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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Requiescat; jedenfalls legte sein Tonfall nahe, dass dies als Erklärung gemeint war. »Und bei diesem nassen Wetter ist sie viel angenehmer«, fügte er wehmütig hinzu. »Meine hingegen ist schon die ganze Woche lang voller Pfützen und bis zum Ende hin durchweicht.«
    »Dann sehe ich keinen Grund, warum ich tauschen sollte«, erwiderte Temeraire noch verblüffter. Dann jedoch richtete er sich empört und erstaunt auf und ließ zu, dass sich seine Halskrause nun völlig ungehemmt sträubte. »Also, was bist du nur für ein Häufchen Abschaum«, stieß er hervor. »Wie kannst du es wagen, hierherzukommen und dich wie ein Besucher aufzuführen, wenn du die ganze Zeit auf eine Herausforderung aus bist? So etwas Verschlagenes habe ich ja mein ganzes Leben lang noch nicht gesehen.« Dann fügte er mit schneidender Stimme hinzu: »Ich schätze, das ist genau die Art, die Lien an den Tag gelegt hätte. Verschwinde auf der Stelle. Wenn du meine Höhle willst, dann kannst du ja versuchen, sie dir zu holen. Wir können das jederzeit ausfechten: jetzt oder morgen Abend.«
    »Nun, nun, keine Aufregung«, unterbrach ihn Requiescat beschwichtigend. »Ich sehe schon, du bist noch ein junger Bursche. Eine Herausforderung, also wirklich! Nichts dergleichen! Ich bin der friedliebendste Drache der Welt und will mit niemandem kämpfen. Es tut mir leid, wenn ich die Sache ungeschickt angegangen sein sollte. Es ist keineswegs so, dass ich dir deine Höhle wegnehmen möchte , wie du sicher verstehst …« Temeraire verstand nicht das Geringste. »Es ist alles eine Frage der Außenwirkung. Du bist erst einen Monat hier und hast die schönste Höhle, und du bist keineswegs der Größte von uns.« Requiescat blähte sich ein wenig auf, und tatsächlich übertraf seine Größe die aller Drachen, die Temeraire je gesehen hatte, außer vielleicht Maximus und Laetificat. »Wir haben hier unsere eigene Art und Weise, wie wir die Dinge regeln, damit jeder zufrieden ist. Niemand will, dass unsere Ruhe hier durch Raufereien gestört wird, wenn es nicht nötig ist. Nur ein sehr übellauniger Drache würde wegen eines Höhlentausches mit einem anderen Drachen streiten, wenn beide Behausungen groß und hübsch sind. Aber man muss schon die Abstammung beachten.«
    »So ein Unsinn«, sagte Temeraire. »In meinen Ohren klingt es so, als wenn die regelmäßigen Mahlzeiten und die Langeweile dich so träge gemacht hätten, dass du dir nicht einmal mehr die Mühe machen
willst, andere Leute ordentlich zu tyrannisieren.« Dann fügte er hinzu: »Oder vielleicht bist du auch einfach nur ein Feigling und glaubst, ich wäre ebenfalls einer. Nun, das bin ich nicht, und ich werde dir auch meine Höhle nicht überlassen, egal, was du vorhast.«
    Requiescat erhob sich bei diesen Bemerkungen nicht, sondern schüttelte nur missmutig den Kopf. »Da haben wir es. Ich bin kein so schlauer Kerl, deshalb habe ich mich wohl nicht klar ausgedrückt, und jetzt hast du auch noch deine Halskrause aufgestellt. Ich fürchte, wir müssen zusammen den Rat aufsuchen, sonst wirst du mir nie glauben. Es macht ein bisschen Mühe, aber schließlich ist es dein gutes Recht.« Schwerfällig stand er wieder auf und fügte zu Temeraires Empörung noch hinzu: »Bis dahin kannst du hier wohnen bleiben. Es wird mich ungefähr einen Tag kosten, bis ich jeden informiert habe.« Dann trottete er hinaus und ließ Temeraire zitternd vor Wut zurück.
    »Seine Höhle ist die schönste«, sagte Perscitia später ängstlich, »jedenfalls haben wir das bislang immer gedacht. Ich bin mir sicher, du wirst sie mögen, und vielleicht kannst du sie dir ebenso behaglich einrichten wie diese hier. Warum gehst du nicht hin und siehst sie dir an, ehe du dich in einen Kampf stürzt?«
    »Es wäre mir selbst dann ganz egal, wenn es Ali Babas Höhle voller Gold und Wunderlampen wäre«, sagte Temeraire und unternahm nicht einmal den Versuch, seinen Zorn zu zügeln. Es war besser, erbost als niedergeschlagen zu sein, und er war froh, dass er an irgendetwas anderes denken konnte als an das, worauf er ohnehin keinerlei Einfluss hatte. »Es ist eine Frage des Prinzips. Ich lasse mich nicht hinausdrängen, als ob ich ihm nicht gewachsen wäre. Wenn ich die andere Höhle herrichten würde, käme er sicherlich und würde versuchen, sie wieder zurückzutauschen, da bin ich mir ganz sicher. Oder ein anderer Drache würde versuchen, mich hinauszuwerfen. Nein, danke. Wie setzt sich denn dieser Rat zusammen?«
    »Aus all den

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