Zelt verlassen und nachsehen sollte, was da vorging. Aber Brian hatte eigens Theoluf den Auftrag gegeben, ihm hier in diesem Zelt Nachricht zu geben, was bedeutete, daß er wollte, daß Jim sich hier verborgen hielt. Er saß da und wartete. Nach einer Zeit, die ihm als viel zu lang erschien, trat Theoluf durch die Lasche des Zelts ein, hielt sie hinter sich zu und begann zu sprechen.
    »Keine Entscheidung, Mylord«, sagte er. »Sowohl Sir Brian als auch Sir Harimore haben ihre Lanzen auf dem Schild des anderen zerbrochen; keiner der beiden Männer wurde aus dem Sattel geworfen. Sie werden jetzt neue Lanzen wählen und einen zweiten Lauf angehen.«
    »Wenigstens ist Brian nichts passiert«, sagte Jim halb bei sich selbst.
    »Mylord«, sagte Theoluf, »Ihr hättet Euch keine Sorgen machen sollen. Ich selbst habe Ritter gekannt, die im Turnierkampf so erfahren waren, daß sie auch ohne besondere Absprache im ersten Waffengang nur ihre Lanzen haben abgleiten lassen, ohne daß einer von ihnen auf die Probe gestellt worden wäre - so daß sie dann zur besseren Unterhaltung der Zuschauer eine zweite Tjost ausfechten konnten. So etwas ist schon vorgekommen.«
    Jim blickte auf und sah, daß Theoluf ihn wissend anschaute.
    »Ich sagte lediglich, daß so etwas

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