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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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gerade zum fünfzehnten Mal mit Adolphus ihre Pläne durch.
    »Nein, Adolphus. Du musst den Zaubertrank um den Hals tragen. Ich bin dann doch ein Frosch. Frösche haben keine Hälse.«
    »Oh, richtig. Ja. Aber wenn du ein Frosch bist, wer verwandelt dich dann wieder zurück?«
    »Du hast das Gegenmittel. In der Flasche. Um deinen Hals.«
    »Ach ja. In der Flasche. Gut. Aber müssen wir unbedingt gerade jetzt los?« Adolphus blickte zweifelnd durch das Turmfenster auf den Regen, der in Strömen vom Himmel fiel. Es war, als ließen die Götter gerade ihr Badewasser ablaufen. Olivia spähte hinaus und schauderte.
    »Leider ja. Wir müssen Max und Sir Boris folgen, weil ich den Weg nach Gore nicht kenne – und du auch nicht.«
    Olivia war als Junge verkleidet. Sie trug ein paar alte dunkle und ziemlich abgetragene Kleider von Max. An ihrem Gürtel waren Max’ zweitbestes Schwert, ein kleines Jagdmesser und eine große Gürteltasche festgeschnallt. Ihr langes dunkelgrünes Kleid lag ordentlich gefaltet auf einem Stuhl in der Ecke. Auf dem Kleid wiederum lagen seltsam verloren zwei dunkle, sorgfältig geflochtene Zöpfe. Olivia betrachtete sie einen Moment lang voller Bedauern. Dann aber zuckte sie mit den Schultern und fuhr sich mit den Fingern durch ihr frisch geschnittenes Haar, bis es schön unordentlich aussah. Sie griff in ihre Gürteltasche und holte ein kleines Fläschchen hervor – gefüllt mit einer wohlbekannten blauen Schmiere.
    Ich hoffe, Max braucht den Froschzauber nicht, bevor wir da sind, dachte sie. Dann bekommt er einenSchock! Olivia hatte den Zaubertrank nämlich durch ein ähnlich aussehendes Gemisch aus Haferbrei und Brombeeren ersetzt. Sie holte tief Luft.
    »Also gut, Adolphus, los geht’s.«
    Olivia schüttete eine kleine Menge der Flüssigkeit in ihre behandschuhte Hand. Dann verstaute sie das Fläschchen wieder in ihrer Gürteltasche und verteilte leicht schaudernd den Froschzauber über ihrem Kopf. Bäng! , machte es und Olivia verschwand. An ihre Stelle trat ein kleiner leicht benommen wirkender lila Frosch mit roten Punkten.
    »Hilfe!«, schrie Adolphus. »Olivia ist weg! Wo ist Olivia?!«
    Der Frosch verdrehte entnervt die Augen.
    » Adolphus! «, sagte er mit Olivias Stimme. »Du bist wirklich zu dämlich! Ich bin es! Ich bin Olivia! Ich habe den Zaubertrank benutzt, um mich in einen Frosch zu verwandeln. So wie wir es besprochen haben. Es ist Teil des Plans !«
    Adolphus sah einen Moment lang prüfend auf sie herab. Dann nickte er und grinste glücklich. »Oh ja! Stimmt. Prima! Also – dann kletterst du jetzt besser auf meinen Rücken und wir – äh – also – ich mussjetzt aus dem Fenster fliegen, nehme ich an ... in den Regen ...«
    »Richtig«, sagte der Frosch und sah dabei auch nicht gerade glücklich aus. »Es muss halt sein ...«
    Olivia hüpfte zu Adolphus hinüber und krabbelte auf seinen Hals. Sich festzuklammern erwies sich als ziemlich kompliziert, wenn man dazu nur Füße mit Schwimmhäuten hatte. Obendrein war Adolphus über und über mit glatten Schuppen bedeckt. Olivia rutschte ein, zwei Minuten auf seinem Rücken herum und beschloss, den Ledergurt zu packen, mit dem sie die Zaubertrankflaschen an seinem Hals befestigt hatte. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor Adolphus ungelenk auf das Fensterbrett hüpfte, den Kopf in den Regen streckte, tief Luft holte und abhob.
    Am Nachmittag hatte es endlich aufgehört zu regnen. Eine blasse, wasserfarbene Sonne gab sich Mühe, durch eine dünne graue Wolkendecke zu scheinen. Der größte Teil der Burg allerdings wirkte nach wie vor dunkel, düster und nass.
    Lady Griselda fühlte sich ganz fahrig. Sie sorgte sich um Max und darum, wie es ihm in Gore mit Lady Morgana ergehen würde. Morgana mochte ja eine angesehene und wichtige Zauberin sein – nett, fand LadyGriselda, war sie trotzdem nicht. Zu stolz. Zu kalt. Und ein bisschen zu sehr von sich selbst überzeugt.
    Lady Griselda seufzte, fuhr sich mit den Händen durch ihr langes rotes Haar und stieg die Treppen hinauf. Olivia sollte ihr an diesem Nachmittag eigentlich beim Polieren des Burgsilbers helfen. Ziemlich sicher versteckte sie sich in ihrer Kammer.
    Doch als Lady Griselda die Tür öffnete, war keine Olivia zu sehen. Stattdessen hatte jemand ein glattes Stück Pergament gewissenhaft aufs Bett gelegt.
    Lady Griselda schnappte nach Luft und erbleichte, als sie es las. Sie wankte zum Fenster, lehnte sich hinaus und entdeckte im Burghof eine vertraute

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