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Drachentempel 01 - Sternenträume

Drachentempel 01 - Sternenträume

Titel: Drachentempel 01 - Sternenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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erinnere mich noch, dass die Nahrungsvorräte beim letzten Mal ziemlich knapp geworden sind.«
    »Sie nehmen nur, was sie selbst brauchen«, antwortete Margret. »Angesichts der Tatsache, dass mindestens ein Drittel der Touristen noch rechtzeitig abgereist ist, bevor der Flugverkehr heute Morgen eingestellt wurde, sollten unsere Nahrungsmittelfabriken ausreichend Überkapazität für die verbleibende Bevölkerung bereitstellen. Der Grund, warum beim letzten Mal Nahrungsmittelknappheit eintrat, waren irgendwelche verdammten Rebellen, die zwei der Produktionslinien in Brand gesteckt haben.«
    »Was wir nicht noch einmal zulassen dürfen«, sagte Myles entschlossen. »Ich werde nicht dulden, dass irgendeine heldenhafte Widerstandsbewegung das Leben der Bürger in Gefahr bringt.«
    »Ich bezweifle, dass es einen organisierten Widerstand gibt«, erwiderte Margret. »Zantiu-Braun achtet peinlich genau darauf, dass die Bestrafung für irgendwelche Aktionen gegen sie härter ist als der Propaganda-Gewinn. Trotzdem werden wir die Leute genau observieren, von denen wir wissen, dass sie Scherereien machen könnten.«
    »Was ist mit den Touristen?«, fragte Don. »Viele haben es nicht geschafft, rechtzeitig nach Hause zu fliegen. Der Flughafen sieht aus wie ein Flüchtlingslager.«
    »Das liegt nicht in meinen Händen«, erwiderte Myles. Er musste seinen Ärger herunterschlucken, bevor er mit klarer Stimme weitersprechen konnte. »Der Gouverneur wird entscheiden, wie viel ziviler Verkehr gestattet ist. Wenn man bedenkt, weswegen sie hergekommen sind, schätze ich, dass sie jeden auf seinem Arbeitsplatz und so produktiv wie möglich sehen wollen.«
    »Eines ihrer Platoons hat den Hauptplatz erreicht«, verkündete Margret laut. »Sie werden jeden Augenblick hier sein.«
    So schnell? Myles atmete tief durch. Es hing sehr viel davon ab, ob er eine funktionierende Beziehung mit dem Gouverneur zustande brachte. »Also schön. Gehen wir und begrüßen die Bastarde mit einem Lächeln.«
     
     
    Denise bewegte sich unter der Menschenmenge, die sich am Rand des Livingstone District versammelt hatte. Menschliche Neugier hatte über jede Angst gesiegt, und Hunderte von Bürgern waren aus ihren Häusern geströmt, um das Spektakel aus erster Hand zu beobachten. Nur wenige Kinder waren darunter, hauptsächlich Erwachsene und ältere Jugendliche, die grimmig die Straße hinunter auf den Strand und die Promenade starrten, wo die Polizei eine Absperrung errichtet hatte. Die Konversation war unterdrückt und düster, Geschichten über die Fähigkeiten von Skinsuits und die ungeheuerlichen Gräueltaten, die beim letzten Mal begangen worden waren.
    Die Bars hatten noch immer geöffnet und waren gut besucht. Die meisten Männer tranken Dosenbier, während sie auf ihren Membranen und Brillen die aus dem Himmel schießenden Lander beobachteten. Ihr Verhalten erinnerte Denise an die Aufregung vor einem wichtigen Spiel, Fans der Heimmannschaft, die die provozierenden Mätzchen der Gäste nur mühsam ertrugen. Instinktives Revierdenken war noch immer ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Psyche. Das würde ihnen zum Vorteil gereichen. Es war eine sehr explosive Situation, und der größte Teil der Polizeikräfte war unten an der Promenade und am Ufer zusammengezogen. Der Bürgermeister hatte sich wohl gesorgt, dass seine lieben Bürger hinunter zum Strand rennen könnten, sobald die Lander ans Ufer kamen. Idiot. Ein offener, ungeschützter Strand war kein Platz für einen Kampf, ganz gewiss nicht gegen einen gut ausgerüsteten und organisierten Gegner.
    Ihre Sonnenbrille zeigte Datapool-Videos von den landenden Invasoren. Die misstönenden Stimmen aus der Menge ringsum wurden lauter. Denise setzte eine Serie kodierter Nachrichten an Mitglieder der Zelle ab, die entlang der Straße verteilt standen. Bestätigungen kamen zurück. Alle waren bereit.
    Die ersten Söldner von Zantiu-Braun erschienen am Ende der Straße. Fünf Mann. Sie marschierten selbstbewusst voran und zögerten nicht einmal, als sie die Menschenmenge sahen.
    Denise hob ihre Sonnenbrille und starrte den Ersten an. Ihre Iris fokussierten den Ersten. Die Skin war ähnlich dem, woran sie sich erinnerte. Geformt wie ein Bodybuilder in einem dunkelgrauen Turnanzug. Die Finger waren sehr dick, und auf den Armen befanden sich eigenartige Auswölbungen. Das Helmdesign hatte sich verändert; die Skin endete um den Kiefer herum und ging in einen schützenden Panzer über, der das Gesicht und

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