Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
ködern - da, Sir Butram macht einen Schritt, aber wirklich nur einen, und schon stehen beide Füße wieder fest auf dem Boden. Er zwingt Sir Harimore, zu ihm zu kommen, und dieser muß am Ende einige Risiken eingehen. Aber ich wette, daß zu guter Letzt Sir Harimore den Sieg davontragen wird...«
    Brian setzte seine Erläuterungen und kritischen Bemerkungen fort und erinnerte Jim an einen Radiokommentator, der über ein Sportereignis berichtet. Jim hatte die Absicht gehabt, sich während des Kampfes leise mit Giles zu unterhalten, um mehr über dessen Unfall und die Verspätung in Erfahrung zu bringen. Aber er mußte feststellen, daß Giles für nichts anderes Ohren hatte als für Brian. Auch schien es, als könne er keine Sekunde lang den Blick von dem Kampf abwenden, der vor ihnen ausgetragen wurde.
    Dasselbe galt für alle anderen, die in Hörweite standen. Offensichtlich wurde Sir Brians Sachkundigkeit großer Respekt entgegengebracht.
    »...Sir Butram macht zwei Schritte zurück. Jetzt hat er den Spieß umgedreht. Es ist Sir Butram, der Sir Harimore herausfordert, ihm zu folgen. Sir Harimore folgt ihm - ha!«
    Sir Harimore war ihm wahrhaftig gefolgt, und schneller als Jim dies für möglich gehalten hätte, ließ Sir Butram plötzlich aus allen Winkeln Schläge seines Breitschwerts auf seinen Kontrahenten niederhageln.
    »... aber Sir Harimore weiß sich gut zu decken - beachtet, in welchem Winkel er seinen Schild hält, James. Es ist genau das, was ich Euch mit so viel Mühe beizubringen versucht habe. Auf diese Weise wird die Klinge schräg abgleiten. Jetzt ist Sir Harimore mit einigen Schritten außer Reichweite gegangen, während Sir Butram immer noch dort steht, wo er stand, als er Sir Harimore aufforderte, näher zu kommen ...«
    Über das Lärmen der Zuschauer erhob sich plötzlich unter der frühen Nachmittagssonne das langgezogene, schaurige Heulen eines Wolfs.
    Die Teilnehmer der drei Kämpfe mit stumpfen Waffen achteten nicht darauf. Aber die Zuschauer wurden plötzlich alle still.
    »Ein Omen«, murmelte jemand hinter Jim.
     »Ein böses Omen«, sagte eine andere Stimme.
    Wahrlich, dachte Jim, dies war eine häufige Anschauung. Das Heulen eines Wolfs bei hellem Tageslicht - neben vielen anderen ungewöhnlichen Ereignissen - galt diesen Menschen als Hinweis auf ein bevorstehendes Unglück. Und es war tatsächlich ein schauerliches Geräusch, ganz darauf berechnet, den Menschen eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen und für abruptes Schweigen zu sorgen.
    Jim bescherte das Geräusch jedoch keine Gänsehaut. Er verstand sich nicht auf die Deutung des gewöhnlichen Heulens von Wölfen, aber diese Wolfsstimme hatte er schon viele Male vernommen. Und mehr noch, er erkannte in ihr eine Botschaft, die eigens an ihn gerichtet war.
    Es war das Heulen Araghs, der kaum eine Viertelmeile von ihnen entfernt sein konnte.
     

20
     
    Dieses Heulen konnte nur bedeuten, daß Mnrogar sich in seiner Höhle unter der Burg aufhielt und Aragh bereit war, Jim zu begleiten, wenn er versuchte, den Troll zu einer Begegnung mit dem Grafen zu überreden.
    »Giles«, murmelte Jim dem kleineren Ritter ins Ohr. Er sprach so leise, daß die Umstehenden ihn nicht hören konnten.
    »Hm?« Giles riß sich widerstrebend von dem Kampf zwischen Sir Harimore und Sir Butram los. Brian belehrte nun nach, allen Regeln der Kunst sämtliche Zuhörer und schenkte Jim und Giles nicht mehr wie zu Anfang seine besondere Aufmerksamkeit.
    »Ich werde mich jetzt davonstehlen«, sagte Jim immer noch im Flüsterton. »Ich muß gehen. Ich sehe Euch beide später. Wenn irgend jemand sich nach meinem Verbleib erkundigt, sagt, ich hätte mich aufgemacht, um das Heulen des Wolfes auf magischem Wege zu erkunden.«
    Giles war alles andere als langsam im Kopf. Er nickte, ohne laut zu antworten.
    Jim drehte sich um und bahnte sich unter leisen Worten der Entschuldigung einen Weg zurück durch die Menge. Dann ging er schnell, ohne jedoch den Eindruck übertriebener Eile zu erwecken, zurück zur Burg.
    Er behielt dieses beherrschte Tempo so lange bei, bis ihn niemand mehr sehen konnte. Aber sobald er auf der Treppe war, die vom Stallbereich zum Erdgeschoß hinunterführte, ging er, so schnell er konnte, und machte nur im allerletzten Augenblick halt, um sich ein Bündel brennender Zweige aus ihrem Halter am Kopf der Treppe zu ziehen, damit er bei seinem Weg hinunter genug Licht hatte.
    Bei nochmaligem Nachdenken zog er auf der vierten und letzten

Weitere Kostenlose Bücher