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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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Beispiel einen verzauberten Frosch triffst, den du nicht küssen willst? Oder dich selbst in einen Frosch verwandelst.«
    Max sah sie aus schmalen Augen an. Worauf wollte Olivia hinaus? Plante sie etwa wieder irgendwelche Dummheiten? Er warf einen Blick auf sein kleines Bündel mit Zaubersachen und sah an der einen Seite die beiden Fläschchen mit Zaubertrank herausragen. Nur um sicherzugehen, zog er sie hervor und schaute nach. Ja, da war der Froschzauber, fast eine ganze Flasche voller blauer Schmiere, die er erst letzten Monat gebraut hatte. Und da war auch der frisch gebraute grüne Umkehrzauber. Nichts fehlte. Und weil er wusste,dass Olivia die Tränke nicht selbst brauen konnte, sah es so aus, als würde sie bloß mal wieder ein Spielchen spielen. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ja, ich hab beide. Wenn es ganz schlimm kommt in Gore, kann ich mich also in einen Frosch verwandeln und davonhüpfen. Dauert bloß – oh – sagen wir: dreihundert Jahre, bis ich zu Hause bin. Aber immerhin, ich wäre am Leben.«
    Olivia sah ihn verständnisvoll an. »Wird schon werden, Max«, sagte sie. »Keine Sorge. Du kriegst das Zertifikat. Im Zaubern bist du richtig gut. Und danach müssen wir nur noch mich durch den Knappenkampf bringen, und schon machen wir beide , was wir wirklich wollen!«
    Max lachte. Olivia hatte ihm am Tag zuvor von dem Versprechen erzählt, das sie Sir Bertram abgerungen hatte. »Olivia«, sagte er, »du kannst nicht gewinnen! Eher würde Adolphus zum klügsten Drachen des Königreichs gekürt. Das ist dir klar, oder? Du bist richtig gut – für ein Mädchen. Aber du hast nur mit mir trainiert, und ich bin nicht gerade der beste Schwertkämpfer der Welt.«
    »Nein, du bist so ziemlich der schlechteste der Welt«, gab Olivia ihm fröhlich recht. »Aber das ist schon inOrdnung, Max. Ich habe da nämlich einen Plan ...« Sie rieb sich die Nase und tat sehr geheimnisvoll.
    Max überlegte, wie dieser Plan wohl aussah. Hatte er etwas mit ihrem seltsamen Interesse an dem Froschzauber zu tun? Gerade wollte er sie fragen, als plötzlich ein kleiner weißer, flatternder Vogel durch die Stalltür geschossen kam. Erwartungsvoll schwebte er vor ihnen. Grimm spähte beeindruckt aus Max’ Tunika.
    »Hm, hm, Max, ein Segler für dich. Du steigst auf in der Welt.«
    Olivias Augen wurden immer größer. Ein Segler war eine magische Mitteilung. Weder sie noch Max hatten je zuvor eine erhalten, obwohl sie schon einige gesehen hatten. Lady Griselda verwendete sie gelegentlich für besonders wichtige Nachrichten.
    Max streckte den Arm aus. Der Segler flatterte hinab und sackte in seiner Hand zu einem cremig weißen Pergamentbriefchen zusammen. Max faltete es auseinander. Die Mitteilung war an ihn adressiert und mit klarer, fester Hand geschrieben. Max las sie laut vor:
    Lieber Max,
sicher bist Du wegen Deines bevorstehenden Besuchs auf der Burg einer gewissen Lady ein wenig besorgt. Bitte sei das nicht.Ich habe einen guten Freund, der in der Burg ein Auge auf Dich haben wird. Davon abgesehen, werde ich selbst in der Schlusswoche dort sein. König Artus stattet seinen Untertanen im Norden einen Besuch ab und wird sich in Gore aufhalten. Die Lady wird sorgsam darauf bedacht sein, dass nichts diesen Besuch verhindert. Ganz bestimmt keine geheimnisvollen oder verdächtigen Unfälle, die einem ihrer Schüler zustoßen könnten. Verzage also nicht! Und halte – wenn Du kannst – Augen und Ohren offen. Ich fürchte, dass sie etwas im Schilde führt, habe aber noch nicht herausgefunden, was. Und der König will wie immer kein schlechtes Wort über seine Halbschwester hören. Falls Du mich dringend brauchst – dieser Segler kann noch eine weitere Nachricht überbringen. Und er wird mich finden, wo immer ich bin.
Merlin

    Während Max las, verblasste die Nachricht. Übrig blieb nur ein leeres Stück Pergament, das leicht zitterte, als wollte es gleich wieder aufbrechen. Max wusste, dass es sich, wenn man es mit ein paar einfachen Worten in die Luft warf, wieder in den weißen Vogel verwandeln und zu Merlin zurückfliegen würde.
    Er faltete es sorgfältig, verstaute es in seiner Gürteltasche und sah dann zu Olivia auf.
    »Nun«, sagte sie feierlich. »Merlin!«
    Ja, Merlin! Max dachte an Merlins helle Adleraugen und sein schmales dunkles Gesicht. Mit seiner dunklen Kleidung und dem langen Schwert sah er aus wie irgendein hartgesottener Ritter, wie einer von König Artus’ vielen schlachterprobten Kämpfern. Dabei war Merlin der

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