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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sagte der Händler. »Sie befindet sich hinten im Laden. Aber wollt Ihr auch wirklich kaufen? Ehe ich nicht weiß, daß es Euch ernst ist, möchte ich sie nicht dem Tageslicht aussetzen.«
    »Woher soll ich wissen, ob ich kaufen will, wenn ich die Ware noch gar nicht gesehen habe?«
    »Die Seide ist sorgfältig verpackt und tief unter anderen Waren versteckt. Es würde einigen Aufwand erfordern, sie hervorzuholen. Ein Händler muß wissen, daß es dem Kunden ernst ist, bevor er sich dieser Mühe unterzieht.«
    »Nun, was das Kaufen angeht«, sagte Baiju, auf Jim deutend, »der Käufer steht hier. Ich begleite ihn nur, weil ich mich mit Seide auskenne. Er aber ist an vielerlei Dingen interessiert, nicht nur an Seide. Wenn es Euch zuviel Mühe bereitet, die chinesische Seide hervorzuholen, so werden wir auf dem Basar jemand anderen finden; in der Zwischenzeit mag sich mein Bekannter umschauen und das eine oder andere kaufen.«
    »Was Ihr nicht sagt«, meinte der Händler. »Was für Dinge könnten das denn sein?«
    »Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Aber vielleicht könnt Ihr uns den Weg zum Sklavenmarkt zeigen. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, unbedingt einen fränkischen Sklaven zu kaufen. Da er selbst ein Franke ist und es sich leisten kann, seinen Launen zu frönen, zieht er es vor, sich ausschließlich mit fränkischen Sklaven zu umgeben.«
    »Schade«, sagte der Händler, »heute ist kein Sklavenmarkt. Und fränkische Sklaven gibt es in Palmyra äußerst selten.«
    »Und doch hat mein Freund, der Euch den Turban abgekauft hat, davon gesprochen, er habe hier im Basar einen fränkischen Sklaven gesehen. Er sagte, er habe ihn im Gewühl zwar gleich wieder aus den Augen verloren, sei sich im Hinblick auf seine Herkunft aber gleichwohl sicher.«
    »Ich weiß von keinen fränkischen Sklaven hier in Palmyra«, sagte der Händler. »Es könnte allerdings sein, daß irgendein Reicher ein paar besitzt. Bestimmt aber wären sie sehr teuer. Ist Euer Freund tatsächlich bereit, einen solch hohen Preis zu bezahlen?«
    »Diese Frage läßt sich erst beantworten, wenn er den Sklaven gesehen hat«, entgegnete Baiju.
    »Ein solcher Sklave ist eine bloße Kuriosität«, meinte der Händler. »Trotzdem glaube ich nicht, daß er billig zu haben wäre. Ihr würdet mehr dafür bezahlen müssen als für meine beste Seide.«
    »Der Preis spielt keine Rolle, wenn es sich nur um den gesuchten Sklaven handelt«, sagte Baiju. »Mein Freund bleibt jedoch nur ein paar Tage in Palmyra, dann reist er wieder weiter. Schade, daß Ihr von keinem fränkischen Sklaven wißt. Wenn Ihr einen solchen Sklaven auftreiben könntet, das heißt, einen Sklaven, der zum Verkauf stünde, würde er sich erkenntlich zeigen.«
    »Was stünde nicht zum Verkauf?« fragte der Händler. »Aber wenn sein Besitzer nicht ans Verkaufen denkt, wäre der Preis sicherlich... aber vielleicht könnte ich ihm helfen, einen besseren Preis auszuhandeln. Ich bin natürlich nur ein Tuchhändler, und Sklaven interessieren mich nicht. Gleichwohl kommt mir das eine oder andere zu Ohren, und mit den hiesigen Händlern kenne ich mich aus. Es wäre durchaus möglich, daß ich von einem solchen Sklaven erfahre, ehe Euer Freund weiterreist. Das wäre natürlich mit einigem Aufwand verbunden, weshalb ich seinen Dank nicht ausschlagen würde, sollte ich denn fündig werden.«
    »Ich bin sicher, daß er es nicht versäumen wird, sich erkenntlich zu zeigen«, sagte Baiju. »Solltet Ihr etwas in Erfahrung bringen, das ihn dem gewünschten Ziel näherbringt, und sollte ein Kauf zustande kommen, werdet Ihr diese Angelegenheit zu gegebener Zeit zwischen Euch klären.«
    »Gewiß...«, setzte der Händler gerade an, als sie von einem Tumult abgelenkt wurden, der auf der Gasse zwischen den Ladenfronten ausgebrochen war. Das Gedränge war zu dicht, als daß sie hätten erkennen können, worum es ging, doch hatten die Beteiligten die Stimmen erhoben, und es wurden sogar Stöcke geschwenkt.
    Plötzlich löste sich jemand aus der Menschentraube und kam auf sie zugerannt. Die im Weg Stehenden wichen ihm eilends aus, und der Mob, den er vorübergehend abgeschüttelt hatte, setzte ihm nach und schlug mit Stöcken nach ihm. Nur wenige Hiebe fanden ihr Ziel, doch die Verfolger ließen nicht locker, und im nächsten Moment stürmte er auch schon an dem Laden vorbei, an dem Jim und die anderen standen, dicht gefolgt vom schreienden, drängelnden Mob.
    Jim hatte gleichwohl einen Blick auf einen

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