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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Schranke ab, um Brian anzusehen. »Aber Ihr kennt seine Grenzen. Eigentlich dürfte er sich kaum schlechter benehmen als vorher. Das Wildschweinpferd dagegen ist sehr erregt und dürstet förmlich nach einem Kampf...«
    »Der Troll auch«, sagte Brian. »Und das war vorher anders. Das macht mir Sorgen.«
    Jim wollte noch etwas sagen, aber in diesem Augenblick erklang die Trompete, und Mnrogar und Sir Harimore stürzten aufeinander zu.
    Beide bewegten sich schneller als in dem vorangegangenen Lanzengang, und sie stießen mit einem Knall aufeinander, der für Jims ungeübtes Ohr weit lauter und zorniger klang als alles, was er zuvor gehört hatte. Die Lanzen brachen in Stücke, und Sir Harimore wurde in seinem Sattel schräg zurückgedrängt, ohne jedoch den Eindruck zu vermitteln, er könne tatsächlich vom Pferd fallen. Mnrogar schien von der Wucht des Aufpralls ebenfalls im Sattel zurückgeschoben worden zu sein, wenn auch in weit geringerem Maße als Sir Harimore.
    »Also, das war gar nicht hübsch«, sagte Brian höchst zufrieden. »Aber wie soll es jetzt weitergehen? Es sollte nur fünf Begegnungen geben, und die Regeln sehen nicht mehr als zwei Ritte zwischen zwei Gegnern vor. Aha - das habe ich doch halb erwartet!«
    Sir Harimore rief die Lakaien um sein Zelt herum zusammen, und einer von ihnen griff nun nach einer neuen Lanze, während Harimore auf ihn zuritt. Mnrogar war bereits auf dem Rückweg, und das Wildschweinpferd, das schneller ritt als zuvor, war nun offenkundig erregt.
    »Was ist los? Was wird nun passieren?« fragte Jim.
    »Sir Harimore macht Mnrogar das Angebot, sofort ein drittes Mal gegen ihn zu reiten!« erklärte Brian. »Seht, er nimmt eine frische Lanze und hebt sie hoch über seinen Kopf. Wir müssen dem Troll sofort eine neue Lanze besorgen.«
    Aber Mnrogar war bereits zurück und ergriff die Lanze, die Angie ihm hinaufreichte. Erst da wurde Jim klar, daß Angie nicht mit zurück ins Zelt gekommen war. Brians Stimme war natürlich laut und deutlich bis zu Angie und Mnrogar gedrungen, aber man hatte fast den Eindruck, als wäre dies gar nicht nötig gewesen. Angie reichte die neue Lanze hinauf, und Mnrogar nahm sie entgegen. Dann wendete er sein Pferd.
    »Der Trompeter des Grafen muß zuerst von der Tribüne aus das Signal geben, daß der Graf mit diesem Vorgehen einverstanden ist...«, begann Brian, brach dann aber wieder ab. Mnrogar hatte den Kopf des Wildschweinpferdes herumgerissen, so daß das Pferd sich mit ihm hatte umdrehen müssen. Nun legte er seine Lanze zurecht. Am anderen Ende tat Sir Harimore dasselbe, und noch während die Trompete die Erlaubnis des Grafen kundtat, waren beide Pferde bereits wieder in Bewegung.
    »Jetzt«, sagte Brian angespannt, »ist der Zeitpunkt gekommen, Harimore genau im Auge zu behalten, James. Er hat gewiß irgendeinen Trick vor, da er seinen Gegner in Wut versetzt hat. Ja - seht doch! Ihm ist mittlerweile klar, daß er Mnrogar nicht aus dem Sattel stoßen kann, aber wenn er ihn am Schenkel verletzt, könnte der Troll stürzen, einfach weil es ihm an Erfahrung im Sattel mangelt, was jeder leicht sehen kann. Seht...«
    Brian hatte keine Zeit, seinen Satz zu beenden. Sir Harimores Lanze zielte tatsächlich auf den unteren Teil von Mnrogars Schild; dies konnte sowohl absichtlich wie versehentlich geschehen, aber Jim sah, daß die Lanze in diesem Fall tatsächlich Mnrogars linkem Oberschenkel sehr nahe kam. Aber mehr konnte er nicht mehr sehen, bevor die beiden Kämpfer aufeinanderprallten.
    Sir Harimores Lanzenspitze traf, und die Lanze brach. Jim konnte Mnrogar vom Zelt aus in seinem Helm brüllen hören, als dessen Lanze Sir Harimores Schild in der Mitte traf und einen Augenblick später brach - nur ein kleines Stück vor dem Griff, an dem er sie festhielt. Wutschnaubend ritt Mnrogar in die Barriere hinein, streckte die Hand aus und zielte mit dem zerbrochenen Ende seiner Lanze auf Sir Harimores Oberkörper.
    Sir Harimore rutschte aus dem Sattel und fiel zu Boden.
    Auch das Wildschweinpferd hatte jetzt in einem Ausbruch aufgestauten Zorns alle Fesseln gesprengt und wollte sich selbst in den Kampf stürzen. Das einzige, was es nun noch sah, war Sir Harimores Pferd auf der anderen Seite der Barriere. Instinktiv versuchte es, sich mit seinen nicht vorhandenen Hauern durch die Barriere zu bohren, stieß statt dessen aber nur mit der Nase dagegen.
    Das Wildschwein schrie, wie nur Pferde schreien können, und seine Wildschweininstinkte wichen

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