Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Heimatlandes«, erklärte Jim. »Und dieses Land ist England - eine Insel nicht weit von dem Land, in dem die Franken beheimatet sind.«
    »Was Ihr nicht sagt«, meinte der Mann. »In Palmyra gibt es auch keine Franken, Allah sei Dank.«
    »Seid Ihr sicher?« fragte Jim. »Könnte es nicht einen in der Stadt geben, von dem du bloß noch nicht gehört hast?«
    Der Bedienstete schüttelte den Kopf.
    »Wenn es einen solchen Mann gäbe«, sagte er, »so würde ich es wissen, denn die Karawanenreisenden, die hier durchkommen, sprechen über vielerlei Dinge und erwähnen stets diejenigen, welche fremd in unserem Land sind.«
    Der Bedienstete entfernte sich; sein Platz wurde aber sogleich von Baiju eingenommen, der sich neben Jim im Schneidersitz auf einem Kissen niederließ. Er bediente sich unverzüglich aus der Schüssel.
    Erst nachdem er einen Mundvoll verspeist hatte, sah er Jim und Brian an.
    »Was habt Ihr nun vor?« fragte er.
    »Die Sache ist die«, antwortete Jim. »Wir suchen nach jemandem, der sich hier in Palmyra aufhalten soll...«
    »Vorher aber die Schwerter«, sagte Brian. »Wir müssen uns Waffen kaufen, Mongole. Über Sir Geoffrey braucht Ihr ihn nicht aufzuklären, James. Das habe ich ihm alles schon erzählt.«
    »Wann habt Ihr das getan?« fragte Jim.
    »Ach, irgendwann, als Ihr Euch mit diesem weitschweifigen Burschen namens Ibn-Tariq unterhalten habt - oder sollte ich ihn eher als Ehrenmann bezeichnen?«
    Er blickte Baiju an, der eifrig zulangte. Baiju zuckte die Achseln und nahm sich eine weitere Handvoll aus der Schüssel.
    »Jedenfalls habe ich ihm Sir Geoffrey beschrieben«, sagte Brian, »für den Fall, daß er ihm über den Weg laufen sollte. Ich nehme an, Ihr habt ihn noch nicht gesehen?«
    Er blickte immer noch Baiju an, der den Kopf schüttelte und weiteraß.
    »Wir befinden uns in einer Sackgasse«, meinte Brian zu ihm. »Ich möchte Euch bitten, einen Moment mit Essen aufzuhören und uns zuzuhören, Mongole. Wir haben Grund zu der Annahme, daß er sich in dieser Stadt aufhält. Wir wissen bloß nicht, wo wir nach ihm suchen sollen.«
    »Haltet die Augen offen!« sagte Baiju, nur kurz mit Essen innehaltend. »Haltet die Augen offen - und erkundigt Euch, ob andere ihn gesehen haben.«
    »Das haben wir soeben getan«, sagte Jim. »Wir haben uns bei dem Mann erkundigt, der uns bedient hat. Er meinte, wenn sich ein Ritter in Palmyra aufhielte, wüßte er davon, weil die Karawanen und andere Durchreisende für gewöhnlich hier Rast machten und speisten; die Kunde von Fremden würde sich rasch verbreiten.«
    Baiju gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen Husten und Lachen angesiedelt war.
    Er schaute umher und faßte einen der Bediensteten ins Auge, der ein Stück weiter in einer Nische beschäftigt war.
    »Komm her!« rief Baiju.
    Die mit fließenden Gewändern bekleideten Männer in den anderen Nischen hielten mit Essen inne, wechselten Blicke und gaben - ihren Gesten und Mienen nach zu urteilen - ihrer Verwunderung oder Empörung über Baijus Manieren Ausdruck. Der Bedienstete fuhr einen Moment lang mit seiner Beschäftigung fort, als habe er nichts gehört, dann wandte er sich um und eilte mit breitem Lächeln auf Baiju zu.
    »Mein Gebieter hat gerufen?«
    »Sag mal, gibt es hier in Palmyra fränkische Sklaven?« fragte Baiju in barschem Ton.
    »Gewiß, Herr«, antwortete der Bedienstete. »Wie viele es sind oder wem sie gehören, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Wer kümmert sich schon um Sklaven?«
    »Ihr habt mir gesagt, es gäbe keine Franken in Palmyra«, sagte Jim.
    »Das habe ich«, entgegnete der Bedienstete. »Aber Sklaven...«
    Er zuckte die Achseln und breitete die Arme aus.
    »Nun, wir suchen nach einem fränkischen Sklaven, der eine Handbreit größer ist als ihr«, blaffte Brian, »mit angegrautem, schütterem Haar und einem kleinen Schnurrbart, der möglicherweise ganz weiß ist. Es könnte auch sein, daß sein Haar weiß ist und daß er keinen Bart trägt. Aber er ist nicht alt und gebrechlich, sondern hält sich immer noch aufrecht und hat blaue Augen und eine Narbe am Kinn. Wahrscheinlich hat er auch noch andere Narben an weniger auffälligen Stellen. Habt Ihr einen solchen Sklaven schon einmal gesehen?«
    »Das habe ich nicht, o mein Gebieter«, antwortete der Bedienstete. »Ich könnte mich allerdings bei Leuten erkundigen, die auf solche Dinge achten. Vielleicht weiß ich morgen mehr.«
    »Er wird dich bezahlen«, sagte der Mongole. »Viel wird es allerdings

Weitere Kostenlose Bücher