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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Einheimischenfraß macht einen nicht richtig satt«, brummte Brian, als sie sich niederließen, um den Eintopf zu verzehren, dessen Zutaten sie ebenfalls Abu al-Qusayr zu verdanken hatten.
    »Fleisch ist hier anscheinend knapp«, meinte Jim, »was unter anderem daran liegen mag, daß es hier nur Ziegen oder Schafe gibt; wenngleich wir bislang noch nicht viele Schafe gesehen haben.«
    »In Zypern gab es Schafe genug«, sagte Brian. »Mit einem gegrillten Hammel kann man sich schon den Bauch vollschlagen. Aber ein paar Fasern Ziegenfleisch machen aus einer Handvoll Gemüse noch längst kein ordentliches Gericht.«
    Nichtsdestotrotz langte Brian herzhafter zu als Jim. Sie aßen nur zweimal am Tag, und zwar morgens und abends.
    »Vielleicht stoßen wir auf wilde Ziegen oder irgendwelches Wild«, sagte Jim. Er schickte sich an, die dicken, knöchelhohen Stiefel auszuziehen, die er in Tripolis für die Gebirgsüberquerung erstanden hatte; doch dann überlegte er es sich anders. Wenn er sie anließ, hätten es seine Füße wärmer. »Dann könnten wir unsere Fleischvorräte auffüllen.«
    »Vielleicht meint es der heilige Francis gut mit uns«, erwiderte Brian.
    Kob war aus dem Rucksack hervorgekrochen und hockte nun auf Jims Schulter. Der Abstand zu den übrigen Reisenden war so groß, daß er im abendlichen Zwielicht bestimmt nicht zu sehen war. Und hätte ihn doch jemand bemerkt, würde er ihn wahrscheinlich für einen Affen gehalten haben - für einen haarlosen, ziemlich merkwürdig aussehenden Affen zwar, aber doch für einen Affen. Aussehen und Größe paßten immerhin.
    In jedem Fall aber tat Kob gut daran, nach Möglichkeit unsichtbar zu bleiben. Die Zwischenstopps genoß er und glitt von einem Rauchschwaden zum nächsten, über sämtliche Lagerfeuer der Karawane hinweg, bis er schließlich mit einem Haufen nutzloser Neuigkeiten sowie allerlei Geschichten von Dämonen und Ungeheuern zurückkehrte, die er unterwegs aufgeschnappt hatte - bei Männern, die es versäumt hatten, in den aufsteigenden Rauch hochzublicken, der sich vor dem Hintergrund des eindunkelnden Himmels allmählich verflüchtigte. Er konnte es jedesmal kaum erwarten, Jim dies alles zu berichten.
    Kob war ein rücksichtsvoller Kobold, und als er des Nachts zu ihrem Zelt zurückkehrte und Jim und Brian schlafend vorfand, störte er sie nicht in ihrem friedlichen Schlummer. Er legte sich unter einem Rauchschwaden nieder, der von den Resten des Feuers aufstieg, und bevor es ausging, nährte er es mit weiterem Kameldung, der eigentlich bis zum Ende ihrer Reise reichen sollte.
     

18
     
    Jim erwachte von dem Gefühl, jemand wolle ihn erwürgen. Sein Verstand war wie gelähmt, seine Überlebensinstinkte aber waren hellwach. Er wälzte sich durch die Zeltklappe und rollte den unmittelbar davor befindlichen steinigen Hang hinunter, fest verklammert mit einer leichteren, kapuzenverhüllten Gestalt, die versucht hatte, ihm ein Stück Stoff um den Kopf zu wickeln.
    Jetzt, da sein Verstand wieder arbeitete, packte er den Angreifer bei den Schultern, drückte ihn in dem Moment, als er sich gerade oben befand, mit dem Knie auf den Boden und schlug seinen Kopf gegen den steinigen Boden. Die Gestalt wurde schlaff, und Jim richtete sich auf, bloß um gleich wieder von drei weiteren kapuzenverhüllten Gestalten niedergeschlagen zu werden, die ihn auf den Boden niederdrückten und ihm abermals ein Tuch um den Kopf wickelten. Er wehrte sich heftig, und irgend etwas traf ihn so leicht am Kopf, daß er es kaum spürte.
    Seltsamerweise aber war dies für eine ganze Weile seine letzte Wahrnehmung.
    Als er schließlich wieder zu sich kam, hatte er das Gefühl, eine Menge Zeit sei verstrichen. Er bewegte sich über einen schmalen Felsgrat irgendwo in den Bergen, und vor ihm ging Brian, dem man die Hände auf den Rücken gefesselt hatte. Bei ihnen waren mehrere mit Gewändern bekleidete, braunhäutige Männer, von denen er keinen einzigen kannte. Allerdings hatte er nur mit zwei oder drei Mitreisenden nähere Bekanntschaft gemacht. Wer immer die Männer waren, jedenfalls trugen sie Kapuzen; doch damit war ihm auch nicht geholfen. Sie hätten ebensogut mitreisende Händler aus der Karawane sein können.
    Jim spürte, daß hinter ihm ebenfalls Männer waren; er erinnerte sich verschwommen daran, schon seit einer ganzen Weile halb bei Bewußtsein zu sein. Außerdem hatte er das Gefühl, schon ein oder zwei Tage lang marschiert zu sein. Die linke Kopfseite tat ihm weh. Instinktiv

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