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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Menschen zu zeigen.«
    »Und du weißt nicht, wie er das macht - ich meine, welche Magie er benutzt - falls es sich um Magie handelt?« fragte Angie.
    »Nein«, erwiderte Jim. »Das ist ja gerade das Rätselhafte. Der bischöfliche Segen dieser Burg verbietet natürlich jede neue Magie, aber es könnte sich um einen Zauber handeln, der vorher eingerichtet wurde. Andererseits können Elementarwesen keine Magie wirken. Aber es ist schwer, sich vorzustellen, auf welche Weise dem anderen Troll seine Maskerade gelingen könnte, wenn nicht durch Magie. Weißt du, Chandos ist derjenige, der mich wirklich interessiert...«
    Im Nebenzimmer stieß Robert ein zaghaftes Wimmern aus.
    »Ach herrje«, rief Angie und stand auf. »Bleib, wo du bist. Ich hole ihn.«
    »Nein«, sagte Jim, der sich nun ebenfalls erhob. »Ich werde hinuntergehen und feststellen, ob ich das Gespräch mit Mnrogar nicht so bald als möglich arrangieren kann. Aragh muß erfahren, wann wir beide uns unter der Burg treffen wollen. Ich möchte Mnrogar überreden, bevor ich zum Essen hinaufkomme. Wirst du mich an der hohen Tafel entschuldigen? Erzähl ihnen, ich käme ein wenig später.«
    Die letzten Worte mußte Jim hinter Angie herrufen, die bereits nach nebenan verschwunden war. Roberts Wimmern verstummte und wich scheinbar erleichterter Stille.
    »Schon gut«, rief Angie zurück. »Wenn du auf der Treppe Enna begegnest, sag ihr, sie soll auf der Stelle wieder herkommen. Sie hätte dieses Mädchen auf keinen Fall mit Robert allein lassen dürfen, obwohl sie wußte, daß ich unten beim Essen sein würde!«
    »Wird erledigt!« sagte Jim. Ennelia Boyer war die Dienstfrau, die Angie aus Malencontri mitgebracht hatte, eine verläßliche Dienerin von gut dreißig Jahren. Jim, der sich nur noch die Zeit nahm, sein in der Scheide steckendes Schwert an seinem Gürtel zu befestigen - eine offenkundige Verletzung der gewohnten Gastgesetze, wenn man zu Besuch im Haus eines anderen weilte -, trat durch die Tür hinaus auf den Korridor.
    Enna hatte gewiß nicht die Absicht gehabt, lange fort zu bleiben. Sie war zu verantwortungsbewußt. Andererseits würde Angie angesichts des Zustands der Amme nicht zum Essen hinuntergehen können, bevor die ältere Dienerin zurück war.
    Vielleicht sollte er zuerst nach Enna suchen, bevor er in Mnrogars Höhle hinunterging. Wahrscheinlich hatte sie sich, sobald Angie gegangen war, in den Rittersaal hinuntergestohlen, um Angie in ihrem Gewand am Tisch sitzen zu sehen - es war schließlich Enna gewesen, die die einzelnen Glitzerpunkte an den Schleier genäht hatte.
    Wie der Zufall es wollte, traf er sie auf der Treppe, und nach seinen ersten erklärenden Worten eilte sie hastig davon. Aber bevor er seinen ursprünglichen Plan bezüglich Mnrogars weiter verfolgen konnte, kam ihm Brian entgegen.
    »James - da seid Ihr ja!« rief er. »Eilt Euch! Ihr habt gerade noch Zeit.«
    Zeit? Wofür? fragte Jim sich.
    »Giles ist doch noch gekommen«, fuhr Brian fort. Seine Stimme hallte durch das große, leere Treppenhaus des Turms. »Obwohl er das Pech hatte, sich den Schwertarm zu verletzen! Ihr müßt sofort mitkommen. Ich möchte, daß Ihr Sir Harimore mit stumpfem Schwert und Schild gegen Sir Butram of Othery kämpfen seht. Die beiden sind ungefähr gleich gute Kämpfer, obwohl Sir Harimore im Vorteil ist. Der Kampf wird sowohl für Euch als auch für Giles gewiß sehr lehrreich sein. Kommt schnell. Vielleicht haben sie bereits begonnen!«
    Während Brian sprach, rannte er die Stufen hinauf und kam Jim um die Biegung des Turms entgegen. Jim lief auf ihn zu - achtete jedoch sorgfältig darauf, sich an der Mauer zu halten, da es wie in den meisten Türmen dieser Art kein Geländer gab, das einen vor einem gefährlichen Sturz bewahrt hätte.
    »Giles ist hier?« fragte er glücklich.
    Sir Giles de Mer war bei ihrer ersten Frankreichexpedition zur Rettung des jungen Prinzen ihr Gefährte gewesen. Giles war ein Ritter aus Northumbria, in dessen Adern Silkieblut floß. Brian und Jim hatten ihm das Leben gerettet, indem sie seinen toten Menschenkörper ins Meer geworfen hatten. Als Seehund war er augenblicklich wieder zum Leben erwacht, und obwohl er gewisse Schwierigkeiten hatte, anschließend wieder seine menschliche Gestalt annehmen zu können, war es ihm zu guter Letzt doch gelungen.
    Er war jung, blond, von eckigem Körperbau und wildem Temperament. In dramatischer Abwendung von den Sitten der Ritter seiner Epoche trug er einen gewaltigen

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