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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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einmal etwas davon roch.
    »Ich nehme an, du bist über die Lage im Bilde«, sagte Jim.
    »Ach, das, Mylord«, erwiderte Kob vergnügt. »Über das, was vorgeht, weiß ich alles und über den Rest so gut wie alles.«
    »Ich verstehe«, meinte Jim.
    »Ihr seht müde aus, Mylord.« Kob musterte Jim besorgt. »Und Ihr wirkt immer noch bedrückt. Am liebsten würde ich Euch auf einen Ausflug mitnehmen...«
    »Tut mir leid«, entgegnete Jim. »Dafür bleibt jetzt einfach keine Zeit. Kob, ich wollte dich fragen, ob du dich unten im Dorf, wo sich die Angreifer aufhalten, einmal umschauen könntest. Meinst du, es wäre möglich, daß du auf dem Rauch reitest, an Hauswänden lauschst und dich überall umsiehst?«
    »Ach, das habe ich schon getan«, erwiderte Kob. »Da ist nichts dabei. Ich steige mit dem Rauch auf und reite bis ins Dorf hinunter, und dann kann ich auf dem Rauch, der aus den Kaminen kommt, überall hingelangen. In den Häusern gibt es Erdlöcher, in denen sie Feuer machen. Steinboden haben sie nicht. Bloß festgetrampelte Erde.«
    »Ausgezeichnet«, meinte Jim. »Dann kannst du mir berichten, worüber sie reden.«
    »Worüber sie reden, Mylord?«
    »Na ja, was sich die Männer dort unten erzählen, wenn sie nicht gerade gegen die Burg vorgehen. Worüber unterhalten sie sich?«
    »Ach, über alles mögliche«, antwortete Kob. »Über Schiffe und Fisch und das Essen, einfach über alles. In einer Nacht wie dieser reden sie natürlich auch viel über Dämonen. Das ist sehr unheimlich. Ich habe deshalb scharf aufgepaßt, habe aber bisher noch keine Dämonen gesehen.«
    »Ich glaube, du wirst auch keine zu sehen bekommen«, meinte Jim. »Außerdem bist du bei Nacht so gut wie unsichtbar, und wenn du auf einem Rauchschwaden reitest, wird dich niemand bemerken.«
    »Das ist gut«, sagte Kob. »Die Dämonen, von denen sie am häufigsten reden, nennt man Dschinns - genau wie den Hund, der behauptet hat, einer zu sein, wißt Ihr noch?«
    »Wieso meinst du, er habe es bloß behauptet?« fragte Jim.
    »Ihr erinnert Euch doch bestimmt noch daran, wie er sich in einen dicken Mann verwandelt hat, als Ihr ihn gebeten habt, zu beweisen, daß er tatsächlich ein Dschinn ist«, sagte Kob.
    »Der dicke Mann war ein Dschinn«, erklärte Jim.
    Kob hockte plötzlich auf Jims Schulter und klammerte sich an seinem Hals fest.
    »Das habe ich nicht gewußt«, wisperte er Jim ins Ohr. »Ich dachte, er würde lügen und wäre bloß ein Hund. Er ist nämlich hier, wißt Ihr.«
    »Hier? In der Burg?« fragte Jim.
    »Nein, nicht in der Burg - er hat versucht reinzukommen, aber man hat ihn überall herumgescheucht, und er konnte sich nirgends verstecken«, sagte Kob. »Da war er ein Hund, wißt Ihr. Aber ist er wirklich ein Dschinn? O je!«
    »Hab keine Angst«, meinte Jim. »Er wird dir schon nichts tun, dafür hat er viel zuviel Respekt vor mir.«
    »Stimmt das wirklich?« Kobs Würgegriff lockerte sich ein wenig. »Jetzt geht es mir schon wieder viel besser. Jedenfalls ist er nicht in der Burg. Er ist irgendwo in der Nähe, wahrscheinlich im Dorf oder in dessen unmittelbarer Umgebung. Die Männer dort haben ihn anscheinend noch nicht bemerkt. Ein Dämon, mitten unter ihnen. Und ich habe auch nichts davon gewußt.«
    »Er ist kein Dämon«, erklärte Jim. »Er ist ein Elementargeist. Genau wie du.«
    Kob hüpfte von Jims Schulter auf einen Rauchschwaden, der plötzlich einen halben Meter vor Jims Gesicht aufgetaucht war.
    »Er ist anders als ich!« protestierte Kob.
    »Na ja, ich habe gemeint, er ist ein Elementargeist, wie du einer bist. Nur in der Hinsicht seid ihr euch ähnlich«, sagte Jim. »Das gilt auch für Trolle, Wassernymphen, Seeteufel und alle anderen Elementargeister - im Gegensatz zu Menschen wie Angie, Brian und mich.«
    »Die Männer im Dorf sagen aber, Dämonen seien böse; und jetzt fällt mir auch wieder ein, daß sich der Hund-Dschinn nicht nur in einen dicken Mann verwandelt hat, sondern daß er auch eine Truhe mit bunten Steinen hat auftauchen lassen. Die Truhe, die Ihr nicht haben wolltet.«
    »Er verfügt über gewisse Kräfte, die der Magie verwandt sind«, erklärte Jim. »Das trifft auf viele Elementargeister zu. Sie verfügen über ein, zwei besondere Gaben, das ist aber auch schon alles. Sie können nur ganz bestimmte Dinge tun, zum Beispiel etwas auftauchen und wieder verschwinden lassen - so wie du imstande bist, auf dem Rauch zu reiten. Jemandem, der noch nie etwas von Kobolden gehört hat, würde das wie

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