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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht sein. Aber wenn du den Sklaven findest, ist dir die Belohnung sicher. Hast du mich verstanden?«
    »Ich habe Euch vollkommen verstanden, o großzügiger und wohltätiger Herr«, erwiderte der Bedienstete mit einer Verneigung. »Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?«
    »Ja«, sagte Baiju. »Bring uns noch mehr von dem, was in der Schüssel war.«
    »Ja, Herr.« Der Bedienstete nahm die leere Schüssel und eilte davon.
    Baiju lehnte sich an die gepolsterte Wand der Nische. Er seufzte wohlig, blickte Jim und Brian an und rülpste.
    Brian hatte sich mittlerweile an diese östliche Sitte, seine Zufriedenheit über ein Mahl zu bekunden, gewöhnt. Jim hatte gelernt, seine Miene zu beherrschen, zuckte aber gleichwohl inwendig zusammen.
    Baiju grinste sie an, grimmig und sardonisch, aber gleichwohl belustigt.
    »Ibn-Tariq ist hier«, sagte er. »Ich habe ihn gesehen, kurz bevor Ihr herunterkamt.«
     

22
     
    Jim und Brian starrten ihn an.
    »Die Karawane ist eingetroffen?« fragte Jim.
    »Nein«, antwortete Baiju. »Aber er ist trotzdem hier.«
    »Wie ist das möglich?« Jim dachte daran zurück, wie sie die Kamele Stunde um Stunde vorwärtsgetrieben, zwischendurch nur eine Kleinigkeit gegessen und ein paar Stunden geschlafen hatten, um gleich wieder bis an den Rand der Erschöpfung weiterzureiten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Baiju. Der Bedienstete brachte eine neue Schüssel, und Baiju langte sogleich hinein.
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte er nach mehreren Bissen. »Ich kann es mir nur so erklären, daß er nicht wie wir erst zwei Tage nach Eurer Gefangennahme aufgebrochen ist, sondern sofort; seine Kamele waren kaum schlechter als unsere. Wenn er den Weg kannte, würde das erklären, weshalb er jetzt schon hier ist. Ich habe gesehen, wie er auf dem Basar einen Turban gekauft hat. Mich hat er nicht bemerkt.«
    »Hat er auf Euch den Eindruck gemacht, er sei bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gegangen?« fragte Jim.
    »Mache ich diesen Eindruck?« erwiderte Baiju ironisch. »Wenn er zu einem solchen Ritt imstande ist, dann steht er mir an Ausdauer an nichts nach. Ihr dürft nicht von Euch auf andere schließen.«
    »Laßt uns zu dem Händler gehen, den er im Basar aufgesucht hat«, schlug Brian vor, »und uns seine Waren anschauen. Vielleicht weiß er, wo Ibn-Tariq untergekommen ist, oder wir erfahren sogar den Grund für seine Eile. Außerdem hat der Ritter, der meiner Dame Kunde von ihrem Vater überbracht hat, Sir Geoffrey im Basar von Palmyra gesehen. Vielleicht ist er kein Sklave, sondern ein Händler oder hat sonstwie mit den Waren im Basar zu tun, hält aber geheim, daß er ein Engländer ist. Es könnte sein, daß er sich äußerlich verändert hat - schließlich ist er jetzt schon sechs Jahre fort -, aber er kann sich nicht so sehr verändert haben, daß ich ihn nicht erkennen würde.«
    »Meinetwegen«, meinte Baiju. »Ich esse noch etwas, dann können wir aufbrechen.«
    »Gut«, sagte Jim. »Dann gehe ich noch mal nach oben und hole meinen kleinen Freund, Ihr wißt schon, wen ich meine, Brian. Ich würde ihn gern mitnehmen.«
    Baiju hörte auf zu kauen und machte große Augen. Jim beachtete ihn nicht.
    »Wäre das klug, Jim?« fragte Brian.
    »Ich glaube schon.« Jim blickte Brian durchdringend an, um ihn daran zu erinnern, daß Kob Geronde und Angie benachrichtigen sollte, falls ihnen etwas zustieß. Brian runzelte die Stirn, dann nickte er kaum merklich.
    »Wie Ihr meint.« Brian blickte die zweite Schüssel an, die noch recht gut gefüllt war. »Ich glaube, ich werde mir auch noch ein, zwei Happen genehmigen, während ich warte.«
    Jim ging nach oben. Er war bereits zu dem Schluß gelangt, daß er den Umhang mit der Geheimtasche im Schulterbereich würde tragen müssen - denselben Umhang, in dem er geschlafen hatte, als er in Gefangenschaft war. Schwitzen würde er sowieso, und dann konnte er den Kobold auch ebensogut mitnehmen. Der Kobold würde es sogleich erfahren, wenn ihnen etwas zustoßen sollte.
    Zum Glück hatte Kob sich nicht in dem Umhang befunden, als Jim und der Assassine den steinigen Hang hinuntergerollt waren. Dann wäre der Kobold zerquetscht worden. Zu der Zeit hatte Kob sich jedoch an seinem Lieblingsort aufgehalten und war auf einer Rauchwolke vor dem Zelt geschwebt.
    Abermals war Jim versucht, die Temperatur unter dem Umhang mittels Magie zu regeln, damit er nicht so schwitzte.
    Aber nein, besser, er blieb hart. Carolinus hatte ihm noch keinen Rat gegeben, der

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