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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nicht in Schwierigkeiten?«
    »Nicht im Vergleich zu dem, was dann auf dich zukommen würde.«
    Lawrence war plötzlich sehr interessiert. Er kannte Vinnie gut genug, um zu wissen, dass es nicht der übliche Zwirn war, den sie sich gegenseitig erzählten. »Und was für Schwierigkeiten sind das?«
    »Ich habe eine Software, die ich eigentlich nicht haben dürfte. Und ich meine wirklich: Nicht haben dürfte. Sie ist illegal, nennt sich Prime und ist so gefährlich, dass sie auf der Erde als Waffe eingestuft ist. Wahrscheinlich war es ein Kapitalverbrechen, eine Kopie davon anzufertigen und sie von der Erde mit hierher zu bringen.«
    »Kein Scheiß? Was kann dieses Prime denn?«
    »Es ist eine quasi-intelligente Routine. Du aktivierst sie in irgendeinem neurotronischen Pearl, und sie kann jede AS auf Amethi unterwandern. Soweit es dich betrifft, kannst du jeden Suchping und jede Fortress lokalisieren, die dein Vater in den Datapool schickt, ohne dass irgendjemand dieses Manöver bemerkt. Du kannst deinen Anteil verkaufen und ein Ticket zur Erde erwerben, ohne dass irgendjemand dahinter kommt. Er wird es erst bemerken, wenn du ihm ein Video von einem Strand am Mittelmeer schickst, mit einem Pina Colada in der Hand.«
    »Heilige Scheiße, ist es wirklich so gut?«
    »Ich werde auf keinen Fall das Risiko eingehen, dir die neueste und stärkste Version zu überlassen, Lawrence. Ich gebe dir eine Version, die genau das kann, was du brauchst. Und Lawrence, wenn du auf der Erde angekommen bist, erzähl niemandem, dass du es besitzt. Das Prime ist allem auf Amethi weit überlegen, aber ich habe meine Kopie vor einer ganzen Weile gezogen, und ich schätze, der irdische Datapool ist inzwischen vor dieser Version geschützt. Die kritischen Sektionen sind zweifellos abgeschirmt.«
    »In Ordnung, ich werde es nicht vergessen. Und danke, Vinnie.«
    »Schon gut. Du warst hier ein guter Freund für mich, und ich weiß das zu schätzen. Vergiss mich nur nicht, wenn du auf deinen Abenteuerreisen bist.« Er grinste. »Das heißt, bis zu dem Punkt, an dem sie dich mit dem Prime erwischen.«

 
Kapitel Acht
     
    Es war ein weiterer heißer, feuchter Tag in Memu Bay, als Lawrence sein Platoon auf die sechste Morgenpatrouille führte. Sie waren inzwischen seit einer Woche auf Thallspring, und dieser Feldzug war bereits viel schlimmer als beim letzten Mal, als er über diese hübschen offenen Straßen marschiert war. Ebrey Zhang hatte bisher noch kein Halsband gezündet, doch Lawrence war sicher, dass es nicht mehr lange dauern konnte.
    Nicht, dass es so schlimm gewesen wäre wie Santa Chico, sagte er sich immer wieder. Sei dankbar für kleine Gefälligkeiten.
    Platoon 435NK9’s festgelegter Patrouillensektor war der Dawe District. Eine landeinwärts gelegene Gegend, hauptsächlich Wohngebiet, wo die hübschen Vorstadthäuser einen der niedrigen Hügel am Fuß des die Stadt umschließenden Gebirges umgaben. Die Straßen waren breit und sauber, und hohe Sitka-Fichten wuchsen zu beiden Seiten. Ihre Äste bewegten sich unablässig und zeichneten ein Gewirr merkwürdiger Schatten auf das Pflaster. Zwei Tram-Linien verbanden die Bürger von Dawe mit dem Stadtzentrum; die großen, schwerfälligen Vehikel rollten über ihre Schienen und läuteten laut die Glocken beim Anblick eines jeden Radfahrers, der ihnen zu nahe kam. Eigenartigerweise läuteten die Glocken nicht, wenn ein Skinsuit vor ihnen mitten auf der Straße marschierte.
    Angeblich war es Aufgabe des Platoons, die regulären Polizeikräfte zu unterstützen, die zu Fuß patrouillierten. In Wirklichkeit unterstrich ihr sichtbares Auftreten überall die Anwesenheit von Zantiu-Braun.
    435NK9 wanderte eine Straße hinauf, die von kleinen Läden gesäumt war. Nicht viele Menschen waren draußen in der Sonne des späten Vormittags, und die wenigen, die es waren, starrten die vorbeimarschierenden Skins hasserfüllt an. Beleidigungen und Obszönitäten begleiteten jede ihrer Bewegungen. Die Constables, die sie begleiten sollten, lächelten über die Rufe und unternahmen keinen Versuch, ihre Verachtung für die Besatzer zu verbergen.
    »O Mann, ich hasse das!«, murmelte Hal. Es war bereits das hundertste Mal, dass er sich an diesem Morgen beschwerte.
    Lawrence überprüfte das Positionsdisplay, das seine Skinsuit-AS zeigte. Hal befand sich an der rechten Flanke. »Halt dich einfach zurück, Hal. Sie haben noch nichts Schlimmes getan.«
    »Ja, gib endlich mal für ein paar Minuten Ruhe!«, sagte

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