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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Treppenflucht, bevor er Mnrogars Höhle erreichte, sein Schwert und legte den Rest des Wegs mit blanker Klinge zurück. Brian wäre stolz auf ihn gewesen.
    Auf der untersten Ebene des Gebäudes erhellten die tanzenden Flammen der brennenden Zweige die großen Bögen und Strebepfeiler, die die Burg trugen. Am Fuß der Treppe zögerte er, dann wagte er sich noch ein halbes Dutzend Schritte weiter in die Höhle des Trolls. Von dem Bewohner dieses Orts war nichts zu hören, kein Laut und keine Herausforderung.
    »Mnrogar?« rief Jim.
    Keine Antwort.
    »Er ist hier«, sagte die rauhe Stimme Araghs. »Weshalb habt Ihr so lange gebraucht?«
    »Ich war außerhalb der Burg, um mir die Schwertkämpfe anzusehen«, erklärte Jim. »Ich bin gekommen, so schnell ich konnte. Aber wo ist Mnrogar?«
    »Direkt hinter Euch, Mensch«, sagte die gleichermaßen häßliche Stimme Mnrogars, und plötzlich tauchte das Licht des Trolls sie alle in grelle Helligkeit. Jim war bei der ersten Silbe herumgefahren, die hinter ihm laut geworden war. Mnrogar entblößte seine scharfen Vorderzähne, was möglicherweise ein Grinsen andeuten sollte, obwohl das Bild nichts Komisches an sich hatte.
    »Seht ihn nur an«, sagte Mnrogar, »wie er da sein kleines Schwert bereithält. Wißt Ihr nicht, daß die Haut eines Trolls die Klinge eines Schwerts verbiegen kann, Mensch? Wir sind nicht so verwundbar, wie Ihr es seid!«
    »Ich brauche kein Schwert, um mit Euch fertig zu werden«, entgegnete Jim. »Das Schwert war nur für die Ratten auf dem Weg hier herunter.«
    »Es gibt hier keine Ratten«, knurrte Mnrogar. »Ich habe sie schon vor hundert Jahren alle aufgefressen, und danach hat sich keine mehr hier herunter getraut.«
    Er sah Aragh an.
    »Wölfe können in völliger Finsternis nichts sehen«, sagte er, »sie brauchen wenigstens einen schwachen Lichtschimmer. Waren Eure Zähne bereit, Wolf?«
    »Wir können in völliger Finsternis nichts sehen, Troll«, entgegnete Aragh. »Aber wir haben eine feine Nase, im Gegensatz zu den Menschen und den Trollen. Ihr werdet Euch erst an mich anschleichen können, nachdem man Eure Knochen abgenagt hat.«
    Aragh bewegte sich durch das Trollicht, bis er beinahe neben Jim und Mnrogar gegenüber stand. Jim fühlte sich beruhigt, aber nur ein klein wenig. Im Licht des Trolls erschien ihm der Burgtroll größer denn je. Jetzt fiel ihm auch wieder ein, wovon Mnrogar geredet hatte. Die Haut eines Trolls galt tatsächlich als unverwundbar. Er hatte immer geglaubt, dies sei nicht mehr als eine Legende, aber nach der Art, wie Mnrogar redete, mußte die Sache einen wahren Kern haben. Andererseits - hatte nicht Aragh davon gesprochen, daß er mit seinen Zähnen unter Mnrogars Arm ein Blutgefäß aufreißen könne? Diese schmutzige, gelbbraune Haut konnte also nicht vollkommen undurchdringlich sein.
    »Mir stehen mehr Waffen zur Verfügung als die Klinge meines Schwerts, Mnrogar, vergeßt das nicht«, sagte er. »Jedenfalls werde ich kein Schwert benutzen, solange ich Magie habe.«
    Wie zum Beweis seiner Worte schob er seine Waffe in die Scheide.
    »Und was die Magie betrifft - muß ich Euch meine Fähigkeiten noch einmal beweisen?«
    »Neiiiin!« Die Antwort des Trolls war ein Heulen, wild und voller innerem Schmerz. »Sagt, was Ihr zu sagen habt und geht dann.«
    Es folgte ein Augenblick der Stille und Reglosigkeit dort unter der Burg, in dem alle Dinge in der Schwebe zu hängen schienen.
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie Ihr die Witterung des anderen Trolls oben in der Burg aufnehmen könntet, ohne daß irgend jemand davon erfährt - außer mir und noch einer Person.«
    »Ich soll seine Witterung aufnehmen?« brach es aus Mnrogar heraus. »Dann werden wir es so machen. Was es auch ist, wir werden es so machen...«
    Plötzlich brach er ab.
    »Aber werde ich da oben auch sicher sein?« fragte er. »Ist das keine Falle?«
    »Nein«, erwiderte Jim. »Es ist nur ein Vorschlag. Laßt es mich Euch erklären und entscheidet dann, ob Ihr es machen wollt oder nicht.«
    »Wie soll ich das sagen, bevor Ihr es mir erklärt habt?« fauchte Mnrogar.
    »Es geht nur darum, daß Ihr und der Graf Euch mit mir hinsetzt und wir übereinkommen...«
    »Übereinkommen!« Mnrogars Brüllen schien selbst die steinernen Bogengänge zu erschüttern. »Mit ihm? Eher werde ich ihm ein Glied nach dem anderen aus dem Leib reißen und das Mark seiner Knochen verspeisen! Das ist meine Burg, nicht seine - obwohl er das behauptet! Gebaut auf meinem Land,

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