Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
beinahe übergeben.
    Was du nicht sagst, meinte Brian neugierig. Ich wüßte gern, wie die schmecken. Und diese langen, tauähnlichen Gebilde, an denen sie kauen, was ist das?
    Schafsdärme, antwortete Kelb, natürlich gefüllt mit Reis, Zucker, Zimt und anderen Köstlichkeiten.
    Ha! Könnte ja fast ein schottisches Haggis sein, meinte Brian. Am ersten Kreuzzug haben bestimmt auch Schotten teilgenommen. Und die haben den Ungläubigen ...
    Er verstummte.
    Die sind nicht gerade zimperlich, wenn es darum geht, sich aus dem gemeinsamen Topf zu bedienen, fuhr er fort. Wohl wahr, sie wischen sich die Hände ab, aber doch eher selten; außerdem habe ich mehr als eine Hand bis zum Handgelenk eintauchen sehen. Und sie füttern sich gegenseitig, auch die Männer unter den Bäumen.
    Er hatte richtig beobachtet. Hin und wieder formte eine der Frauen, die anscheinend die Rolle der Huris übernommen hatten, welche im Paradies die Seligen trösteten, ein Bällchen aus den Speisen auf dem Tablett neben einem der Liegenden und steckte es ihm in den Mund. Häufig tätschelte sie den Benommenen auch nur oder streichelte ihn und ging zum nächsten weiter.
    Sie schlugen einen Bogen um das Becken und gingen weiter durch die falschen Palmen einher, während die Gestalten, die daran lehnten, immer weniger wurden, bis sie vor sich auf einmal eine Wand erblickten. Diese war unverputzt, und soweit Jim erkennen konnte, gab es keine Tür. Kelb aber trug sie gleichwohl bis unmittelbar vor die Wand.
    Dort angelangt, schnüffelte er wie ein Hund an der Kante entlang, wo der sandbedeckte Boden an die Wand stieß, und begann eifrig mit den Vorderpfoten zu graben. Sand spritzte nach hinten, bis Kelb schließlich einen Teil des Bodens freigelegt hatte und man einige blaue und weiße Kacheln sah, die ein Schachbrettmuster bildeten.
    Als Kelb die Vorderpfote auf eine der blauen Kacheln preßte, versank ein Teil der scheinbar fugenlosen Wand im Boden, und es tat sich eine rechteckige Öffnung auf.
    »Wir betreten jetzt den Geheimgang«, verkündete Kelb laut.
    Er trat hinein. Im Innern des schmalen, düsteren Ganges zögerte er.
    »Seid Ihr noch da, Herr?« fragte er.
    Jim nahm an, daß der Dschinn sie weder spürte noch sah.
    Wir sind da, Kelb, antwortete er.
    »Ich bin sehr erleichtert, o mein Gebieter«, entgegnete Kelb. Er wandte sich zur Wandöffnung um und scharrte Sand über die Kacheln, die er zuvor freigelegt hatte. Dann trat er ein Stück zurück, worauf die Wandplatte langsam wieder aus dem Boden auftauchte und die Öffnung verschloß.
    Auf einmal war es stockfinster.
    »Herr«, tönte Kelbs Stimme aus der Dunkelheit, »es gibt keinen Grund mehr, weshalb Ihr als Flöhe auf mir reiten müßtet. Wenn Ihr Euch wieder zurückverwandelt, werdet Ihr zu Eurer Rechten an der Wand einen Ständer mit Fackeln vorfinden und darüber einen Feuerstein und Stahl, um sie zu entzünden. Am dicken Ende der Fackeln ist Pulver aufgetragen, damit sie sogleich Feuer fangen, wenn man Funken schlägt.«
    Jim bewirkte die entsprechenden magischen Veränderungen. Als er wieder Kobs Gewicht auf den Schultern fühlte und auch Brian zu spüren meinte, streckte er den Arm aus, wobei er sich die Finger ziemlich schmerzhaft an der harten Wand stieß. Er fuhr mit der Hand darüber, nach oben, nach unten und zur Seite, als trüge er mit einem Pinsel Farbe auf. Schließlich berührte er etwas, das sich anfühlte wie ein hölzernes Gestell.
    In dem Ständer befanden sich mehrere Fackeln, die aus fest zusammengerolltem Papier zu bestehen schienen.
    Eine davon hob er aus der runden Öffnung des Ständers, dann tastete er abermals umher, bis er Feuerstein und Stahl entdeckt hatte, die an einer Schnur von der Decke baumelten. Er klemmte sich die Fackel unter den Arm und schlug Feuerstein und Stahl mit beiden Händen zusammen, bis ein Funke auf das obere, dickere Ende der Fackel übersprang. Eine Flamme züngelte empor und breitete sich aus, bis sie den Anfang des langen Felstunnels erhellte.
    Nun konnte Jim auch wieder Brian erkennen, der zwar ein wenig mitgenommen wirkte, ansonsten aber guter Dinge zu sein schien, sowie Kelb, der in Hundegestalt erwartungsvoll zu ihm aufsah.
    »Kob, alles in Ordnung?« erkundigte sich Jim.
    »Ja, Mylord«, vernahm er unmittelbar über seiner linken Schulter Kobs leise Antwort; und auf einmal erinnerte er sich daran, genau wie Brian der Kälte wegen in den Reisekleidern geschlafen zu haben, als die Assassinen sie gefangengenommen hatten. Daß Kob in

Weitere Kostenlose Bücher