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Drachenwacht: Roman (German Edition)

Drachenwacht: Roman (German Edition)

Titel: Drachenwacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naomi Novik
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Sipho und Laurence zu Boden.
    »Es ist ja schon alles vorbei«, sagte Dorset als Antwort auf seine aufgebrachten Klagen, »und jetzt wissen Sie auch, warum wir sie immer sofort rausholen. Es wäre noch viel unangenehmer geworden, wären Sie wach gewesen.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Temeraire mit bitterem Unterton, »und wenigstens hätten Sie mich warnen können.«
    »Um drei Meter Abstand zu nehmen, ehe ich die Kugel hätte herausholen können«, erwiderte Dorset ungerührt. »Genug beschwert; ich muss mich um die anderen kümmern.«
    »Und ich muss wieder zurückfliegen und weiterkämpfen«, sagte Temeraire eilig und versuchte zu entkommen – ohne viel Erfolg jedoch. Er ließ den Kopf hängen und legte seine Halskrause eng an; und während Dorset nach den übrigen Kugeln stocherte, die immerhin nicht ganz so tief eingedrungen waren, murmelte er unglücklich vor sich hin.
    »Du hast es ja gleich überstanden«, sagte Laurence und streichelte Temeraires Kopf. Dann kam Demane aus dem Wald zurück und brachte einen kleinen Hirsch mit, den er sich über die Schulter geworfen hatte; Temeraire griff ihn sich und knabberte zum Trost daran.
    Excidium landete mit lautem Rascheln wie von schwerer Seide neben ihnen, und als er seine großen Flügel angelegt hatte, sprang seine Besatzung von seinem Rücken und schwärmte aus, um die Wunden des Drachen zu versorgen. Er hatte nur ein paar vereinzelte Klauenhiebe davongetragen und sich eine Musketenkugel eingefangen, deren
Entfernung er stoisch über sich ergehen ließ. Temeraires Klagen – Dorset vernähte gerade die gesäuberte Wunde – verstummten augenblicklich.
    »Da bist du ja«, sagte Jane, als sie zu ihnen herüberkam, und musterte Emily, die nicht wenig schuldbewusst aussah, als sie entdeckt wurde, und zwar buchstäblich auf frischer Tat, denn sie stand neben Dorset und hielt seine blutglänzenden Bestecke, während er arbeitete: »Und hat Sanderson dich von deinen Pflichten entbunden?«
    »Artemisia kann sowieso nur eine Stunde am Stück fliegen«, erklärte Emily, aber ihre Augen funkelten trotzig. Laurence konnte sich nicht vorstellen, dass ihr die Zurücksetzung ihrer Mutter gefallen hatte, ebenso wenig wie die Tatsache, stattdessen unter dem Emporkömmling zu dienen.
    »Admiral Roland«, sagte Temeraire, »gibt es irgendwelche Befehle für uns? Ich bin mir sicher, wir könnten eine große Unterstützung beim Luftkampf sein. Und es macht auch gar keinen Spaß, nur die Infanterie zu ärgern«, fügte er hinzu, als sein kurzer Versuch von Förmlichkeit ein jähes Ende fand.
    »Ihr seid alle sehr nützlich dort, wo ihr seid«, sagte Jane. »Es ist voller Einsatz erforderlich, alter Bursche. Aber ich gehe so weit zu behaupten, dass wir gut aufgestellt sind. Napoleon lässt uns zwar jeden Zentimeter hart erarbeiten, aber wir kriegen sie, und bald haben wir die Franzosen mit dem Rücken zum Wald. Es wird zwar enger, als es mir lieb ist, aber Dalrymple hatte schließlich doch recht, im Gegensatz zu mir: Es ist gut, die Gelegenheit beim Schopf zu packen.«
    »Ich war mir sicher, dass alles gut ausgeht«, sagte Temeraire, »aber ich hätte so gerne noch wenigstens einen weiteren Adler, ehe wir sie in die Flucht schlagen.«
    »Falls wir sie zu packen bekommen«, sagte Jane, und angesichts dieser Herausforderung des Schicksals streckte sie die Hand aus, um über Temeraires Geschirr zu streichen. »Ich hoffe, uns fällt mehr in die Hände als nur seine Adler; wir wollen ihn selbst festsetzen. Ja, er ist da«, fügte sie hinzu, als Laurence sich die Frage nicht verbeißen
konnte. »Er ist ganz in der Nähe mit seiner Alten Garde und seinem Schoßtier; ein prächtiger Himmelsdrache, was ich bislang davon gesehen habe.«
    »Ich wusste, dass sie sich vor der Schlacht versteckt«, sagte Temeraire mit düsterer Stimme.
    »Napoleon hält die Wache und den Drachen als Reserve zurück«, sagte Jane, »aber das wird nicht ausreichen. Wir haben unsere eigene Reserve: Iskierka kann jetzt jeden Augenblick aufwachen, und auch die anderen, die heute Nacht geflogen sind.«
    »Sie hat letzte Nacht gekämpft?«, fragte Laurence.
    »Ja«, antwortete Jane. »Man kriegt sie nicht mehr vom Feld, wenn sie erst mal da ist, bis der Gegner aufgegeben hat. Also habe ich Granby sie aufwecken lassen, als es ein bisschen heller wurde, damit sie die letzten Fleurs verjagen konnte. Danach war sie müde genug, um eine Weile zu schlafen. Sie wird voller Tatendrang aufwachen, und das ist

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