Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
zu besprechen.
    Zwei Stunden später hatten sie ihr Ziel erreicht: eine Burg oder vielmehr eine aus Stein erbaute Festung. Sie war erheblich größer als Sir Mortimors Burg auf Zypern und aufgrund ihrer Lage an einem steilen Berghang so gut wie uneinnehmbar.
    Einen Wassergraben gab es nicht, dafür aber eine tiefe Rinne vor dem großen Eingang, die anscheinend nicht natürlichen Ursprungs, sondern von Menschenhand angelegt worden war. Eine hölzerne Zugbrücke führte hinüber; als sie die Brücke überquerten, blickte Jim in die Tiefe.
    Im nächsten Moment bedauerte er es auch schon. Die Rinne war mehr als mannstief, und im Boden steckten scharfe Dornen und Speere, so daß jeder, der zufällig hineinfiel oder hineingeworfen wurde, von mindestens einem halben Dutzend Metallspitzen durchbohrt wurde. Das war auch schon vorgekommen, denn es waren Skelette und auch halbverweste Leichen darin zu erkennen; der Gestank verschlug einem den Atem.
    Sie gingen weiter, traten durch das Tor, das sich vor ihnen öffnete, und gelangten auf einen Platz, der ein Zwischending aus einem überdachten, allerdings sehr kleinen Burghof und einem offenen Stall war. Hier saß der Anführer ab und übergab sein Pferd einem Bediensteten.
    Er erteilte einen Befehl, worauf zwei der Bewacher Jim und Brian ihr Messer in den Rücken drückten und sie zu fünft weitergingen.
    Sie traten durch ein weiteres Tor, durchquerten einen Gang, stiegen eine Treppe hinunter und gelangten auf einen weiteren, kürzeren und schmaleren Gang, von dem rechts und links Zellen abgingen. Die Zellen waren durch Eisenstäbe abgetrennt, die an Decke und Boden im Stein verankert waren; die einzelnen Zellen durchmaßen etwa dreieinhalb Meter.
    Die Zellen wirkten nahezu modern und ungewöhnlich sauber nach den Maßstäben des Mittelalters. Jim hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, doch verursachte ihm die erstaunliche Sauberkeit ein unangenehmes Gefühl. Man führte ihn und Brian in eine der Zellen und verschloß diese anschließend außen mit einem Riegel, der von unten durch eine Kette mit einem Haken am Ende gesichert wurde, so daß sich der Riegel erst dann wieder anheben ließ, wenn die Kette zuvor entfernt wurde; das andere Ende der Kette wurde außer Reichweite der Gefangenen am Steinboden befestigt.
    Die ganze Zeit über hatte der Anführer der Gruppe geschwiegen. Jetzt endlich redete er.
    »Ihr wartet hier«, sagte er. »Wenn es soweit ist, wird man euch zu unserem Heiligen Großmeister bringen. Glaubt ja nicht, ihr könntet fliehen. Hier kommt ihr nicht raus.«
    Er und die beiden anderen Männer wandten sich um und gingen hinaus. Jim und Brian blieben allein zurück. Die Stille dröhnte Jim beinahe in den Ohren. Sie blickten einander an im flackernden Schein der Fackel, die am Fuß der Treppe in einer Wandhalterung steckte.
    Brian wirkte noch immer arg mitgenommen. Doch das scherte ihn nicht, und seine blauen Augen funkelten. Er untersuchte bereits die Eisenstäbe und die Zelle samt Decke und Boden. Nach einer Weile wandte er sich wieder Jim zu und flüsterte ihm leise ins Ohr.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie uns hier belauschen sollten«, sagte er. »Ausschließen möchte ich es allerdings nicht. Wenn wir jedoch leise sprechen, werden sie vielleicht nicht verstehen, was wir sagen.«
    Jim nickte.
    »Habt Ihr eine Ahnung, weshalb man uns hierhergebracht hat, James?« fragte Brian. »Oder habt Ihr schon eine Vorstellung, wie wir hier wieder herauskommen könnten?«
    Jim neigte den Kopf und flüsterte Brian ins Ohr.
    »Ich habe keine Ahnung, weshalb man ausgerechnet uns verschleppt hat«, sagte er. »Das Verrückte dabei ist, daß es fast so aussieht, als habe man es einzig und allein auf uns abgesehen. Allerdings wissen wir nicht, ob sie nicht noch jemand anders verschleppt haben.«
    »Da habt Ihr wohl recht«, erwiderte Brian. »Das alles kommt mir seltsam vor. Was meint Ihr, wo wir hier sind?«
    »Da sie einen Großmeister erwähnt haben«, antwortete Jim, »vermutlich im Hauptsitz der Assassinen. Den Grund dafür kenne ich nicht. Könnt Ihr Euch vorstellen, weshalb die Assassinen etwas dagegen haben sollten, daß wir Gerondes Vater finden?«
    Brian schüttelte den Kopf.
    »Also, ich werde Euch etwas sagen, Brian«, meinte Jim. »Im Notfall kann ich uns mittels Magie befreien -das heißt, falls mich nicht irgend etwas in der Burg oder in diesem Land daran hindert. Ich glaube jedoch nicht, daß dies der Fall ist. Daher kann ich Euch versprechen,

Weitere Kostenlose Bücher