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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kleidung, sein Gepäck, seine Stimme, sein Gebaren und sogar seine Sitzhaltung auf dem Kamel wiesen ihn als gebildeten Aristokraten aus. Ob er nun tatsächlich Aristokrat war, blieb dahingestellt, doch gebildet war er ohne jeden Zweifel.
    Jim gelang es nicht, sein Kamel an die Seite dieses Mannes zu bugsieren; Ibn-Tariq bereitete dergleichen allerdings keine Schwierigkeit, und in der Folge erzählte er Jim eine Menge über die Gegend, durch die sie kamen, über Karawanen, den Handel und die Landesgeschichte.
    Bisweilen gelang es Brian, sein Kamel an ihre Seite zu treiben, oder er ließ sich von jemand anderem dabei helfen; Ibn-Tariq war ein guter Erzähler.
    Baiju der Mongole allerdings sprach niemals mit Jim, wenn Ibn-Tariq in der Nähe war, und auch wenn Jim allein war, tat er dies nur höchst selten. Jim hatte den Eindruck, Baiju empfände Verachtung für ihn, weil er ein so schlechter Reiter war. Allerdings war es eine nachsichtige Verachtung, gemischt mit beträchtlichem Respekt. Irgendwie hatte er in Erfahrung gebracht, daß Jim ein Magier war.
    Jim fragte sich, ob Ibn-Tariq es ebenfalls wußte; wenn ja, so verbot es ihm die Höflichkeit, danach zu fragen. Ibn-Tariq war ein Muster an Höflichkeit.
    »Meint Ihr, wir werden im Verlauf der Reise auf Ghule, Dämonen oder ähnliche Wesen treffen?« erkundigte sich Jim am fünften Tag im Verlauf einer Unterhaltung mit Ibn-Tariq.
    »Ich habe keinen Zweifel daran, daß sie ständig in unserer Nähe sind und uns die Reise über begleiten werden«, antwortete dieser. Wie Brian saß auch er aufrecht im Sattel, so daß er größer wirkte, als er tatsächlich war; in Wirklichkeit war er etwas kleiner als Jim. Er hatte einen hohen Nasenrücken, doch ansonsten wirkte sein schlankes Gesicht angenehm und bemerkenswert entspannt. Seine braunen Augen schienen durch alles hindurchzublicken, als sei er sich sämtlicher geheimer Kräfte hinter den Dingen bewußt. »Von den Dschinns, den niederen Teufeln sowie den Assassinen, den Mongolen und wilden Stämmen, die uns ausrauben würden, böte sich ihnen eine Gelegenheit dazu, ganz zu schweigen.«
    »Sollten wir nicht Vorsichtsmaßnahmen treffen?« fragte Jim.
    »Ich glaube, wir haben nicht viel zu befürchten«, entgegnete Ibn-Tariq. »Die Ghule bevorzugen Einzelreisende, die sich in der Wüste verirrt haben. Denen erscheinen sie als schöne Frau - wenn sie aber den Mund aufmachen, dann ist das Innere grün. Wie Ihr zweifellos wißt, verschlingen sie hauptsächlich Tote, zögern aber nicht, auch über hilflose Lebende herzufallen. Die bevorzugte Beute der Dämonen sind die, welche gegen die im Koran niedergelegten Gebote Gottes verstoßen haben. Ihr seid natürlich ein Ungläubiger, und die verschmähen sie im allgemeinen. Wie ich gehört habe, gibt es bei Euch ebenfalls Dämonen, vor denen Euch Euer Glaube schützt. Hier würde Euch dieser Glaube allerdings wenig nützen, denn die hiesigen Dämonen wissen, daß es keinen Gott gibt außer Allah. Aber das finde ich bemerkenswert. Auf welche Weise schützt Ihr Nordländer Euch vor ungläubigen Dämonen?«
    Dies war eine höfliche Anspielung darauf, daß Jim sich ebenfalls auf Magie verstand, auch wenn diese ganz anders geartet war als die der Dämonen.
    »Ich bin mir keineswegs sicher, ob es dort, wo ich herkomme, noch Dämonen gibt«, erwiderte Jim. »Dabei handelt es sich eher um heidnischen Aberglauben. Bei uns gibt es natürlich die Dunklen Mächte, die solche Wesen wie Oger, Harpyien und Würmer erschaffen und sich ihrer bedienen, aber die Bezeichnung Dämonen trifft darauf eigentlich nicht zu. Es handelt sich um Wesen, deren Daseinszweck vor allem darin besteht, die Menschheit zu unterjochen. Wie die Dunklen Mächte lassen auch sie sich nicht einfach dadurch abwehren, daß man sich bekreuzigt oder ein Gebet aufsagt.«
    »Ah, ja«, meinte Ibn-Tariq. »Ein Gebet an Jesus von Nazareth. Er wird auch von uns als Heiliger verehrt. Ein Muslim kann zwar den Namen Allahs anrufen und darauf hoffen, daß dieser ihm seinen Schutz gewährt, doch ob er ihn auch erhält, das weiß allein Allah. Nur wenige sind sich dessen so sicher, daß sie es wagen würden, den Wesen der Finsternis mit bloßen Händen gegenüberzutreten. Wie ich schon sagte, wählen diese Kreaturen häufig diejenigen als Beute aus, welche in den Augen Allahs gesündigt haben.«
    »Und was ist mit den Assassinen und den Mongolen?« fragte Jim.
    »Das ist eine große Karawane«, antwortete Ibn-Tariq. »Die Assassinen greifen nur

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