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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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überprüfte die Herzfrequenz des Jungen. Sie war hoch, aber noch im akzeptablen Rahmen.
    »Diese Leute müssen glauben, wir wären unbesiegbar«, sagte Amersy. »Sie in diesem Glauben zu wiegen ist die halbe Miete. Also geh einfach weiter, als sei nichts geschehen, ja? Komm schon, erinnere dich an das Training!«
    Zwei junge Burschen stürmten wütend aus der Menge direkt auf das Platoon zu.
    »Keine Waffen!«, befahl Lawrence. »Lewis, du benutzt den Schocker.« Der andere rannte geradewegs auf Hal zu. Lawrence sagte nichts; er wollte sehen, wie der Junge damit fertig wurde. Wie sich herausstellte, war es ein perfekter Schlag. Er sandte den Angreifer krachend gegen eine Hauswand.
    »Sehr gut, Kleiner!«, krähte Nic.
    »Netter Schlag!«, antwortete Jones bewundernd. »Allerdings hättest du dich ein wenig schneller bewegen können.«
    »Du jedenfalls nicht«, entgegnete Hal fröhlich. »Du bist zu alt. Deine Reflexe sind verbraucht.«
    »Leck mich doch am Arsch.«
    »Los, Formation einnehmen«, befahl Lawrence. Die Stimmung der Menge gefiel ihm nicht. »Gut gemacht, Hal. Trotzdem, wir wollen keine unnötige Aufregung.«
    Die Menge näherte sich von allen Seiten. Es sah aus, als suchte sie die Konfrontation. Steine und Dosen flogen unaufhörlich.
    »Wollen wir sie mit Pfeilen begrüßen?«, fragte Dennis.
    »Noch nicht.« Lawrence schaltete seinen Externlautsprecher ein und drehte die Lautstärke hoch. »Zurücktreten!« Er sah, dass die Menschen, die ihm am nächsten standen, zusammenzuckten und die Hände über die Ohren schlugen. »Sie verursachen eine Störung der öffentlichen Ordnung, und ich bin befugt, Ihnen mit der notwendigen Gewalt entgegenzutreten. Beruhigen Sie sich, treten Sie zurück, gehen Sie nach Hause. Der Gouverneur und der Bürgermeister werden in Kürze zu Ihnen sprechen.«
    Seine Stimme ging in einem Geheul von Obszönitäten unter. Beim Anblick der hasserfüllten Gesichter stellte er sich vor, wie es sein musste, der wütenden Menge ohne Skinsuit gegenüberzutreten. Der Gedanke ließ ihn erschauern. »Also schön, nehmt eure Punch Pistolen, ich möchte …«
    Eine Warnmeldung von seiner AS blinkte auf den optronischen Membranen auf. Die Sensoren hatten einen heißen Punkt entdeckt, der sich rasch näherte.
    Der Molotow segelte in hohem Bogen durch die Luft und zog eine Spur aus blauen Flammen hinter sich her. Er würde Karl treffen.
    »Lass ihn«, befahl Lawrence.
    Karl hatte bereits den Arm gehoben, und die Neun-Millimeter-Mündung lugte aus der Panzerung. Die Ziellaser hatten den Molotow gefunden. »Scheiße, Sarge!«, brummte Karl. »Ich hasse das!«
    Der Molotow traf ihn am Helm. Das Glas platzte, und ein dichtes Flammenmeer hüllte den gesamten Skinsuit ein. Die Menschen in der Nähe schrien erschrocken auf und stolperten zurück, als die Flammen heißer wurden, ernährt vom Hihydrogen aus der Flasche. Der Rest des Platoons zog gelassen die Punch Pistolen und legte die Sicherungshebel um.
    »Sag ihnen deinen Spruch, Karl«, befahl Lawrence.
    Die Flammen erstarben, und der Skinsuit darunter war unbeschädigt. »Die Person, die den Molotow geworfen hat, steht hiermit unter Arrest«, verkündete Karl durch seine Lautsprecher. »Treten Sie bitte vor, auf der Stelle.« Er zog seine eigene Punch Pistole. »Ich sagte auf der Stelle.«
    Die Menge begann erneut zu rufen und zu johlen. Weitere Steine flogen. Drei weitere Molotows segelten durch die Luft. Einmal mehr waren alle auf Karl gezielt.
    Organisierter Widerstand!, erkannte Lawrence mit plötzlicher Deutlichkeit. Die Molotows kamen aus verschiedenen Richtungen und zielten auf die gleiche Stelle. »Schaltet sie aus«, befahl er.
    Karl und Amersy feuerten auf die Flaschen, als sie noch hoch in der Luft waren. Große Feuerbälle regneten auf die Menschen herab. Ein Dutzend Leute rannten brennend und schreiend davon. Die Menge drehte durch. Sie stürmte heran wie ein Mann.
    »Verteilen!«, brüllte Lawrence über den Lärm hinweg. Er zielte mit seiner Pistole und feuerte. Die Plastikkugel traf einen Mann mitten in die Brust und schleuderte ihn zurück gegen die drei hinter ihm. Sie kippten um wie menschliche Kegel und wurden von den Nachrückenden niedergetrampelt.
    Das Platoon hatte einen Kreis gebildet. Die Pistolen feuerten. Rein psychologisch hätte das Feuer aus den großen Waffen viel abschreckender wirken müssen als Pfeile. Eine gefährlich aussehende Pistole, ein lauter Knall, und ein Mann geht zu Boden. Es war offensichtlich und

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