Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
mal, du warst dabei, alles zu verlieren, richtig? Deine Schulnoten waren unterste Schublade, du hattest keine Freunde, der Psychiater meinte, du wärst emotional unterentwickelt und nicht imstande, mit der realen Welt zu kommunizieren. Ich war in tiefer Sorge. Ich bin dein Vater, ganz gleich, wie gut oder schlecht ich darin sein mag.«
    »Also hast du mir eine Hure gekauft!«
    »Sohn, du musstest endlich erkennen, wie viel Amethi jemandem wie dir zu bieten hat. Ich konnte nicht mit ansehen, wie du alles weggeworfen hast. Und sie hat dich zurückgebracht. Nenn sie, wie auch immer du willst. Gib mir die Schuld für das, was ich gemacht habe, und ich gestehe, es war wirklich ziemlich gemein. Aber sieh dich heute an, sieh, was sie geschafft hat, wie sehr sie dich aufgebaut hat! Du gehörst zu den Besten in der Klasse, du spielst in sämtlichen A-Mannschaften, und außerhalb der Schule bist du jemand, den jeder gerne zum Freund hat. Sie hat dir gezeigt, wie lebenswert das Leben hier ist. Ich verspreche dir, ich habe dich nicht belogen, als ich sagte, wie stolz ich auf das bin, was du erreicht hast.«
    »Natürlich bist du stolz. Ich bin genau das geworden, was du gewollt hast. Warum hast du mich überhaupt je in die Welt gesetzt, Dad? Warum hast du nicht einfach dich selbst geklont?«
    »Sohn, bitte. Ich weiß, es ist nicht einfach für dich. Ich meine – zur Hölle, ich hätte nie gedacht, dass du dich so über beide Ohren in sie verlieben würdest.«
    »Warum nicht? Sie ist heiß, hast du das nicht selbst gesagt? Was hätte ich sonst tun sollen, ein Verlierer, wie ich es nun einmal bin?«
    »Lawrence, du wirst darüber hinwegkommen. Ich gebe zu«, er zuckte die Schultern, »dass du mich wahrscheinlich bis an das Ende deines Lebens dafür hassen wirst, aber damit kann ich leben, weil ich weiß, dass ich das Richtige getan habe.«
    »Nein, Dad, das hast du nicht.« Lawrence wandte sich um und ging hinaus.
    Lawrence wusste nicht, wie er dorthin gekommen war. Er wusste nicht, wann er dorthin gekommen war. Doch irgendwann später an diesem Tag, in dieser Woche oder in diesem Jahr stand er vor der Wohnungstür der O’Keefs. Selbst als es ihm endlich dämmerte und er bemerkte, wo er sich befand, brauchte er noch lange Zeit, bis er seine Hand nach oben brachte und anklopfte.
    Es war ein leises Klopfen mit den Knöcheln. Lawrence hörte es selbst kaum. Er klopfte fester. Dann noch fester. Schließlich hämmerte er gegen die Tür, bis sie im Rahmen erzitterte.
    »Aufmachen!«, schrie er. »Lass mich rein!«
    Das Schloss klickte, und er hörte auf zu hämmern. Seine Hand schmerzte. Blutstropfen bildeten sich an den abgeschürften Knöcheln.
    Lucy O’Keef öffnete ihm. »Oh, Lawrence. Du bist es.« Ihre Schultern sackten herab, wahrscheinlich vor Schuldgefühlen. »Dein Vater hat mich angerufen. Er hat gesagt, dass du …«
    »Wo ist sie?«, grollte er.
    »Ich glaube nicht, dass das jetzt …«
    »WO IST SIE?«
    Roselyn schob ihre Mutter zur Seite. Sie schien sehr lange geweint zu haben, so rot waren ihre Augen.
    Sie hatte noch nie so bewundernswert und verletzlich ausgesehen wie in diesem Augenblick. Er starrte sie wortlos an. Er brachte es nicht fertig, etwas zu sagen. Weil er in diesem Augenblick wusste, dass alles wahr war. Und was er am wenigsten auf der Welt ertragen konnte, war, dass sie es ihm gestand.
    Er wandte sich ab und ging durch den Korridor zum Aufzug zurück.
    »Lawrence!« Roselyn kam aus der Wohnung und folgte ihm. »Lawrence, bitte, geh nicht.«
    Er ging schneller. Dann rannte er. Seine Hand krachte auf den kleinen silbernen Knopf in der Wand. Barmherzigerweise öffnete sich die Aufzugstür auf der Stelle. Er trat hinein und drückte auf den Knopf für die Lobby.
    »Lawrence.« Sie schlug die Hand gegen die Türkante, und sie blieb stehen. »Es tut mir so Leid, Lawrence. Es tut mir so Leid. Ich liebe dich.«
    »Er hat dich bezahlt.« Seine Gedanken waren so durcheinander, dass er Schwierigkeiten hatte, die Worte zu formulieren. »Er hat dich bezahlt, damit du es machst.«
    »Nein.« Sie schluchzte. »Nein, Lawrence.«
    »Was dann? Er hat dich nicht bezahlt?«
    »Das Geld war nicht für mich. Du verstehst das nicht. Es ist nicht, wie du denkst.«
    »Wie ist es denn? Was verstehe ich nicht?«
    »Ich habe wegen Mary und Jenny eingewilligt.«
    »Deine Geschwister? Was haben deine Geschwister mit alledem zu schaffen?«
    »Wir standen vor dem Nichts. Wir hatten überhaupt nichts mehr. Die Anteile an McArthur sind

Weitere Kostenlose Bücher