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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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auf einen Raubzug begeben.«
    Jim bemerkte, daß Kelb die Worte laut aussprach.
    Du brauchst nicht auszusprechen, was du mir mitteilen willst, antwortete Jim. Denke es einfach. Ich höre dich auch so. Denk die Worte.
    Ihr seid wahrlich ein großer Magier, entgegnete Kelb, indem er die Worte dachte. Habt Ihr mich jetzt gehört?
    Ich höre dich laut und deutlich, antwortete Jim. Du hast eben gemeint, es könnte sein, daß sich einige Assassinen auf einen Raubzug begeben haben - wieder gegen die Karawane?
    Ach, nein, entgegnete Kelb. Aber sie reden schon eine ganze Weile darüber, daß die Goldene Horde einen Überfall auf das Gebiet der Il-Khanate-Mongolen plane, und die Mongolen haben in den vergangenen zweihundert Jahren zahlreiche Burgen der Assassinen erobert. Hassan ad-Dimri hat vielleicht eine größere Gruppe losgeschickt, um die Lage zu erkunden, damit er notfalls die geeigneten Maßnahmen zur Verteidigung seiner Burg treffen kann. Eine bessere Erklärung fällt mir nicht ein...
    Er verstummte plötzlich, als zwei Männer Anfang Zwanzig aus einer der Türöffnungen traten, sich zu ihm umwandten und ihn fassungslos anstarrten.
    Kelb wurde unsichtbar und schlich anschließend an der Wand zur Linken entlang, die am weitesten von den beiden Männern entfernt war. Er bewegte sich mit erstaunlicher Geschmeidigkeit, und das Klicken seiner Pfoten war auf einmal verstummt. Jim dachte plötzlich an Brian und Kob. Als er seine mentale Kamera auf sich und seine Flohgefährten richtete, stellte er fest, daß sie nun in der Luft zu schweben schienen und deutlich sichtbar waren - wenn auch nur als dunkle Pünktchen.
    Wenn er drei Flöhe unsichtbar machte, wäre der Aufwand an magischer Energie wohl kaum der Rede wert. Dem Gedanken folgte sogleich die Tat. Anschließend sprach er seine Gefährten in Gedanken an und traf die erforderlichen Vorkehrungen, damit ihre Antwort ebenfalls auf geistiger Ebene erfolgte - auch wenn er keine Ahnung hatte, wo bei einem Floh der Geist verborgen sein sollte. Er wußte so gut wie nichts über die Anatomie der Flöhe, war sich allerdings ziemlich sicher, daß sie wie die meisten Insekten kein Gehirn hatten.
    Brian? fragte er. Kob?
    Mylord, ließ sich der verängstigte Kob vernehmen, doch Brian fiel ihm ins Wort.
    James? Wo sind wir? Ich weiß nicht, ob ich Euch gesehen oder bloß in meiner Nähe gespürt habe; jetzt aber habe ich den Kontakt zu Euch verloren.
    Ich bin hier, antwortete Jim. Ich habe uns unsichtbar gemacht, damit uns die beiden Assassinen nicht bemerken. Kelb hat sich ebenfalls unsichtbar gemacht.
    Das habe ich gemerkt, meinte Brian ein wenig säuerlich. James, das ist nicht meine bevorzugte Art der Fortbewegung.
    Mehr kann ich im Moment nicht tun, Brian, erwiderte Jim.
    Ich mache Euch keine Vorwürfe, James, dachte Brian. Aber Flöhe sind üble Plagegeister. Es gefällt mir nicht, daß ich jetzt selbst einer bin - wenn Ihr mir verzeihen mögt, James, setzte er eilends hinzu, denn Ihr seid ja gegenwärtig ebenfalls einer.
    Das macht doch nichts, Brian, erwiderte Jim. Ich verstehe sehr gut, daß es einem Ritter zu schaffen macht, ein Floh zu sein. Mir selbst macht es weniger aus, vielleicht weil ich als Magier an derlei Dinge gewöhnt bin.
    Natürlich, meinte Brian. Bitte verzeiht mir meine schlechten Manieren.
    Von schlechten Manieren kann bei Euch gar keine Rede sein, Brian. Jim verstummte. Sie hatten die beiden Männer, die sich leise unterhielten, jetzt beinahe erreicht. Zu Jims Erstaunen waren sie kalkweiß im Gesicht.
    »Ich habe einen Hund gesehen«, meinte der eine gerade. »Da bin ich mir sicher.«
    »Ich habe keinen Hund gesehen«, erwiderte der andere Assassine. Er war ein wenig größer und etwa ein Jahr älter als sein Gefährte - zumindest wirkte er etwas reifer. Er schloß die Augen. »Ich habe nichts gesehen und nichts gehört.«
    »Aber ich bin mir sicher...«, setzte der Assassine, der als erster gesprochen hatte, unsicher an.
    »Allah verfluche dich, der du mit dem Verstand eines Esels geboren wurdest!« schimpfte der andere. »Du Narr! Hat es denn jemals einen Hund im Weißen Palast gegeben?«
    »Nein...«, sagte der erste.
    »Könnte ein Hund in den Palast gelangen, ohne von den Wachposten am Tor bemerkt zu werden?«
    »Nein, bestimmt nicht...«
    »Hätten wir nicht davon gehört, wenn man einen Hund hereingelassen hätte?«
    Dem kleineren Assassinen fiel die Kinnlade herab.
    »Und jetzt sage ich es noch einmal«, fuhr der Größere fort. »Da war kein Hund,

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