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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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tun konnte.
    »Schlaft!« sagte er und zeigte auf Mnrogar.
    Mnrogars Gram endete mitten in einem lauten Schluchzen. Er schloß die Augen und sank auf dem Boden reglos in sich zusammen. Sein Gesicht glättete sich, und unter den Augenlidern quollen keine Tränen mehr hervor. Im Schlaf verlor sein Gesicht den Ausdruck der Qual, der es zuvor gezeichnet hatte.
    »Wovon hat er geredet?« wollte Brian wissen, der nun neben Jim getreten war. »Ein anderer Troll? Hier? Und einer der Gäste soll ihn in die Burg gebracht haben? Das kann nicht sein!«
    »Ich kann es mir auch nicht vorstellen«, meinte Jim kopfschüttelnd. Dann sah er Aragh an, der ebenfalls näher getreten war, um den schlafenden Mnrogar zu beschnuppern. »Aragh, könnt Ihr einen Troll in der Burg riechen?«
    Die Fähigkeit der Wölfe, Witterungen aufzunehmen, hatte in Jims Welt des zwanzigsten Jahrhunderts als beträchtlich gegolten. Und während der drei Jahre, die Jim Aragh nun kannte, hatte der Wolf ihm deutliche Beweise geliefert, daß diese Einschätzung keineswegs übertrieben war. Aber in diesem Fall machte Aragh sich nicht einmal die Mühe, die Nase in die Luft zu heben und zu schnuppern.
    »Was soll ich wohl sonst riechen«, gab Aragh zurück, »wo hier genau vor meiner Nase ein Troll hockt?«
    Die Antwort war eigentlich zu erwarten gewesen. Jim kam sich töricht vor. Möglicherweise schien etwas anderes den Wolf mehr zu beschäftigen.
    »Bedeuten die Kerben auf diesem Ding, das er sich um den Leib geschlungen hat, wirklich, daß er diese Burg seit achtzehnhundert Jahren hält?« wollte er wissen.
    »So scheint es«, antwortete Jim.
    »Wenn das stimmt«, sagte Aragh, der den Kopf hob, um Jim anzusehen, »hat er Großes vollbracht. Ich weiß von keinem anderen Troll, der mehr als vierzig Jahre die Stellung gehalten hätte. Vielleicht solltet Ihr noch einmal nachdenken, bevor Ihr ihn gegen einen anderen Troll eintauscht, James.«
    »Welchen anderen Troll?« fragte Jim überrascht.
    »Den da oben - wenn da oben einer ist«, sagte Aragh. »Ansonsten wird früher oder später ein anderer Troll den Tunnel hinunterkommen und diesen, falls er ewig weiterschlafen sollte, töten. Ich verstehe diese Dinge, Jim; einem Menschen wie Euch mag das vielleicht nicht möglich sein. Die Trolle haben ihr eigenes Territorium, das sie gegen alle Fremden verteidigen, genau wie wir Wölfe es tun. Aber davon abgesehen haben sie nicht viel mit uns gemein. Jeder von ihnen wird von seiner Mutter, die ihn geworfen hat, allein gelassen. Wenn er kann, wird er erwachsen und lebt -und kämpft, um sein eigenes Territorium zu erringen.
    Dann hält er an diesem Ort fest, bis ein anderer kommt und ihn tötet und ihm sein Territorium nimmt. So ist es bei uns Wölfen. So ist es bei den Trollen.«
    »Aragh!« sagte Jim. »Ist dieser Troll ein Freund von Euch?«
    »Ein Freund?« fragte Aragh. »Erst vor wenigen Minuten habt Ihr gesehen, daß ich bereit war, ihn zu töten. Ich verstehe ihn; das ist alles.«
    Jim fühlte sich beschämt. Gleichzeitig überschlugen sich seine Gedanken. Wenn irgendwo oben in der Burg ein Troll war und Araghs Nase in seine Nähe gebracht werden könnte, wäre es dem Wolf ein leichtes, den Eindringling auszumachen. Aber warum ein Troll auf der Burg sein sollte und warum irgendein Gast einen mitbringen sollte, das waren Fragen, auf die es keine vernünftige Antwort zu geben schien.
    »Aragh«, sagte er, »wenn mir etwas einfiele, womit ich Euch unsichtbar machen könnte - oder jedenfalls so gut wie unsichtbar -, so daß niemand von denen da oben Euch sehen würde, könntet Ihr dann Eure Nase benutzen? Ich meine, wenn Ihr ein gutes Stück von Mnrogar entfernt wäret, würdet Ihr den anderen Troll doch gewiß finden können, oder? Das heißt, wenn es überhaupt einen gibt.«
    »Das könnte ich, aber ich will nicht«, sagte Aragh. »Ihr wißt, ich habe nichts übrig für diese Dinge, die man Burgen und Gasthäuser nennt, genausowenig wie für die anderen Fallen, in denen Ihr Menschen Euch zusammenkauert. Nein, ich werde nicht mit Euch nach oben gehen. Kommt mir nicht mehr mit solchen Bitten, James. Meine Antwort wird dieselbe bleiben. Außerdem habe ich auch keinen Grund mehr hierzubleiben. Ich werde gehen.«
    Augenblicklich war er in der Dunkelheit verschwunden, jenseits des Lichtes.
    Jim schwieg, und Brian schien auch nichts zu sagen zu haben. Wenn Aragh solche Reden führte, wäre es eine Verschwendung von Zeit gewesen, hätte man versucht, ihn umzustimmen.
    »Was

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