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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auf der Erde so gut wie wertlos. Nicht, dass wir je viele besessen hätten. Du wirst niemals wissen, wie es ist, arm zu sein. Nicht du. Du bist ein goldenes Kind auf einer Welt, die zu jung ist, um irgendeine Form von Niedergang zu kennen. Es war die einzige Möglichkeit für uns, von Dublin zu entkommen und die Erde zu verlassen. Wenn ich … es tue.«
    »Du gehörst dazu! Du bist der größte Teil seiner Lüge! Ich hasse dich dafür!«
    »Ich habe dich niemals belogen, Lawrence.«
    Er drückte erneut auf den Lobby-Knopf und sehnte sich nach einem Ende der Qual. »Halt den Mund! Halt den Mund, du Miststück! Alles war nur gespielt. Alles war nichts als eine einzige Lüge!«
    »Nur der Anfang.« Sie lehnte sich gegen die Wand, als die Erschöpfung sie übermannte. »Das war alles, Lawrence. Nur mein ›Hallo‹. Ein einziges kleines Wort. Nicht der Rest davon. Alles seitdem war echt. Ich kann nicht anderthalb Jahre lang so tun, als würde ich dich lieben. Du weißt, dass es echt ist. Du weißt es!«
    Die Tür glitt zu. Roselyns elender, verzweifelter Aufschrei schnitt mitten in sein Herz.
     
     
    Vinnie Carlton öffnete seine Tür und fand Lawrence draußen zusammengesunken an der Wand. »Was zur Hölle ist mit dir passiert, Mann?«
    Lawrence verriet durch nichts, dass er die Frage gehört hatte. Er starrte geradeaus, ohne zu sehen und ohne zu hören. Vinnie zuckte die Schultern, schob seinem Freund den Arm unter die Achseln und half ihm hoch. »Los, wir schaffen dich nach drinnen, bevor die Reinigungsroboter dich aufsammeln und in die Müllklappe stopfen«, sagte Vinnie. »Komm schon, du siehst aus, als könntest du einen Drink gebrauchen oder zehn.«
    Lawrence wehrte sich nicht, als er in die Lounge des Apartments bugsiert wurde. Ein Becher Tee wurde ihm in die Hand geschoben. Er trank ihn automatisch, dann sprudelte er hervor: »O Scheiße, das ist ja widerlich, Vin! Was ist das für ein Zeug?«
    »Rum. Ich mag es.«
    »Oh.« Lawrence trank ein paar weitere Schlucke, diesmal vorsichtiger. Tatsächlich, gar nicht schlecht.
    »Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?«, fragte Vinnie.
    Lawrence blickte sich unsicher um. Er war hergekommen, weil Vinnie der einzige Mensch war, an den er sich wenden konnte, ohne dass gleich irgendwelche Eltern Wind davon bekamen. Auch wenn Vinnie ein guter Freund war, besuchte er ihn nicht sehr häufig in seinem Apartment.
    »Du hast ja gar keine Ahnung, wie gut du es hast, weil du alleine wohnst«, sagte Lawrence.
    »Wieso?«
    Lawrence erzählte es ihm.
    Vinnie saß da und lauschte der gesamten Geschichte, und auf seinem Gesicht spiegelte sich ein breites Spektrum an Emotionen. »Scheiße, Lawrence!«, sagte er am Ende. »Das klingt vielleicht blöde, aber bist du dir absolut sicher?«
    »O ja. Absolut sicher.«
    »Meine Güte. Ich glaube das nicht. Ich dachte immer, Roselyn wäre großartig! Sie war so … natürlich.«
    »Ja. Frauen, eh?« Lawrence versuchte, es so klingen zu lassen, als sei es ihm egal, als wäre es ein ganz gewöhnliches Problem, wie es in jeder Beziehung auftauchen konnte. Es funktionierte nicht. Er war zu dicht davor, erneut zusammenzubrechen. Er hasste sich selbst dafür.
    »Ja, Frauen.«
    Das Mitgefühl in Vinnies Stimme veranlasste Lawrence, sich in der Wohnung umzusehen, als würde ihm in diesem Augenblick bewusst, dass etwas fehlte. »Wo ist eigentlich Nadia?«
    »Ha! Wir haben uns nach der Party im Hillier’s getrennt! Sie sagte, sie wollte nicht mit jemandem zusammen sein, der sich in der Öffentlichkeit so peinlich benimmt. Dumme Kuh! Was hätten wir denn tun sollen? Zusehen, wie Alan zu Brei geschlagen wird?«
    Lawrence lächelte kurz bei dem Gedanken an diesen Abend. »Nun ja, fast wäre es ja auch so weit gekommen.«
    »Ja! Und ich habe absolut nichts für jemanden übrig, der sich so verhält.«
    Der Humor verblasste.
    »Was wirst du jetzt tun?«, fragte Vinnie.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann nicht nach Hause, nicht nach dem, was geschehen ist. Und ich ertrage es nicht, sie jemals wieder zu sehen.«
    »Scheiße, Lawrence. Nun ja, du kannst hier wohnen, das weißt du.«
    »Danke, aber das geht nicht. Ich muss weg von hier. Einen sauberen Schnitt machen, weißt du?«
    »Du meinst, in eine der anderen Städte ziehen?«
    »Nein, ich meine ganz weg. Hör zu, du bist von der Erde hergekommen; hat sie mir die Wahrheit gesagt, unternehmen die anderen Companys noch immer Erkundungsmissionen? Gibt es noch Forschungsschiffe?«
    »Sicher. Es gibt

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